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Energie & Management > Mobilität - Ein neuer E-Busbetriebshof für München
Über 56 Ladepunkte verfügt der neue Betriebshof in der ersten Ausbaustufe. Quelle: SWM/MVG
Mobilität

Ein neuer E-Busbetriebshof für München

In der neuen Halle sollen künftig rund 170 E-Busse geladen werden können. Auch Werkstatthallen, Verwaltung und Busfahrsschule finden in dem Komplex Platz.
Noch sind es nur 14 Elektro-Solobusse und zehn Gelenkbusse, die die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG im Einsatz hat. 35 neue E-Gelenkbusse sins aber bereits bestellt, 58 weitere E-Gelenkbusse und 13 E-Solobusse sind ausgeschrieben und sollen bis 2025 geliefert werden: Die Elektrifzierung des Münchner ÖPNV ist in vollem Gange.

Dafür notwendig ist die entsprechende Infrastruktur, weshalb die Mobilitätstochter der Stadtwerke München (SWM) jetzt ihren neuen E-Busbetriebshof in Betrieb genommen hat. Der Busbetriebshof Moosach ist integriert in den Gebäudekomplex „Hybrid.M“, der in Sichtweite zur Zentrale der Stadtwerke München auf einem Grundstück von mehr als 40.000 Quadratmeter Fläche neu errichtet wurde.Die Baukosten betrugen rund 196 Millionen Euro.

Künftig sollen in der dreischiffigen Abstellhalle des Betriebshofs etwa 170 E-Busse geladen werden. Momentan – in der ersten Ausbaustufe – sind 56 Ladepunkte installiert, der Ausbau soll in den kommenden Jahren erfolgen. Aktuell sind hier etwa 120 der 400 MVG-Busse untergebracht, teilten die Münchner mit, darunter auch noch Dieselbusse.

Zum Aufladen der E-Flotte stehe nur die Zeit zwischen dem Einrücken am Ende des Betriebstages und dem Ausrücken am nächsten Tag zur Verfügung, was ein optimales Betriebsmanagement erforderlich mache, um die Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Verschiedene Systeme sorgten dafür, dass die Busse möglichst günstigen Strom laden und dennoch zum Betriebsstart voll geladen seien. Mit einer Ladung kämen die Busse im Durchschnitt auf Reichweiten von gut 200 Kilometern. Ein Solobus sei in etwa drei Stunden, ein Gelenkbus in rund vier Stunden wieder aufgeladen. Die Standzeiten der Busse seien aktuell allerdings länger, daher würden die Fahrzeuge über fünf bis sechs Stunden zellschonend geladen.

Ebenfalls auf dem Betriebshofgelände befinden sich zwei Werkstatthallen inklusive Spenglerei und Lackiererei. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den Arbeitsständen, die auf die längsten Fahrzeuge, 23 Meter lange Buszüge, ausgelegt sind. Im Keller sind Ersatzteillager und Technikräume untergebracht. In den unteren Etagen des Mantelbaus, der den Betriebshof umgibt und die umliegende Wohngegend von Geräuschen abschirmt, befindet sich die Verwaltung für rund 500 Busfahrerinnen und -fahrer, die Busfahrschule sowie die Betriebsgastronomie.

Vorbildlicher Energiekreislauf

Auf den Dächern ist eine Photovoltaikanlage mit etwa 100 MWh Netzeinspeisung installiert. Ein Vorreiter in Europa sind die SWM nach eigenen Angaben mit dem Energiekreislauf aus wassergekühlter Ladeinfrastruktur und Wärmerückgewinnung. Das gesamte Gebäude Hybrid.M wird mit Fernwärme und Fernkälte klimatisiert, so auch die Ladestationen: Während des Ladevorgangs der Busse entsteht teilweise erhebliche Wärme an den Stationen, die mit Fernkälte aus Grundwasser gekühlt werden. Die vom Kühlkreislauf aufgenommene Wärme wird abgeführt und kann wiederverwendet werden – zum Beispiel als Freiflächenheizung, um die asphaltierten Ein- und Ausfahrten des Busbetriebshofs im Winter eisfrei zu halten. Über eine Ausspeisung der Rücklaufleitung im Werkswohnungsbau wird die Abwärme außerdem mittels Wärmepumpen zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt.

Der Freistaat Bayern fördert die Ladeinfrastruktur zu 60 Prozent mit voraussichtlich 5 bis 6 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt München finanziert die verbleibenden 40 Prozent.

Montag, 21.11.2022, 15:37 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Mobilität - Ein neuer E-Busbetriebshof für München
Über 56 Ladepunkte verfügt der neue Betriebshof in der ersten Ausbaustufe. Quelle: SWM/MVG
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Ein neuer E-Busbetriebshof für München
In der neuen Halle sollen künftig rund 170 E-Busse geladen werden können. Auch Werkstatthallen, Verwaltung und Busfahrsschule finden in dem Komplex Platz.
Noch sind es nur 14 Elektro-Solobusse und zehn Gelenkbusse, die die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG im Einsatz hat. 35 neue E-Gelenkbusse sins aber bereits bestellt, 58 weitere E-Gelenkbusse und 13 E-Solobusse sind ausgeschrieben und sollen bis 2025 geliefert werden: Die Elektrifzierung des Münchner ÖPNV ist in vollem Gange.

Dafür notwendig ist die entsprechende Infrastruktur, weshalb die Mobilitätstochter der Stadtwerke München (SWM) jetzt ihren neuen E-Busbetriebshof in Betrieb genommen hat. Der Busbetriebshof Moosach ist integriert in den Gebäudekomplex „Hybrid.M“, der in Sichtweite zur Zentrale der Stadtwerke München auf einem Grundstück von mehr als 40.000 Quadratmeter Fläche neu errichtet wurde.Die Baukosten betrugen rund 196 Millionen Euro.

Künftig sollen in der dreischiffigen Abstellhalle des Betriebshofs etwa 170 E-Busse geladen werden. Momentan – in der ersten Ausbaustufe – sind 56 Ladepunkte installiert, der Ausbau soll in den kommenden Jahren erfolgen. Aktuell sind hier etwa 120 der 400 MVG-Busse untergebracht, teilten die Münchner mit, darunter auch noch Dieselbusse.

Zum Aufladen der E-Flotte stehe nur die Zeit zwischen dem Einrücken am Ende des Betriebstages und dem Ausrücken am nächsten Tag zur Verfügung, was ein optimales Betriebsmanagement erforderlich mache, um die Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Verschiedene Systeme sorgten dafür, dass die Busse möglichst günstigen Strom laden und dennoch zum Betriebsstart voll geladen seien. Mit einer Ladung kämen die Busse im Durchschnitt auf Reichweiten von gut 200 Kilometern. Ein Solobus sei in etwa drei Stunden, ein Gelenkbus in rund vier Stunden wieder aufgeladen. Die Standzeiten der Busse seien aktuell allerdings länger, daher würden die Fahrzeuge über fünf bis sechs Stunden zellschonend geladen.

Ebenfalls auf dem Betriebshofgelände befinden sich zwei Werkstatthallen inklusive Spenglerei und Lackiererei. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den Arbeitsständen, die auf die längsten Fahrzeuge, 23 Meter lange Buszüge, ausgelegt sind. Im Keller sind Ersatzteillager und Technikräume untergebracht. In den unteren Etagen des Mantelbaus, der den Betriebshof umgibt und die umliegende Wohngegend von Geräuschen abschirmt, befindet sich die Verwaltung für rund 500 Busfahrerinnen und -fahrer, die Busfahrschule sowie die Betriebsgastronomie.

Vorbildlicher Energiekreislauf

Auf den Dächern ist eine Photovoltaikanlage mit etwa 100 MWh Netzeinspeisung installiert. Ein Vorreiter in Europa sind die SWM nach eigenen Angaben mit dem Energiekreislauf aus wassergekühlter Ladeinfrastruktur und Wärmerückgewinnung. Das gesamte Gebäude Hybrid.M wird mit Fernwärme und Fernkälte klimatisiert, so auch die Ladestationen: Während des Ladevorgangs der Busse entsteht teilweise erhebliche Wärme an den Stationen, die mit Fernkälte aus Grundwasser gekühlt werden. Die vom Kühlkreislauf aufgenommene Wärme wird abgeführt und kann wiederverwendet werden – zum Beispiel als Freiflächenheizung, um die asphaltierten Ein- und Ausfahrten des Busbetriebshofs im Winter eisfrei zu halten. Über eine Ausspeisung der Rücklaufleitung im Werkswohnungsbau wird die Abwärme außerdem mittels Wärmepumpen zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt.

Der Freistaat Bayern fördert die Ladeinfrastruktur zu 60 Prozent mit voraussichtlich 5 bis 6 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt München finanziert die verbleibenden 40 Prozent.

Montag, 21.11.2022, 15:37 Uhr
Katia Meyer-Tien

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