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Energie & Management > Politik - Eigene deutsche LNG-Flotte gefordert
Quelle: Shutterstock / canadastock
Politik

Eigene deutsche LNG-Flotte gefordert

Der „Seeheimer Kreis“ der SPD will, dass Deutschland eine Tankerflotte zum Transport von verflüssigtem Erdgas aufbaut. Niedersachsens Umweltminister Lies unterstützt den Vorschlag.
Bundestagsabgeordnete der SPD, die im „Seeheimer Kreis“ zusammengeschlossen sind, haben ein Positionspapier zur Zukunft der deutschen Wirtschaft herausgegeben. Darin fordern sie nicht nur die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten, sondern auch die Abhängig von den Transportwegen zu reduzieren.

In dem Papier mit dem Titel „Transformation unserer Industrie- und Handelspolitik“ ist ein zentraler Punkt der Aufbau einer LNG-Tankschiffflotte unter staatlicher Hoheit. Die Tanker sollen dabei nicht nur verflüssigtes Erdgas (LNG), sondern auch Wasserstoff-Derivate wie Methanol und Ammoniak weltweit transportieren können. Dadurch wollen die Abgeordnete vermeiden, dass Deutschland beim Import von Erdgas „nicht von einer Ressourcenabhängigkeit in eine Transportabhängigkeit steuert.“

Wörtlich heißt es: „Nur durch den Besitz eigener maritimer Transportkapazitäten im Energiebereich und bei der Grundstoffversorgung kann eine nachhaltige Versorgungssicherheit gewährleistet werden.“ Die LNG-Tanker sollten in deutschen Werften gebaut werden, was zusätzlich den örtlichen Schiffsbaustandort massiv stärken würde.

Abhängigkeit von Energieeinfuhren reduzieren

Grundsätzlich sollte Deutschland von Energieimporten unabhängiger werden. Die Verfügbarkeit von ausreichend, bezahlbarer und perspektivisch CO2-neutraler Energie „ist die Schicksalsfrage für den Bestand und das Wachstum der deutschen Industrie“. Aber auch das wird in dem Papier betont. „Das Ziel ist klar: Unsere Industrie muss bis 2045 klimaneutral sein.“

Die SPD-Abgeordneten wollen das mit einem schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien erreichen, mittelfristig sollen auch grüne Gas dazu beitragen. Man wolle die Produktion von Wasserstoff im industriellen Maßstab in Deutschland und Europa „entschlossen angehen“. Allerdings müssten dazu die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und bürokratische Hemmnisse abgebaut werden.

Unterstützung für den Vorschlag einer deutschen LNG-Tankerflotte erhielten die Parlamentarier vom niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD). „Das ist aktive Energie- und Industriepolitik, wie wir sie jetzt brauchen“, sagte Lies der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. „Wir nehmen damit ein Stück Energieunabhängigkeit selbst in die Hand. Wir müssen uns aus dieser Krise rausinvestieren.“

Der Seeheimer Kreis ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion. Die Abgeordneten gelten als gemäßigt konservativ. Das Papier „Transformation unserer Industrie- und Handelspolitik“ kann auf der Internetseite des Seeheimer Kreises heruntergeladen werden.
 

Dienstag, 1.11.2022, 14:47 Uhr
Stefan Sagmeister
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Politik
Eigene deutsche LNG-Flotte gefordert
Der „Seeheimer Kreis“ der SPD will, dass Deutschland eine Tankerflotte zum Transport von verflüssigtem Erdgas aufbaut. Niedersachsens Umweltminister Lies unterstützt den Vorschlag.
Bundestagsabgeordnete der SPD, die im „Seeheimer Kreis“ zusammengeschlossen sind, haben ein Positionspapier zur Zukunft der deutschen Wirtschaft herausgegeben. Darin fordern sie nicht nur die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten, sondern auch die Abhängig von den Transportwegen zu reduzieren.

In dem Papier mit dem Titel „Transformation unserer Industrie- und Handelspolitik“ ist ein zentraler Punkt der Aufbau einer LNG-Tankschiffflotte unter staatlicher Hoheit. Die Tanker sollen dabei nicht nur verflüssigtes Erdgas (LNG), sondern auch Wasserstoff-Derivate wie Methanol und Ammoniak weltweit transportieren können. Dadurch wollen die Abgeordnete vermeiden, dass Deutschland beim Import von Erdgas „nicht von einer Ressourcenabhängigkeit in eine Transportabhängigkeit steuert.“

Wörtlich heißt es: „Nur durch den Besitz eigener maritimer Transportkapazitäten im Energiebereich und bei der Grundstoffversorgung kann eine nachhaltige Versorgungssicherheit gewährleistet werden.“ Die LNG-Tanker sollten in deutschen Werften gebaut werden, was zusätzlich den örtlichen Schiffsbaustandort massiv stärken würde.

Abhängigkeit von Energieeinfuhren reduzieren

Grundsätzlich sollte Deutschland von Energieimporten unabhängiger werden. Die Verfügbarkeit von ausreichend, bezahlbarer und perspektivisch CO2-neutraler Energie „ist die Schicksalsfrage für den Bestand und das Wachstum der deutschen Industrie“. Aber auch das wird in dem Papier betont. „Das Ziel ist klar: Unsere Industrie muss bis 2045 klimaneutral sein.“

Die SPD-Abgeordneten wollen das mit einem schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien erreichen, mittelfristig sollen auch grüne Gas dazu beitragen. Man wolle die Produktion von Wasserstoff im industriellen Maßstab in Deutschland und Europa „entschlossen angehen“. Allerdings müssten dazu die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und bürokratische Hemmnisse abgebaut werden.

Unterstützung für den Vorschlag einer deutschen LNG-Tankerflotte erhielten die Parlamentarier vom niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD). „Das ist aktive Energie- und Industriepolitik, wie wir sie jetzt brauchen“, sagte Lies der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. „Wir nehmen damit ein Stück Energieunabhängigkeit selbst in die Hand. Wir müssen uns aus dieser Krise rausinvestieren.“

Der Seeheimer Kreis ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion. Die Abgeordneten gelten als gemäßigt konservativ. Das Papier „Transformation unserer Industrie- und Handelspolitik“ kann auf der Internetseite des Seeheimer Kreises heruntergeladen werden.
 

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Stefan Sagmeister

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