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Energie & Management > Studien - Deutscher Energieverbrauch sinkt wegen hoher Preise
Quelle: Shutterstock
Studien

Deutscher Energieverbrauch sinkt wegen hoher Preise

Saisonbedingt wurde Deutschland im zweiten Quartal 2023 zum Nettostromimporteur. Zugleich ging der Energieverbrauch wegen hoher Preise zurück, berichtet die AG Energiebilanzen.
Im Halbjahresbericht 2023 der AG Energiebilanzen zeichnet sich ein um 7 Prozent geringerer Energieverbrauch in Deutschland gegenüber dem Vorjahr ab. Dies führt die Arbeitsgemeinschaft auf die hohen Energiepreise sowie die schwache konjunkturelle Entwicklung zurück. Auch von der Witterung gingen im ersten Halbjahr nur geringe verbrauchssteigernde Effekte aus. Das Preisniveau liege trotz Rückgang immer noch deutlich höher als 2021. Besonders in den energieintensiven Industriebereichen wie Chemie, Metalle, Papier und Glas sei daher die Produktionsleistung gedrosselt.

Während die Produktion des gesamten produzierenden Gewerbes in den ersten fünf Monaten des Jahres stagnierte, verzeichneten die energieintensiven Branchen ein Minus von 13 Prozent, so der Bericht. Die energiebedingten CO2-Emissionen gingen nach einer vorläufigen Abschätzung der AG Energiebilanzen im ersten Halbjahr 2023 um mehr als 8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 28 Millionen Tonnen Klimagas.

Die Stromlieferungen ins Ausland lagen im ersten Halbjahr 3,1 Milliarden kWh über
den Strommengen, die aus dem Ausland nach Deutschland flossen. Im Vorjahresquartal betrug der Stromaustauschsaldo noch 17,3 Milliarden kWh. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres habe sich Deutschland zum Netto-Importeur mit einem Importüberschuss von 6,4 Milliarden kWh entwickelt. Der höhere Importsaldo Deutschlands gilt als Zeichen für einen funktionierenden europäischen Strombinnenmarkt.

Deutschland konnte laut Bericht teilweise von günstigeren Erzeugungsoptionen im benachbarten Ausland profitieren. Hinzu kamen Witterungsbedingungen, die zeitweise für eine höhere Stromerzeugung aus Wasserkraft in der Alpenregion und Skandinavien sorgten. Zudem schreite der Ausbau der erneuerbaren Energien im europäischen Ausland voran und erhöhte das Angebot, so die AG. Letztlich seien auch die Stilllegung der letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland und die im Vergleich zum Vorjahr höhere Verfügbarkeit der Kernenergie in Frankreich Gründe für den Importüberschuss im zweiten Quartal 2023.

Der Bericht zum 1. Halbjahr 2023 der AG Energiebilanzen steht als PDF zum Download bereit.
 
Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: AG Energiebilanzen

Dienstag, 15.08.2023, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen
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Studien
Deutscher Energieverbrauch sinkt wegen hoher Preise
Saisonbedingt wurde Deutschland im zweiten Quartal 2023 zum Nettostromimporteur. Zugleich ging der Energieverbrauch wegen hoher Preise zurück, berichtet die AG Energiebilanzen.
Im Halbjahresbericht 2023 der AG Energiebilanzen zeichnet sich ein um 7 Prozent geringerer Energieverbrauch in Deutschland gegenüber dem Vorjahr ab. Dies führt die Arbeitsgemeinschaft auf die hohen Energiepreise sowie die schwache konjunkturelle Entwicklung zurück. Auch von der Witterung gingen im ersten Halbjahr nur geringe verbrauchssteigernde Effekte aus. Das Preisniveau liege trotz Rückgang immer noch deutlich höher als 2021. Besonders in den energieintensiven Industriebereichen wie Chemie, Metalle, Papier und Glas sei daher die Produktionsleistung gedrosselt.

Während die Produktion des gesamten produzierenden Gewerbes in den ersten fünf Monaten des Jahres stagnierte, verzeichneten die energieintensiven Branchen ein Minus von 13 Prozent, so der Bericht. Die energiebedingten CO2-Emissionen gingen nach einer vorläufigen Abschätzung der AG Energiebilanzen im ersten Halbjahr 2023 um mehr als 8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 28 Millionen Tonnen Klimagas.

Die Stromlieferungen ins Ausland lagen im ersten Halbjahr 3,1 Milliarden kWh über
den Strommengen, die aus dem Ausland nach Deutschland flossen. Im Vorjahresquartal betrug der Stromaustauschsaldo noch 17,3 Milliarden kWh. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres habe sich Deutschland zum Netto-Importeur mit einem Importüberschuss von 6,4 Milliarden kWh entwickelt. Der höhere Importsaldo Deutschlands gilt als Zeichen für einen funktionierenden europäischen Strombinnenmarkt.

Deutschland konnte laut Bericht teilweise von günstigeren Erzeugungsoptionen im benachbarten Ausland profitieren. Hinzu kamen Witterungsbedingungen, die zeitweise für eine höhere Stromerzeugung aus Wasserkraft in der Alpenregion und Skandinavien sorgten. Zudem schreite der Ausbau der erneuerbaren Energien im europäischen Ausland voran und erhöhte das Angebot, so die AG. Letztlich seien auch die Stilllegung der letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland und die im Vergleich zum Vorjahr höhere Verfügbarkeit der Kernenergie in Frankreich Gründe für den Importüberschuss im zweiten Quartal 2023.

Der Bericht zum 1. Halbjahr 2023 der AG Energiebilanzen steht als PDF zum Download bereit.
 
Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland
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Dienstag, 15.08.2023, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen

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