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Energie & Management > Windkraft Onshore - Daddeln und Quasseln mit Windstrom wird Realität
Eine Kleinwindkraftanlage von Mowea an einem Mobilfunkmasten: Quelle: Vodafone / Lukas Loss
Windkraft Onshore

Daddeln und Quasseln mit Windstrom wird Realität

Windkraft ohne zusätzlichen Flächenbedarf - das ist das Versprechen von Kleinwind-Anbietern wie Mowea. Das Start-up skaliert nun seine Windkraftanlagen an Mobilfunkmasten von Vodafone.
Die modularen Kleinwindkraft-Anlagen des Start-ups Mowea werden jetzt mit einer Stückzahl von mehr als 700 Turbinen an gut 50 Vodafone-Standorten des Mastenbetreibers Vantage Towers ausgerollt. Das Potenzial für weitgehend stromautarke Mobilfunkmasten scheint gewaltig zu sein: Allein Vantage Towers verfügt in Europa über fast 85.000 Turmstandorte. Und Vantage-Vorstand Christian Sommer spricht in einer aktuellen Mitteilung von Vodafone bereits davon, mit den Mikrowindturbinen von Mowea "neue Maßstäbe unter den Funkmast-Betreibern zu setzen". Die erste Installation ging kürzlich im Beisein von NRW-Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) in Troisdorf in den Regelbetrieb.

2019 waren die Turbinen des Berliner Start-ups Mowea Modulare Windenergieanlagen GmbH − einer Ausgründung aus der TU Berlin − erstmals an einem Mobilfunkmasten in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern) installiert und getestet worden (wir berichteten). Mowea will seine kumulierbaren Plug-and-play-Mikrowindturbinen an Industrie- und Gewerbebauten aller Art anbringen.

Zumindest an Mobilfunkmasten schlägt die Erfindung nach Angaben der Beteiligten mehrere Fliegen mit einer Klappe:
  • Sie wird an bereits vorhandener Infrastruktur angebracht und ist damit eine Spielart der Windkraft, die keine zusätzliche Fläche benötigt.
  • Windkraft breitet sich in geografische Regionen aus, wo kein klassisches Windrad stehen könnte.
  • Die Masten versorgen sich damit zu einem erheblichen Teil selbst und direkt mit ihrem Betriebsstrom. "Unter optimalen Bedingungen", wie es heißt, werden sie sogar autark. Pro Mast werden zwischen acht und 16 der rund 1 Meter kleinen Turbinen verbaut.
  • Die Digitalisierung, die als technische Lösung für die Energiewende angeführt wird, aber selbst ständig mehr Energie braucht, wird grüner. Vodafone hatte 2020 auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt, Vantage Towers 2021. Vantage-Towers-Vorstand Sommer spricht daher von der Direktstrom-Erzeugung als dem "nächsten logischen Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung des Telekommunikationssektors". Vodafone hatte in seinem vergangenen Geschäftsjahr weltweit noch einen CO2-Fußabdruck von 970.000 Tonnen CO2-Äquivalenten − 52 Prozent weniger als noch 2020. Bis 2025 soll die Zahl mit einem Programm namens "Giga Green" auf null sinken.

Montag, 4.09.2023, 15:27 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Daddeln und Quasseln mit Windstrom wird Realität
Eine Kleinwindkraftanlage von Mowea an einem Mobilfunkmasten: Quelle: Vodafone / Lukas Loss
Windkraft Onshore
Daddeln und Quasseln mit Windstrom wird Realität
Windkraft ohne zusätzlichen Flächenbedarf - das ist das Versprechen von Kleinwind-Anbietern wie Mowea. Das Start-up skaliert nun seine Windkraftanlagen an Mobilfunkmasten von Vodafone.
Die modularen Kleinwindkraft-Anlagen des Start-ups Mowea werden jetzt mit einer Stückzahl von mehr als 700 Turbinen an gut 50 Vodafone-Standorten des Mastenbetreibers Vantage Towers ausgerollt. Das Potenzial für weitgehend stromautarke Mobilfunkmasten scheint gewaltig zu sein: Allein Vantage Towers verfügt in Europa über fast 85.000 Turmstandorte. Und Vantage-Vorstand Christian Sommer spricht in einer aktuellen Mitteilung von Vodafone bereits davon, mit den Mikrowindturbinen von Mowea "neue Maßstäbe unter den Funkmast-Betreibern zu setzen". Die erste Installation ging kürzlich im Beisein von NRW-Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) in Troisdorf in den Regelbetrieb.

2019 waren die Turbinen des Berliner Start-ups Mowea Modulare Windenergieanlagen GmbH − einer Ausgründung aus der TU Berlin − erstmals an einem Mobilfunkmasten in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern) installiert und getestet worden (wir berichteten). Mowea will seine kumulierbaren Plug-and-play-Mikrowindturbinen an Industrie- und Gewerbebauten aller Art anbringen.

Zumindest an Mobilfunkmasten schlägt die Erfindung nach Angaben der Beteiligten mehrere Fliegen mit einer Klappe:
  • Sie wird an bereits vorhandener Infrastruktur angebracht und ist damit eine Spielart der Windkraft, die keine zusätzliche Fläche benötigt.
  • Windkraft breitet sich in geografische Regionen aus, wo kein klassisches Windrad stehen könnte.
  • Die Masten versorgen sich damit zu einem erheblichen Teil selbst und direkt mit ihrem Betriebsstrom. "Unter optimalen Bedingungen", wie es heißt, werden sie sogar autark. Pro Mast werden zwischen acht und 16 der rund 1 Meter kleinen Turbinen verbaut.
  • Die Digitalisierung, die als technische Lösung für die Energiewende angeführt wird, aber selbst ständig mehr Energie braucht, wird grüner. Vodafone hatte 2020 auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt, Vantage Towers 2021. Vantage-Towers-Vorstand Sommer spricht daher von der Direktstrom-Erzeugung als dem "nächsten logischen Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung des Telekommunikationssektors". Vodafone hatte in seinem vergangenen Geschäftsjahr weltweit noch einen CO2-Fußabdruck von 970.000 Tonnen CO2-Äquivalenten − 52 Prozent weniger als noch 2020. Bis 2025 soll die Zahl mit einem Programm namens "Giga Green" auf null sinken.

Montag, 4.09.2023, 15:27 Uhr
Georg Eble

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