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Energie & Management > Heizkraftwerke - Cerdia will Altholz zur Erzeugung von Prozessdampf nutzen
Spatenstich für Getec-Biomasseheizwerk bei Cerdia. Quelle: Getec
Heizkraftwerke

Cerdia will Altholz zur Erzeugung von Prozessdampf nutzen

Mit einem Biomasseheizwerk in Freiburg im Breisgau will das Chemieunternehmen Cerdia nachhaltige Wärme für seine Produktion beziehen. Der Energiedienstleister Getec hilft ihm dabei.
Cerdia hat seinen Hauptsitz in Basel, Schweiz. Es produziert Celluloseacetat − ein Kunststoff aus pflanzlichen Rohstoffen, der insbesondere für die Zigarettenfilterherstellung benötigt wird. Den für die Produktion erforderlichen Dampf will das Chemieunternehmen künftig aus einer nachhaltigen Wärmequelle bereitstellen. 

Der Energiedienstleister Getec errichtet, wie es in einer Mitteilung heißt, am Cerdia-Produktionsstandort in Freiburg (Baden-Württemberg) ein Biomasseheizwerk. Den Spatenstich setzten am 17. Juni Thomas Stephanblome (Getec Plattform Deutschland), Dieter Feldmann (Cerdia Produktions GmbH), Christine Buchheit (Bürgermeisterin für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung der Stadt Freiburg), Jens Ebinghaus (Cerdia) und Pierre-Alain Graf (Getec Group). In Betrieb gehen soll das Biomasseheizwerk im Herbst kommenden Jahres.

Wie ein Sprecher der Getec gegenüber unserer Redaktion präzisierte, soll das Heizwerk über eine installierten Feuerungsleistung von 19,9 MW thermisch verfügen. Die Anlage sei so dimensioniert, dass sie den kompletten Produktionsstandort mit Prozessdampf versorgen kann. Hersteller der Anlage ist die Richard Kablitz GmbH mit Sitz in Lauda-Königshofen im Nordosten Baden-Württembergs. Zur Absicherung der Dampfversorgung zu Spitzenlastzeiten will Getec zwei weitere Dampferzeugungsanlagen auf Erdgasbasis mit je 37 MW thermisch errichten.

26.000 Tonnen CO2-Einsparung jährlich

Als Brennstoff zum Einsatz kommen sollen ausschließlich Biobrennstoffe. Die Holzhackschnitzel bestehen aus Holzabfällen der Altholzkategorien A I und A II. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg fällt unter die "A I" naturbelassenes oder lediglich mechanisch bearbeitetes Altholz, das bei seiner Verwendung nicht verunreinigt worden ist. Unter "A II" fällt verleimtes, gestrichenes, beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz ohne halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel. Wie Getec und Cerdia mitteilten, komme als Brennstoff in Freiburg auch naturbelassenes Holz aus der Land- und Forstwirtschaft infrage.

Das Vorhaben in Freiburg läuft unter dem Namen "Biosteam". Der Einsatz der Holzreste im Heizwerk soll den Verbrauch von Erdgas und die Emissionen verglichen zu einer herkömmlichen, rein erdgasbasierten Dampferzeugung um 20 Prozent reduzieren. In absoluten Zahlen seien das 26.000 Tonnen CO2, was etwa dem CO2-Verbrauch von etwa 2.800 Haushalten pro Jahr entspricht.

Zudem sichere das Projekt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Produktion am Standort Freiburg. Biosteam sei ein wesentlicher Teil eines modularen Planes zur Modernisierung und Dekarbonisierung des Standortes, dem weitere Schritte folgen sollen, heißt seitens Cerdia. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht.

Freitag, 23.06.2023, 08:45 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Heizkraftwerke - Cerdia will Altholz zur Erzeugung von Prozessdampf nutzen
Spatenstich für Getec-Biomasseheizwerk bei Cerdia. Quelle: Getec
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Cerdia will Altholz zur Erzeugung von Prozessdampf nutzen
Mit einem Biomasseheizwerk in Freiburg im Breisgau will das Chemieunternehmen Cerdia nachhaltige Wärme für seine Produktion beziehen. Der Energiedienstleister Getec hilft ihm dabei.
Cerdia hat seinen Hauptsitz in Basel, Schweiz. Es produziert Celluloseacetat − ein Kunststoff aus pflanzlichen Rohstoffen, der insbesondere für die Zigarettenfilterherstellung benötigt wird. Den für die Produktion erforderlichen Dampf will das Chemieunternehmen künftig aus einer nachhaltigen Wärmequelle bereitstellen. 

Der Energiedienstleister Getec errichtet, wie es in einer Mitteilung heißt, am Cerdia-Produktionsstandort in Freiburg (Baden-Württemberg) ein Biomasseheizwerk. Den Spatenstich setzten am 17. Juni Thomas Stephanblome (Getec Plattform Deutschland), Dieter Feldmann (Cerdia Produktions GmbH), Christine Buchheit (Bürgermeisterin für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung der Stadt Freiburg), Jens Ebinghaus (Cerdia) und Pierre-Alain Graf (Getec Group). In Betrieb gehen soll das Biomasseheizwerk im Herbst kommenden Jahres.

Wie ein Sprecher der Getec gegenüber unserer Redaktion präzisierte, soll das Heizwerk über eine installierten Feuerungsleistung von 19,9 MW thermisch verfügen. Die Anlage sei so dimensioniert, dass sie den kompletten Produktionsstandort mit Prozessdampf versorgen kann. Hersteller der Anlage ist die Richard Kablitz GmbH mit Sitz in Lauda-Königshofen im Nordosten Baden-Württembergs. Zur Absicherung der Dampfversorgung zu Spitzenlastzeiten will Getec zwei weitere Dampferzeugungsanlagen auf Erdgasbasis mit je 37 MW thermisch errichten.

26.000 Tonnen CO2-Einsparung jährlich

Als Brennstoff zum Einsatz kommen sollen ausschließlich Biobrennstoffe. Die Holzhackschnitzel bestehen aus Holzabfällen der Altholzkategorien A I und A II. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg fällt unter die "A I" naturbelassenes oder lediglich mechanisch bearbeitetes Altholz, das bei seiner Verwendung nicht verunreinigt worden ist. Unter "A II" fällt verleimtes, gestrichenes, beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz ohne halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel. Wie Getec und Cerdia mitteilten, komme als Brennstoff in Freiburg auch naturbelassenes Holz aus der Land- und Forstwirtschaft infrage.

Das Vorhaben in Freiburg läuft unter dem Namen "Biosteam". Der Einsatz der Holzreste im Heizwerk soll den Verbrauch von Erdgas und die Emissionen verglichen zu einer herkömmlichen, rein erdgasbasierten Dampferzeugung um 20 Prozent reduzieren. In absoluten Zahlen seien das 26.000 Tonnen CO2, was etwa dem CO2-Verbrauch von etwa 2.800 Haushalten pro Jahr entspricht.

Zudem sichere das Projekt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Produktion am Standort Freiburg. Biosteam sei ein wesentlicher Teil eines modularen Planes zur Modernisierung und Dekarbonisierung des Standortes, dem weitere Schritte folgen sollen, heißt seitens Cerdia. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht.

Freitag, 23.06.2023, 08:45 Uhr
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