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Energie & Management > Windkraft Offshore - BSC plant große Fabrik für Fundamente nicht in Mukran
Quelle: Shutterstock
Windkraft Offshore

BSC plant große Fabrik für Fundamente nicht in Mukran

Standortentscheidung zuungunsten Deutschlands: Die junge Rostocker Firma Baltic Structures Company will ihre Produktion von Ständern für Offshore-Windturbinen in Dänemark ansiedeln.
Stahlpfähle made in Denmark: Das Rostocker Unternehmen Baltic Structures Company (BSC) will seine Monopiles für Meeres-Windturbinen nicht in Deutschland herstellen. Die Wahl fiel laut einer Mitteilung von Geschäftsführer Heiko Mützelburg auf das Gelände des dänischen Seehafens Esbjerg.

Bis Ende 2026 will BSC die Produktion seiner Windkraftanlagen-Ständer an der Westküste Jütlands aufnehmen. Bisher hieß es von Unternehmensseite, die Unterbaukonstruktionen der Turbinentürme sollten am „Standort Mukran“ entstehen, Stellenangebote verwendeten den entsprechenden Wortlaut. Der Hafen auf der Insel Rügen ist durch die Esbjerg-Entscheidung somit aus dem Rennen.

Laut BSC wird die Esbjerg-Fabrik „Europas größte Produktionsstätte für Fundamente“. Auf 100.000 Quadratmetern sollen jährlich bis zu 200 Monopiles entstehen, die mit bis zu 130 Metern Länge auch für tiefere Gewässer infrage kommen. BSC wirbt für sich, damit „eine bedeutende Lücke in der Lieferkette im Bereich Fundamente“ zu schließen. Die künftigen Monopiles haben einen Durchmesser von bis zu 15 Metern und sind bis zu 4.000 Tonnen schwer.

Dänische Entscheider „pragmatisch und flexibel“

In der Mitteilung findet sich kein Verweis auf alternative Standorte, die zur Diskussion standen. Am Verwaltungssitz von BSC, in Rostock, baut etwa EEW SPC Monopiles. Stattdessen stellt BSC den „Pragmatismus und die Flexibilität“ des Managements des Hafens Esbjerg heraus. Weil dort künftig 80 Prozent der Offshore-Windprojekte abgewickelt würden, sei der Ort „die ideale Wahl für dieses Projekt“.

Die Verantwortlichen im Hafen Esbjergs hätten die Entscheidungen zudem „innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums“ getroffen. Wer will, kann aus der Mitteilung auch einen Seitenhieb an deutsche Behörden herauslesen: BSC hebt hervor, dass die Fertigungsanlage neben einem Meilenstein für den Erneuerbaren-Sektor „auch ein großer Gewinn für die lokale Wirtschaft“ mit zahlreichen Arbeitsplätzen und einem Beitrag für den „wirtschaftlichen Wohlstand der Region“ sein werde.
 

BSC bezeichnet sich als „aufstrebendes Unternehmen“. Dass die Firma ein Newcomer im Offshore-Konstruktionsbau ist, lässt sich auch am Internetauftritt ablesen. Er steckt noch in den Kinderschuhen, entsprechend überschaubar sind dort die öffentlich zugänglichen Unternehmensinformationen. Im Handelsregister ist BSC seit Mitte des laufenden Jahres zu finden, neben dem Geschäftsführer ist dort auch Prokurist Markus Krebs (Seevetal) eingetragen. Zum Führungspersonal zählen laut Netzwerk „LinkedIn“ auch Jörg Stuhr, Direktor für das Projektmanagement, und Lars Zippert, Direktor für Personal und Infrastruktur.

Gerade im Gewinnen von Fachkräften hat BSC noch viel zu tun, will das Unternehmen doch laut eigener Angabe künftig mehr als 700 Menschen beschäftigen. Die meisten von ihnen werden in Esbjerg arbeiten und neben Monopiles auch Verbindungsstücke, Ummantelungen und Schwimmfundamente herstellen.

Dienstag, 28.11.2023, 15:16 Uhr
Volker Stephan
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BSC plant große Fabrik für Fundamente nicht in Mukran
Standortentscheidung zuungunsten Deutschlands: Die junge Rostocker Firma Baltic Structures Company will ihre Produktion von Ständern für Offshore-Windturbinen in Dänemark ansiedeln.
Stahlpfähle made in Denmark: Das Rostocker Unternehmen Baltic Structures Company (BSC) will seine Monopiles für Meeres-Windturbinen nicht in Deutschland herstellen. Die Wahl fiel laut einer Mitteilung von Geschäftsführer Heiko Mützelburg auf das Gelände des dänischen Seehafens Esbjerg.

Bis Ende 2026 will BSC die Produktion seiner Windkraftanlagen-Ständer an der Westküste Jütlands aufnehmen. Bisher hieß es von Unternehmensseite, die Unterbaukonstruktionen der Turbinentürme sollten am „Standort Mukran“ entstehen, Stellenangebote verwendeten den entsprechenden Wortlaut. Der Hafen auf der Insel Rügen ist durch die Esbjerg-Entscheidung somit aus dem Rennen.

Laut BSC wird die Esbjerg-Fabrik „Europas größte Produktionsstätte für Fundamente“. Auf 100.000 Quadratmetern sollen jährlich bis zu 200 Monopiles entstehen, die mit bis zu 130 Metern Länge auch für tiefere Gewässer infrage kommen. BSC wirbt für sich, damit „eine bedeutende Lücke in der Lieferkette im Bereich Fundamente“ zu schließen. Die künftigen Monopiles haben einen Durchmesser von bis zu 15 Metern und sind bis zu 4.000 Tonnen schwer.

Dänische Entscheider „pragmatisch und flexibel“

In der Mitteilung findet sich kein Verweis auf alternative Standorte, die zur Diskussion standen. Am Verwaltungssitz von BSC, in Rostock, baut etwa EEW SPC Monopiles. Stattdessen stellt BSC den „Pragmatismus und die Flexibilität“ des Managements des Hafens Esbjerg heraus. Weil dort künftig 80 Prozent der Offshore-Windprojekte abgewickelt würden, sei der Ort „die ideale Wahl für dieses Projekt“.

Die Verantwortlichen im Hafen Esbjergs hätten die Entscheidungen zudem „innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums“ getroffen. Wer will, kann aus der Mitteilung auch einen Seitenhieb an deutsche Behörden herauslesen: BSC hebt hervor, dass die Fertigungsanlage neben einem Meilenstein für den Erneuerbaren-Sektor „auch ein großer Gewinn für die lokale Wirtschaft“ mit zahlreichen Arbeitsplätzen und einem Beitrag für den „wirtschaftlichen Wohlstand der Region“ sein werde.
 

BSC bezeichnet sich als „aufstrebendes Unternehmen“. Dass die Firma ein Newcomer im Offshore-Konstruktionsbau ist, lässt sich auch am Internetauftritt ablesen. Er steckt noch in den Kinderschuhen, entsprechend überschaubar sind dort die öffentlich zugänglichen Unternehmensinformationen. Im Handelsregister ist BSC seit Mitte des laufenden Jahres zu finden, neben dem Geschäftsführer ist dort auch Prokurist Markus Krebs (Seevetal) eingetragen. Zum Führungspersonal zählen laut Netzwerk „LinkedIn“ auch Jörg Stuhr, Direktor für das Projektmanagement, und Lars Zippert, Direktor für Personal und Infrastruktur.

Gerade im Gewinnen von Fachkräften hat BSC noch viel zu tun, will das Unternehmen doch laut eigener Angabe künftig mehr als 700 Menschen beschäftigen. Die meisten von ihnen werden in Esbjerg arbeiten und neben Monopiles auch Verbindungsstücke, Ummantelungen und Schwimmfundamente herstellen.

Dienstag, 28.11.2023, 15:16 Uhr
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