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Energie & Management > Biokraftstoffe - Biokraftstoffindustrie begrüßt steigende THG-Minderungsquote
Quelle: Fotolia / rcx
Biokraftstoffe

Biokraftstoffindustrie begrüßt steigende THG-Minderungsquote

Die deutsche Biokraftstoffindustrie begrüßt die zum Jahreswechsel gestiegene Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für die Mineralölindustrie bei fossilem Diesel und Benzin.
Zum Jahreswechsel steigt die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für Emissionen aus Kraftstoffen. Die Mineralölunternehmen müssen demnach die Emissionen von Diesel und Benzin um 7 % im Vergleich zum Jahr 2010 senken, im Vorjahr waren es nur 6 %. Um dies zu erreichen, werden wegen der breiten Verfügbarkeit zumeist Biokraftstoffe eingesetzt. Aus diesem Grund begrüßt der Verband Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) die höhere Quote.

Sie sei nach Berechnungen des VDB im laufenden Jahr ohne Weiteres mit Biodiesel, Bioethanol oder Biomethan erfüllbar. Zudem stünden sogar überschüssige THG-Minderungen aus zwei vergangenen Jahren zur Verfügung. „Die Produzenten stehen bereit, um ausreichend nachhaltige Biokraftstoffe aller Kategorien zu liefern“, sagte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann. „Die THG-Quote ist seit 2015 immer übererfüllt worden.“

Minderungsquote steigt auf 25 % bis 2030

Bis zum Jahr 2030 steigt die Minderungsquote nun auf 25 % an. Für die Minderung zählen alle Energieträger, die weniger CO2 emittieren als Diesel und Benzin. Zusätzlich darf auch Elektromobilität angerechnet werden, deren Beitrag wächst. Der Einsatz von Biokraftstoffen könne laut VDB zudem kostendämpfend wirken. Schließlich steige der Preis von fossilem Benzin und Diesel aufgrund des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Seit dem 01.01.2022 kostet eine Tonne CO2, die durch das Verbrennen von fossilen Kraftstoffen freigesetzt wird, 30 Euro und damit 5 Euro mehr als im Vorjahr.

Da Biokraftstoffe rund 70 bis 90 % weniger Treibhausgase ausstoßen als fossiler Diesel oder Benzin, fallen für sie diese Kosten nicht an. „Nachhaltige Biokraftstoffe dienen dem Klimaschutz und mindern für den Verbraucher die Kosten der CO2-Bepreisung“, sagte Baumann. Die Biokraftstoffindustrie erwartet, dass auch für die verpflichtende Unterquote für fortschrittliche Biokraftstoffe ausreichend Ware zur Verfügung steht.
 
Details der gesetzlichen Regelungen zur Treibhausgasminderungsquote
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: VDB

Die Mineralölfirmen müssen 2022 einen energetischen Anteil von 0,2 % ihrer Kraftstoffe durch fortschrittliche Biokraftstoffe aus Rohstoffen wie Stroh, Gülle oder Tallöl abdecken. Die Hersteller produzierten fortschrittliche Biokraftstoffe längst in ausreichenden Mengen. „Nach Angaben der Generalzolldirektion hat die Mineralölindustrie schon im Jahr 2020 die Unterquote massiv übererfüllt“, sagte Baumann. Fortschrittliche Biokraftstoffe, die über die Unterquote hinausgehend eingesetzt werden, können doppelt auf die THG-Quote angerechnet werden.

Damit sei es für die Mineralölindustrie sehr attraktiv, mehr fortschrittliche Biokraftstoffe einzusetzen als vorgeschrieben. Aus diesem Grund haben die Biokraftstoffhersteller ihre Produktionskapazitäten in diesem Bereich hochgefahren. „Die Klagen der Mineralölwirtschaft über vermeintlich nicht erfüllbare gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz haben sich in der Vergangenheit als unzutreffend erwiesen und letztlich die erforderliche Transformation im Straßenverkehr verzögert“, sagte Baumann. „Wer steigende Preise an der Tankstelle mit der THG-Quote begründet, will davon ablenken, dass er seinen Gewinn vergrößern möchte“, ergänzte er.

THG-Minderungsquote sicher erfüllbar

In den vergangenen Jahren haben die Mineralölfirmen die THG-Minderungsquote zum Teil deutlich übererfüllt, was sie in die Folgejahre übertragen dürfen. „Dieser Mechanismus ist sinnvoll, um den Unternehmen Flexibilität bei der Erfüllung der Klimaschutzvorgaben zu gewähren", sagte Baumann.

Mit dem Berg an Treibhausgasminderungen, den die Mineralölindustrie aus den Vorjahren angehäuft hat, könne die THG-Quote auch 2022 sicher und kostengünstig eingehalten werden. Marktszenarien zeigten, dass die steigende THG-Quote durch den Hochlauf von Elektromobilität, fortschrittlichen Biokraftstoffen und strombasierten Kraftstoffen wie Wasserstoff auch zukünftig erfüllt werden kann.

Mittwoch, 5.01.2022, 15:48 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Biokraftstoffe - Biokraftstoffindustrie begrüßt steigende THG-Minderungsquote
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Biokraftstoffe
Biokraftstoffindustrie begrüßt steigende THG-Minderungsquote
Die deutsche Biokraftstoffindustrie begrüßt die zum Jahreswechsel gestiegene Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für die Mineralölindustrie bei fossilem Diesel und Benzin.
Zum Jahreswechsel steigt die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für Emissionen aus Kraftstoffen. Die Mineralölunternehmen müssen demnach die Emissionen von Diesel und Benzin um 7 % im Vergleich zum Jahr 2010 senken, im Vorjahr waren es nur 6 %. Um dies zu erreichen, werden wegen der breiten Verfügbarkeit zumeist Biokraftstoffe eingesetzt. Aus diesem Grund begrüßt der Verband Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) die höhere Quote.

Sie sei nach Berechnungen des VDB im laufenden Jahr ohne Weiteres mit Biodiesel, Bioethanol oder Biomethan erfüllbar. Zudem stünden sogar überschüssige THG-Minderungen aus zwei vergangenen Jahren zur Verfügung. „Die Produzenten stehen bereit, um ausreichend nachhaltige Biokraftstoffe aller Kategorien zu liefern“, sagte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann. „Die THG-Quote ist seit 2015 immer übererfüllt worden.“

Minderungsquote steigt auf 25 % bis 2030

Bis zum Jahr 2030 steigt die Minderungsquote nun auf 25 % an. Für die Minderung zählen alle Energieträger, die weniger CO2 emittieren als Diesel und Benzin. Zusätzlich darf auch Elektromobilität angerechnet werden, deren Beitrag wächst. Der Einsatz von Biokraftstoffen könne laut VDB zudem kostendämpfend wirken. Schließlich steige der Preis von fossilem Benzin und Diesel aufgrund des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Seit dem 01.01.2022 kostet eine Tonne CO2, die durch das Verbrennen von fossilen Kraftstoffen freigesetzt wird, 30 Euro und damit 5 Euro mehr als im Vorjahr.

Da Biokraftstoffe rund 70 bis 90 % weniger Treibhausgase ausstoßen als fossiler Diesel oder Benzin, fallen für sie diese Kosten nicht an. „Nachhaltige Biokraftstoffe dienen dem Klimaschutz und mindern für den Verbraucher die Kosten der CO2-Bepreisung“, sagte Baumann. Die Biokraftstoffindustrie erwartet, dass auch für die verpflichtende Unterquote für fortschrittliche Biokraftstoffe ausreichend Ware zur Verfügung steht.
 
Details der gesetzlichen Regelungen zur Treibhausgasminderungsquote
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Quelle: VDB

Die Mineralölfirmen müssen 2022 einen energetischen Anteil von 0,2 % ihrer Kraftstoffe durch fortschrittliche Biokraftstoffe aus Rohstoffen wie Stroh, Gülle oder Tallöl abdecken. Die Hersteller produzierten fortschrittliche Biokraftstoffe längst in ausreichenden Mengen. „Nach Angaben der Generalzolldirektion hat die Mineralölindustrie schon im Jahr 2020 die Unterquote massiv übererfüllt“, sagte Baumann. Fortschrittliche Biokraftstoffe, die über die Unterquote hinausgehend eingesetzt werden, können doppelt auf die THG-Quote angerechnet werden.

Damit sei es für die Mineralölindustrie sehr attraktiv, mehr fortschrittliche Biokraftstoffe einzusetzen als vorgeschrieben. Aus diesem Grund haben die Biokraftstoffhersteller ihre Produktionskapazitäten in diesem Bereich hochgefahren. „Die Klagen der Mineralölwirtschaft über vermeintlich nicht erfüllbare gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz haben sich in der Vergangenheit als unzutreffend erwiesen und letztlich die erforderliche Transformation im Straßenverkehr verzögert“, sagte Baumann. „Wer steigende Preise an der Tankstelle mit der THG-Quote begründet, will davon ablenken, dass er seinen Gewinn vergrößern möchte“, ergänzte er.

THG-Minderungsquote sicher erfüllbar

In den vergangenen Jahren haben die Mineralölfirmen die THG-Minderungsquote zum Teil deutlich übererfüllt, was sie in die Folgejahre übertragen dürfen. „Dieser Mechanismus ist sinnvoll, um den Unternehmen Flexibilität bei der Erfüllung der Klimaschutzvorgaben zu gewähren", sagte Baumann.

Mit dem Berg an Treibhausgasminderungen, den die Mineralölindustrie aus den Vorjahren angehäuft hat, könne die THG-Quote auch 2022 sicher und kostengünstig eingehalten werden. Marktszenarien zeigten, dass die steigende THG-Quote durch den Hochlauf von Elektromobilität, fortschrittlichen Biokraftstoffen und strombasierten Kraftstoffen wie Wasserstoff auch zukünftig erfüllt werden kann.

Mittwoch, 5.01.2022, 15:48 Uhr
Susanne Harmsen

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