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Energie & Management > Personalie - Betonmast-Bauer Fuchs steigt ins Windgeschäft ein
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Personalie

Betonmast-Bauer Fuchs steigt ins Windgeschäft ein

Der Windkraft-Zubau belebt den Markt für die Türme, auf denen die Gondeln stehen: Der Betonmast-Spezialist Fuchs zieht in Bayern eine Fertigung unter anderem für Windkraft-Türme hoch.
Ihre Betonmasten, -türme und -sondergebäude sieht man überall in Deutschland, ohne zu wissen, dass sie von der Fuchs-Gruppe aus der Oberpfalz (Bayern) sind: Insgesamt 1,5 Millionen Masten und Türme für Mobilfunk und andere digitale Infrastruktur, für Strom-Freileitungen, für Bahn-Oberleitungen und für Flutlicht-Masten sowie Trafohäuschen Marke Fuchs sind über Deutschland verteilt.

Jetzt hat die Fuchs-Gruppe auf der Messe Husum Wind öffentlich gemacht, dass sie in das Turmgeschäft für Onshore-Windenergieanlagen einsteigt und damit an dem beschleunigten Zubau der Windkraft teilhaben will. Allein Deutschland will die installierte Leistung an Land bis 2030 auf 115.000 MW verdoppeln. Fuchs hat nach eigenen Angaben im Juli 2022 in Neumarkt in der Oberpfalz eine neue Betonfertigung mit hohem Automatisierungsgrad für verschiedene Zwecke hochgezogen. Zudem begann man in einer Ausgründung namens „Fuchs Europoles Wind GmbH“, Türme für Windenergieanlagen zu entwickeln. 
 
Werben für ihre künftigen Windrad-Türme auf der Husum Wind (von links): Jürgen Joos und Conrad „Conny“ Fuchs, Geschäftsführer der Ausgründung Fuchs Europoles Wind
Quelle: E&M / Georg Eble

Hierzu hat die familiengeführte Unternehmensgruppe zum Jahreswechsel den bisherigen kaufmännischen Leiter Wind des Wettbewerbers Max Bögl Wind, Jürgen Joos (42), im Nachbarort Sengenthal zum Geschäftsführer von Fuchs Europoles Wind berufen. Joos steht in dieser Funktion an der Seite von Konzernchef Conrad „Conny“ Fuchs (40) und von Tobias Fersch (41). Herausgekommen ist die Skizze eines „Fuchs Hybridturms“, der im Konstruktionsprinzip dem von Bögl ähnelt: Die Segmente aus vorgespanntem Schleuderbeton sind vertikal nochmal gedrittelt, am Turmfuß sogar geviertelt, sie werden gestapelt und mit vertikalen Stahlseilen im Inneren verzurrt. Joos berichtete dieser Redaktion am Messestand von Fuchs, dass dies nicht nur (wie bei Bögl, die Redaktion) aufwändige Schwerlasttransporte überflüssig mache, sondern im Zweifel auch 40-Tonner.

Für die Windturm-Entwicklung und -Produktion sind 16 Fachkräfte bereits eingestellt oder haben sich von Schwesterfirmen versetzen lassen. Zum nächsten Jahreswechsel sollen es Joos zufolge 25 Menschen sein und im Endausbau 100. Insgesamt setzt die Fuchs-Gruppe mit 1.600 Beschäftigten jährlich 550 Millionen Euro um. Bis Ende des Jahres will Joos ein Mock-up stehen haben, also eine Miniatur des „Hybridturms“ aus Beton und Stahl. Bis Jahresende 2024 soll dann der Prototyp errichtet und getestet sein, sodass die Serienproduktion 2025 anläuft. Nahziel sind laut Joos 200 Türme pro Jahr. Der Zeitplan sei ehrgeizig, aber Gründlichkeit gehe vor angesichts einiger Einstürze von Türmen etablierter Hersteller (wir berichteten). In einer Unternehmensmitteilung wird Joos zudem so zitiert: „Wir erweitern die Lieferkette für Windkraftanlagen auf dem deutschen Markt an einer entscheidenden Engstelle.“
 

Bögl bekräftigt seinen Hochlauf

Wettbewerber Max Bögl Wind hat derweil in einer eigenen Mitteilung seine Ankündigung vom März bekräftigt, seine Produktionskapazität von derzeit 400 Türmen pro Jahr von 2024 an zu verdoppeln. Ein Plus von 200 Türmen schaffe Bögl in den eigenen Werken in Sengenthal und am Nord-Ostsee-Kanal, weitere 200 Türme beim Kooperationspartner Bettels im niedersächsischen Emden, in dessen Fertigung jetzt investiert werde. Bögl ist laut Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit etwa 50 Prozent Marktanteil Deutschland-Marktführer bei Windtürmen, exportiert aber auch ins europäische Ausland.

Donnerstag, 14.09.2023, 14:50 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Personalie - Betonmast-Bauer Fuchs steigt ins Windgeschäft ein
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Personalie
Betonmast-Bauer Fuchs steigt ins Windgeschäft ein
Der Windkraft-Zubau belebt den Markt für die Türme, auf denen die Gondeln stehen: Der Betonmast-Spezialist Fuchs zieht in Bayern eine Fertigung unter anderem für Windkraft-Türme hoch.
Ihre Betonmasten, -türme und -sondergebäude sieht man überall in Deutschland, ohne zu wissen, dass sie von der Fuchs-Gruppe aus der Oberpfalz (Bayern) sind: Insgesamt 1,5 Millionen Masten und Türme für Mobilfunk und andere digitale Infrastruktur, für Strom-Freileitungen, für Bahn-Oberleitungen und für Flutlicht-Masten sowie Trafohäuschen Marke Fuchs sind über Deutschland verteilt.

Jetzt hat die Fuchs-Gruppe auf der Messe Husum Wind öffentlich gemacht, dass sie in das Turmgeschäft für Onshore-Windenergieanlagen einsteigt und damit an dem beschleunigten Zubau der Windkraft teilhaben will. Allein Deutschland will die installierte Leistung an Land bis 2030 auf 115.000 MW verdoppeln. Fuchs hat nach eigenen Angaben im Juli 2022 in Neumarkt in der Oberpfalz eine neue Betonfertigung mit hohem Automatisierungsgrad für verschiedene Zwecke hochgezogen. Zudem begann man in einer Ausgründung namens „Fuchs Europoles Wind GmbH“, Türme für Windenergieanlagen zu entwickeln. 
 
Werben für ihre künftigen Windrad-Türme auf der Husum Wind (von links): Jürgen Joos und Conrad „Conny“ Fuchs, Geschäftsführer der Ausgründung Fuchs Europoles Wind
Quelle: E&M / Georg Eble

Hierzu hat die familiengeführte Unternehmensgruppe zum Jahreswechsel den bisherigen kaufmännischen Leiter Wind des Wettbewerbers Max Bögl Wind, Jürgen Joos (42), im Nachbarort Sengenthal zum Geschäftsführer von Fuchs Europoles Wind berufen. Joos steht in dieser Funktion an der Seite von Konzernchef Conrad „Conny“ Fuchs (40) und von Tobias Fersch (41). Herausgekommen ist die Skizze eines „Fuchs Hybridturms“, der im Konstruktionsprinzip dem von Bögl ähnelt: Die Segmente aus vorgespanntem Schleuderbeton sind vertikal nochmal gedrittelt, am Turmfuß sogar geviertelt, sie werden gestapelt und mit vertikalen Stahlseilen im Inneren verzurrt. Joos berichtete dieser Redaktion am Messestand von Fuchs, dass dies nicht nur (wie bei Bögl, die Redaktion) aufwändige Schwerlasttransporte überflüssig mache, sondern im Zweifel auch 40-Tonner.

Für die Windturm-Entwicklung und -Produktion sind 16 Fachkräfte bereits eingestellt oder haben sich von Schwesterfirmen versetzen lassen. Zum nächsten Jahreswechsel sollen es Joos zufolge 25 Menschen sein und im Endausbau 100. Insgesamt setzt die Fuchs-Gruppe mit 1.600 Beschäftigten jährlich 550 Millionen Euro um. Bis Ende des Jahres will Joos ein Mock-up stehen haben, also eine Miniatur des „Hybridturms“ aus Beton und Stahl. Bis Jahresende 2024 soll dann der Prototyp errichtet und getestet sein, sodass die Serienproduktion 2025 anläuft. Nahziel sind laut Joos 200 Türme pro Jahr. Der Zeitplan sei ehrgeizig, aber Gründlichkeit gehe vor angesichts einiger Einstürze von Türmen etablierter Hersteller (wir berichteten). In einer Unternehmensmitteilung wird Joos zudem so zitiert: „Wir erweitern die Lieferkette für Windkraftanlagen auf dem deutschen Markt an einer entscheidenden Engstelle.“
 

Bögl bekräftigt seinen Hochlauf

Wettbewerber Max Bögl Wind hat derweil in einer eigenen Mitteilung seine Ankündigung vom März bekräftigt, seine Produktionskapazität von derzeit 400 Türmen pro Jahr von 2024 an zu verdoppeln. Ein Plus von 200 Türmen schaffe Bögl in den eigenen Werken in Sengenthal und am Nord-Ostsee-Kanal, weitere 200 Türme beim Kooperationspartner Bettels im niedersächsischen Emden, in dessen Fertigung jetzt investiert werde. Bögl ist laut Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit etwa 50 Prozent Marktanteil Deutschland-Marktführer bei Windtürmen, exportiert aber auch ins europäische Ausland.

Donnerstag, 14.09.2023, 14:50 Uhr
Georg Eble

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