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Energie & Management > Gas - Aus für Bayerngas-Tochter Energy
Quelle: Shutterstock / Mike Mareen
Gas

Aus für Bayerngas-Tochter Energy

Aus für ein Problemkind: Die Bayerngas-Eigner haben das Ende für die Vertriebs- und Handelsgesellschaft Bayerngas Energy beschlossen. Binnen drei Jahren soll Schluss sein.
Abwicklung beschlossen: Die Bayerngas Energy GmbH wird voraussichtlich innerhalb von drei Jahren aus dem Handelsregister verschwinden. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Konzernmutter Bayerngas für das Jahr 2022 hervor. Die in die Entscheidung einzubeziehenden Gremien hätten „bis Anfang 2023“ eingewilligt, hieß es darin.

Mit der Aufgabe der Vertriebs- und Handelssparte ziehen die kommunalen Bayerngas-Gesellschafter, angeführt von den Stadtwerken München, einen Schlussstrich unter die über Jahre hinweg schwieriger gewordenen Geschäfte. Zum Bayerngas-Unternehmen zählen nach Aufgabe der Energy-Gesellschaft noch die Speicher- und Transportnetz-Töchter Bayernugs und Bayernets.

Als Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit bezeichnet Bayerngas den Ausstieg aus Großhandel und Vertrieb. Die Konzentration auf Gastransport und Betrieb des Untergrundspeichers Wolfersberg südöstlich von München hätten eine „strategisch hohe Bedeutung“ für die Versorgungssicherheit und die Transformation der Gaswirtschaft in eine CO2-freie Wasserstoff-Versorgung.

Das „klassisch fossile Geschäftsfeld“ der Bayerngas Energy GmbH hingegen solle „mittelfristig auslaufen“. Das endgültige Ende erwartet Bayerngas innerhalb der nächsten drei Jahre, wenn die bestehenden Verträge und Verpflichtungen erfüllt seien. Es ist ein Ende mit Ansage. Bemühungen, Handel und Vertrieb zu verkaufen, hatten in den vergangenen Jahren zu keinem Ergebnis geführt.

Bayerngas insgesamt drehte ins Plus

Das Geschäftsjahr 2022 nahm für Bayerngas insgesamt einen zufriedenstellenden Verlauf. Nach einem Verlust von rund 56 Millionen Euro im Vorjahr fuhr das Unternehmen nun nach Steuern wieder einen Gewinn ein: gut 31 Millionen Euro.
 
 
Ein Faktor bei diesem Umschwung war der Verkauf der Bayerngas-Anteile an der britischen Erdgas- und Ölfördergesellschaft Spirit Energy. Wertminderungen hatten das Ergebnis für 2021 mit Abschreibungen in Höhe von fast 29 Millionen Euro stark belastet. Mitte Juni 2022 übernahm die Gasbeteiligungsgesellschaft der Stadtwerke München die Anteile der Upstream-Beteiligung zum Restbuchwert und erlöste Bayerngas von dem Verlustbringer.

Bayerngas Energy blieb im Jahr 2022, das stark unter dem Einfluss des Ukraine-Kriegs und folgender staatlicher Regulierung stand, hinter den Erwartungen zurück. Zwar verbesserte sich das Ergebnis um gut 4 Millionen Euro gegenüber 2021 (damals minus 14 Millionen Euro), Beschaffung, Handel und Vertrieb verharrten aber im Minus (9 Millionen Euro).

Die Fernleitungsnetz-Tochter Bayernets steigerte 2022 den Gewinn um fast 8 Millionen Euro auf beinahe 19 Millionen Euro. Die Speichergesellschaft Bayernugs machte einen nicht erwarteten Sprung auf plus 14 Millionen Euro (zuvor minus 26 Millionen Euro). Bayernugs kam hierbei zugute, dass der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE) Mitte des vergangenen Jahres die Einspeicherung auch im Falle des Speichers Wolfersberg übernahm. Damit war es Bayernugs laut Geschäftsbericht möglich, Rückstellungen für drohende Verluste aufzulösen.

Dienstag, 25.07.2023, 16:24 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: Shutterstock / Mike Mareen
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Aus für ein Problemkind: Die Bayerngas-Eigner haben das Ende für die Vertriebs- und Handelsgesellschaft Bayerngas Energy beschlossen. Binnen drei Jahren soll Schluss sein.
Abwicklung beschlossen: Die Bayerngas Energy GmbH wird voraussichtlich innerhalb von drei Jahren aus dem Handelsregister verschwinden. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Konzernmutter Bayerngas für das Jahr 2022 hervor. Die in die Entscheidung einzubeziehenden Gremien hätten „bis Anfang 2023“ eingewilligt, hieß es darin.

Mit der Aufgabe der Vertriebs- und Handelssparte ziehen die kommunalen Bayerngas-Gesellschafter, angeführt von den Stadtwerken München, einen Schlussstrich unter die über Jahre hinweg schwieriger gewordenen Geschäfte. Zum Bayerngas-Unternehmen zählen nach Aufgabe der Energy-Gesellschaft noch die Speicher- und Transportnetz-Töchter Bayernugs und Bayernets.

Als Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit bezeichnet Bayerngas den Ausstieg aus Großhandel und Vertrieb. Die Konzentration auf Gastransport und Betrieb des Untergrundspeichers Wolfersberg südöstlich von München hätten eine „strategisch hohe Bedeutung“ für die Versorgungssicherheit und die Transformation der Gaswirtschaft in eine CO2-freie Wasserstoff-Versorgung.

Das „klassisch fossile Geschäftsfeld“ der Bayerngas Energy GmbH hingegen solle „mittelfristig auslaufen“. Das endgültige Ende erwartet Bayerngas innerhalb der nächsten drei Jahre, wenn die bestehenden Verträge und Verpflichtungen erfüllt seien. Es ist ein Ende mit Ansage. Bemühungen, Handel und Vertrieb zu verkaufen, hatten in den vergangenen Jahren zu keinem Ergebnis geführt.

Bayerngas insgesamt drehte ins Plus

Das Geschäftsjahr 2022 nahm für Bayerngas insgesamt einen zufriedenstellenden Verlauf. Nach einem Verlust von rund 56 Millionen Euro im Vorjahr fuhr das Unternehmen nun nach Steuern wieder einen Gewinn ein: gut 31 Millionen Euro.
 
 
Ein Faktor bei diesem Umschwung war der Verkauf der Bayerngas-Anteile an der britischen Erdgas- und Ölfördergesellschaft Spirit Energy. Wertminderungen hatten das Ergebnis für 2021 mit Abschreibungen in Höhe von fast 29 Millionen Euro stark belastet. Mitte Juni 2022 übernahm die Gasbeteiligungsgesellschaft der Stadtwerke München die Anteile der Upstream-Beteiligung zum Restbuchwert und erlöste Bayerngas von dem Verlustbringer.

Bayerngas Energy blieb im Jahr 2022, das stark unter dem Einfluss des Ukraine-Kriegs und folgender staatlicher Regulierung stand, hinter den Erwartungen zurück. Zwar verbesserte sich das Ergebnis um gut 4 Millionen Euro gegenüber 2021 (damals minus 14 Millionen Euro), Beschaffung, Handel und Vertrieb verharrten aber im Minus (9 Millionen Euro).

Die Fernleitungsnetz-Tochter Bayernets steigerte 2022 den Gewinn um fast 8 Millionen Euro auf beinahe 19 Millionen Euro. Die Speichergesellschaft Bayernugs machte einen nicht erwarteten Sprung auf plus 14 Millionen Euro (zuvor minus 26 Millionen Euro). Bayernugs kam hierbei zugute, dass der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE) Mitte des vergangenen Jahres die Einspeicherung auch im Falle des Speichers Wolfersberg übernahm. Damit war es Bayernugs laut Geschäftsbericht möglich, Rückstellungen für drohende Verluste aufzulösen.

Dienstag, 25.07.2023, 16:24 Uhr
Volker Stephan

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