App hilft bei schlauem Stromverbrauch

"CO2-Emissionen einsparen. Energiesystem effektiver machen. Bald Deine Energiekosten senken" - mit diesen Worten begrüßt die Youle-App den Nutzer nach dem Download. Kurz und knapp fasst so GP Joule die Ziele seiner App gleich zu Beginn noch einmal zusammen.

Gleich einer Stromampel soll die App zu einem bewussten Stromverbrauch motivieren, heißt es seitens des Erneuerbaren-Projektierers aus Reußenköge (Schleswig-Holstein). Laut Ove Petersen ist die App nutzbar für jedermann. Der CEO und Mitgründer von GP Joule erklärt: "Die meisten Betreiber von Solar-Dachanlagen stellen ihren Geschirrspüler oder Trockner dann an, wenn die Sonne scheint, weil es einfach Sinn macht, den meisten Strom dann zu verbrauchen, wenn er auch produziert wird. Mit der Youle-App können nun alle, auch die ohne Eigenheim oder Dachanlage in ihrer Wohnung, den Stromverbrauch an die Produktion von grünem Strom in Deutschland beziehungsweise in ihrer Region anpassen."

In einem stündlichen getakteten Ausblick wird dem Nutzer der App der prozentuale Anteil an erneuerbaren Strom im Stromnetz für den aktuellen Tag angezeigt. Die zu sehenden Balken veranschaulichen jeweils eine Stunde. Je nach Grünstromanteil im Netz variiert die Balkenfarbe: Bis zu einem Grünstromanteil von 20 Prozent ist die Ampel rot, zwischen 20 und 55 Prozent zeigt die Ampel gelb an und bei über 55 Prozent ist sie grün. Über eine Push-Benachrichtigung kann sich der Nutzer darüber informieren lassen, in welchen Zeitraum des Tages er seinen Stromverbrauch am besten legen soll. 

Reaktion auf ineffizientes Energiesystem

Das Unternehmen begründet die Entwicklung seiner App mit den hohen Redispatch-Kosten, die die die Verbraucher über die Netzentgelte mitzahlen. Passen sie dagegen ihren Stromverbrauch an die volatile Stromerzeugung aus Erneuerbaren an, können sie, so GP Joule, perspektivisch dazu beitragen, die Netzentgelte und damit die Stromkosten zu senken. 

GP Joule verweist damit auf ein Problem der derzeitigen Energielandschaft in Deutschland: Das bestehende Stromnetz verfügt aktuell nicht über ausreichend Kapazitäten, um überschüssigen Strom in die südlicher gelegenen Verbrauchszentren abzutransportieren. Die Netzbetreiber sind in solchen Fällen dazu gezwungen, die Wind- und Solarkraftanlagen abzuregeln. Laut GP Joule würden dadurch rund 6 Milliarden kWh pro Jahr an grünem Strom verschwendet. 

Zudem, so GP Joule, müssen hinter einem Netzengpass zeitgleich Kraftwerke hochgefahren werden, um mehr Strom einspeisen und die Gesamtstrommenge im Netz stabil halten zu können. Die Kraftwerke, die bei Netzengpässen hochgefahren werden, verbrennen häufig Erdgas und stoßen so CO2-Emissionen, die eigentlich vermieden werden könnten, aus. 

Die Youle-App lässt sich im App-Store und im Google Play Store herunterladen. Bereits nach der Eingabe des eigenen Wohnortes ist sie einsatzbereit.