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Energie & Management > Wirtschaft - Agora empfiehlt neues Förderprogramm
Quelle: Fotolia / THesIMPLIFY
Wirtschaft

Agora empfiehlt neues Förderprogramm

Mit einer neuen Investitionsoffensive könnten nach Ansicht von Agora Energiewende viele Probleme der deutschen Wirtschaft gelöst werden.
Im Mittelpunkt des Impulspapiers, das die Umweltorganisation Agora Energiewende entworfen hat, stehen Investitionen in „erneuerbare Energien, Energieeffizienz und strombasierte Technologien“ im Umfang von 92 Milliarden Euro. Den Ausgaben, die aus den öffentlichen Haushalten getätigt werden müssten, würden nach Ansicht der Autorinnen und Autoren innerhalb von 15 Jahren Einsparungen bei den Öl- und Gasimporten von 160 Milliarden Euro auf volkswirtschaftlicher Ebene gegenüberstehen.

„Mit Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und dem konsequenten Einstieg in die Kreislaufwirtschaft können wir fossile Energieimporte dauerhaft ersetzen und bezahlbare Energiepreise sichern“, sagt Agora-Direktor Simon Müller: „Damit wir die neue Dynamik auslösen, brauchen wir sowohl finanzielle Mittel, Umsetzungskapazitäten als auch regulatorische Klarheit.“

Von der Gesamtsumme des Programms sollen 15 Mrd.Euro für den Bau neuer Fabriken für Windräder, Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen, Wasserstoff-, Stromspeicher- und Netztechnik ausgegeben werden. Ein Drittel davon sollte in die Stärkung des Fachkräftepotentials wie Umschulungsprogramme sowie die Stärkung der Planungs- und Genehmigungsbehörden fließen.

"Sprinterbonus" für schnell umgesetzte Projekte

20 Milliarden Euro würde Agora in die Energiewirtschaft stecken, um zum Beispiel Investitionen in erneuerbare Energien abzusichern, das Strom- und Wasserstoffnetz auszubauen oder das Stromnetz flexibler zu machen. Dabei sollten vor allem langfristige Lieferverträge (Contracts for Difference − CfD) mit „symmetrischen Marktprämien“ zum Einsatz kommen, die den Betreibern eine feste Vergütung garantieren und die Möglichkeit eröffnen, Rückzahlungen zu fordern, wenn hohe Gewinne entstehen. Zusätzlich sollten „klare Anreize für schnelle Umsetzung von Projekten“ gesetzt werden, wie Sonderabschreibungen für Photovoltaikanlagen im Handel und Gewerbe oder ein „Sprinterbonus“ für schnell umgesetzte Projekte.

30 Milliarden Euro würden in die Sanierung von Wohnungen fließen. Davon sollen vor allem einkommensschwache Haushalte profitieren. Gefördert würden Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Einbau neuer Heizungsanlagen. Pro Wohneinheit rechnen die Autoren mit Sanierungskosten von 55 000  Euro pro Wohneinheit.

Ab 2024 sollten nur noch neue Heizungen erlaubt sein, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie verbrauchen. Praktisch kämen dafür nur noch Wärmepumpen infrage, die mit 50 000 Euro pro Wohneinheit kalkuliert wurden. Im Gebäudesektor ließen sich die Klimaziele allerdings nicht „alleine mit freiwilligen Maßnahmen“ erreichen. Damit „Märkte für Klimaschutzprodukte“ entstehen, müsse auch auf das Ordnungsrecht und „effizient geregelte Kontrolle“ zurückgegriffen werden.

15 Milliarden Euro sind für die „Modernisierung der Industrie“ gedacht, damit auch dort Wärmepumpen, „Energieeffizienztechnologien“ und „fortschrittliche Sortier- und Recyclingstechnologie“ zum Einsatz kommen. In der Stahl-, Chemie- und Zementindustrie müssten die höheren Kosten klimafreundlicher Technologien durch Differenzverträge gegenüber CO2-intensiven Produkten abgesichert werden.

Schließlich sollen 12 Milliarden Euro für die „Sicherung von Energieimporten“ und zur „Unterstützung der globalen Transformation“ eingesetzt werden. Dadurch werde die Inflation bekämpft, behaupten die Autoren des Programms. Gleichzeitig würden „internationale Klima- und Energiepartnerschaften“ gestärkt. Dabei denken sie vor allem an grenzüberschreitende Kooperationen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Das 55-seitige Impulspapier "Volle Leistung aus der Energiekrise" ist auf der Internetseite der Agora Energiewende abrufbar. 

Donnerstag, 3.11.2022, 16:59 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Wirtschaft - Agora empfiehlt neues Förderprogramm
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Agora empfiehlt neues Förderprogramm
Mit einer neuen Investitionsoffensive könnten nach Ansicht von Agora Energiewende viele Probleme der deutschen Wirtschaft gelöst werden.
Im Mittelpunkt des Impulspapiers, das die Umweltorganisation Agora Energiewende entworfen hat, stehen Investitionen in „erneuerbare Energien, Energieeffizienz und strombasierte Technologien“ im Umfang von 92 Milliarden Euro. Den Ausgaben, die aus den öffentlichen Haushalten getätigt werden müssten, würden nach Ansicht der Autorinnen und Autoren innerhalb von 15 Jahren Einsparungen bei den Öl- und Gasimporten von 160 Milliarden Euro auf volkswirtschaftlicher Ebene gegenüberstehen.

„Mit Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und dem konsequenten Einstieg in die Kreislaufwirtschaft können wir fossile Energieimporte dauerhaft ersetzen und bezahlbare Energiepreise sichern“, sagt Agora-Direktor Simon Müller: „Damit wir die neue Dynamik auslösen, brauchen wir sowohl finanzielle Mittel, Umsetzungskapazitäten als auch regulatorische Klarheit.“

Von der Gesamtsumme des Programms sollen 15 Mrd.Euro für den Bau neuer Fabriken für Windräder, Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen, Wasserstoff-, Stromspeicher- und Netztechnik ausgegeben werden. Ein Drittel davon sollte in die Stärkung des Fachkräftepotentials wie Umschulungsprogramme sowie die Stärkung der Planungs- und Genehmigungsbehörden fließen.

"Sprinterbonus" für schnell umgesetzte Projekte

20 Milliarden Euro würde Agora in die Energiewirtschaft stecken, um zum Beispiel Investitionen in erneuerbare Energien abzusichern, das Strom- und Wasserstoffnetz auszubauen oder das Stromnetz flexibler zu machen. Dabei sollten vor allem langfristige Lieferverträge (Contracts for Difference − CfD) mit „symmetrischen Marktprämien“ zum Einsatz kommen, die den Betreibern eine feste Vergütung garantieren und die Möglichkeit eröffnen, Rückzahlungen zu fordern, wenn hohe Gewinne entstehen. Zusätzlich sollten „klare Anreize für schnelle Umsetzung von Projekten“ gesetzt werden, wie Sonderabschreibungen für Photovoltaikanlagen im Handel und Gewerbe oder ein „Sprinterbonus“ für schnell umgesetzte Projekte.

30 Milliarden Euro würden in die Sanierung von Wohnungen fließen. Davon sollen vor allem einkommensschwache Haushalte profitieren. Gefördert würden Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Einbau neuer Heizungsanlagen. Pro Wohneinheit rechnen die Autoren mit Sanierungskosten von 55 000  Euro pro Wohneinheit.

Ab 2024 sollten nur noch neue Heizungen erlaubt sein, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie verbrauchen. Praktisch kämen dafür nur noch Wärmepumpen infrage, die mit 50 000 Euro pro Wohneinheit kalkuliert wurden. Im Gebäudesektor ließen sich die Klimaziele allerdings nicht „alleine mit freiwilligen Maßnahmen“ erreichen. Damit „Märkte für Klimaschutzprodukte“ entstehen, müsse auch auf das Ordnungsrecht und „effizient geregelte Kontrolle“ zurückgegriffen werden.

15 Milliarden Euro sind für die „Modernisierung der Industrie“ gedacht, damit auch dort Wärmepumpen, „Energieeffizienztechnologien“ und „fortschrittliche Sortier- und Recyclingstechnologie“ zum Einsatz kommen. In der Stahl-, Chemie- und Zementindustrie müssten die höheren Kosten klimafreundlicher Technologien durch Differenzverträge gegenüber CO2-intensiven Produkten abgesichert werden.

Schließlich sollen 12 Milliarden Euro für die „Sicherung von Energieimporten“ und zur „Unterstützung der globalen Transformation“ eingesetzt werden. Dadurch werde die Inflation bekämpft, behaupten die Autoren des Programms. Gleichzeitig würden „internationale Klima- und Energiepartnerschaften“ gestärkt. Dabei denken sie vor allem an grenzüberschreitende Kooperationen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Das 55-seitige Impulspapier "Volle Leistung aus der Energiekrise" ist auf der Internetseite der Agora Energiewende abrufbar. 

Donnerstag, 3.11.2022, 16:59 Uhr
Tom Weingärtner

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