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Energie & Management > Stromnetz - 50 Hertz erprobt höhere Trafobelastung
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Stromnetz

50 Hertz erprobt höhere Trafobelastung

Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz testet in einem Umspannwerk eine neue Fahrweise für die Transformatoren. Damit können sie höher ausgelastet werden, die Redispatchkosten sinken.
Transformatoren im Ãœbertragungsnetz werden im Normalbetrieb nicht voll ausgelastet: Es werden immer Reserven freigehalten, um auf Störfälle reagieren zu können. Bei der sogenannten „kurativen Systemführung“ testet 50 Hertz aktuell im Umspannwerk Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) ein neues Verfahren.

Die Idee dahinter: Durch das Ausnutzen der thermischen Trägheit der Trafos können diese statt wie bisher mit 70 Prozent jetzt zu 75 Prozent ausgelastet werden. Dadurch kann mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen aus dem Verteilnetz ins Übertragungsnetz geleitet und in die süddeutschen Lastzentren abtransportiert werden, wie es in einer Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers heißt. Der erforderlich Redispatchbedarf verringere sich überproportional.

Im seltenen Fall eines Trafoausfalls steige die Auslastung der verbleibenden Trafos an und könne so für kurze Zeit sogar über deren Belastungsgrenze liegen. Als Gegenmaßnahme werde die Einspeisung aus dem Verteilnetz so reduziert, dass die Trafos sich nach kurzer Zeit wieder unter ihrer Belastungsgrenze befinden. Technisch sei dieser Vorgang unproblematisch, da der Grenzwert für die Betriebstemperatur des Trafos in dem kurzen Zeitraum nicht überschritten werde, so 50 Hertz.

Eine erste Auswertung des Pilotprojektes zeigt nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers, dass durch die neue Fahrweise im Umspannwerk in Pasewalk im ersten Halbjahr 2023 erheblich mehr Strom aus dem Verteilnetz ins Höchstspannungsnetz transportiert wurde. Es konnte vermieden werden, dass erneuerbare Energie in Höhe von 2 Millionen kWh heruntergeregelt wurde. Die eingesparten Redispatchkosten beziffert 50 Hertz mit 176.000 Euro. Da 2023 bisher ein vergleichsweise windarmes Jahr war, erwartet der Übertragungsnetzbetreiber in Zukunft noch höhere Einsparungen bei den Redispatchkosten.

„Die effiziente Integration der erneuerbaren Energien in unsere Stromversorgung erfordert für den sicheren Betrieb des Stromnetzes ein Set an verschiedenen Strategien. Dazu gehören ein umfassender Netzausbau genauso wie innovative Konzepte in der Systemführung“, betonte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50 Hertz. Mit der kurativen Trafofahrweise habe man ein solches Konzept erfolgreich erprobt.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem neuen Verfahren im Umspannwerk Pasewalk, soll es nun auf weitere Anlagen übertragen werden. Dabei kommen vor allem Netzverknüpfungspunkte zu den Verteilnetzen in Frage, in denen besonders viel erneuerbare Energie eingespeist wird.

Freitag, 4.08.2023, 16:45 Uhr
Günter Drewnitzky
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50 Hertz erprobt höhere Trafobelastung
Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz testet in einem Umspannwerk eine neue Fahrweise für die Transformatoren. Damit können sie höher ausgelastet werden, die Redispatchkosten sinken.
Transformatoren im Ãœbertragungsnetz werden im Normalbetrieb nicht voll ausgelastet: Es werden immer Reserven freigehalten, um auf Störfälle reagieren zu können. Bei der sogenannten „kurativen Systemführung“ testet 50 Hertz aktuell im Umspannwerk Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) ein neues Verfahren.

Die Idee dahinter: Durch das Ausnutzen der thermischen Trägheit der Trafos können diese statt wie bisher mit 70 Prozent jetzt zu 75 Prozent ausgelastet werden. Dadurch kann mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen aus dem Verteilnetz ins Übertragungsnetz geleitet und in die süddeutschen Lastzentren abtransportiert werden, wie es in einer Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers heißt. Der erforderlich Redispatchbedarf verringere sich überproportional.

Im seltenen Fall eines Trafoausfalls steige die Auslastung der verbleibenden Trafos an und könne so für kurze Zeit sogar über deren Belastungsgrenze liegen. Als Gegenmaßnahme werde die Einspeisung aus dem Verteilnetz so reduziert, dass die Trafos sich nach kurzer Zeit wieder unter ihrer Belastungsgrenze befinden. Technisch sei dieser Vorgang unproblematisch, da der Grenzwert für die Betriebstemperatur des Trafos in dem kurzen Zeitraum nicht überschritten werde, so 50 Hertz.

Eine erste Auswertung des Pilotprojektes zeigt nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers, dass durch die neue Fahrweise im Umspannwerk in Pasewalk im ersten Halbjahr 2023 erheblich mehr Strom aus dem Verteilnetz ins Höchstspannungsnetz transportiert wurde. Es konnte vermieden werden, dass erneuerbare Energie in Höhe von 2 Millionen kWh heruntergeregelt wurde. Die eingesparten Redispatchkosten beziffert 50 Hertz mit 176.000 Euro. Da 2023 bisher ein vergleichsweise windarmes Jahr war, erwartet der Übertragungsnetzbetreiber in Zukunft noch höhere Einsparungen bei den Redispatchkosten.

„Die effiziente Integration der erneuerbaren Energien in unsere Stromversorgung erfordert für den sicheren Betrieb des Stromnetzes ein Set an verschiedenen Strategien. Dazu gehören ein umfassender Netzausbau genauso wie innovative Konzepte in der Systemführung“, betonte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50 Hertz. Mit der kurativen Trafofahrweise habe man ein solches Konzept erfolgreich erprobt.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem neuen Verfahren im Umspannwerk Pasewalk, soll es nun auf weitere Anlagen übertragen werden. Dabei kommen vor allem Netzverknüpfungspunkte zu den Verteilnetzen in Frage, in denen besonders viel erneuerbare Energie eingespeist wird.

Freitag, 4.08.2023, 16:45 Uhr
Günter Drewnitzky

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