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Energie & Management > Wasserstoff - 2,6-MW-Elektrolyseur in Rotterdam installiert
Installierte Wasserstoff-Aufbereitungsanlage am am Neste-Standort in Rotterdam. Quelle: MultiPLHY
Wasserstoff

2,6-MW-Elektrolyseur in Rotterdam installiert

Sunfire, Elektrolyseur-Hersteller aus Dresden, hat in der Rotterdamer Raffinerie von Neste erfolgreich einen Megawatt-Hochtemperatur-Elektrolyseur im Projekt "MultiPLHY" installiert.
Die Abkürzung "multiPLHY" steht für "Multimegawatt high-temperature electrolyser to generate green hydrogen for production of high-quality biofuels". Ein Konsortium rund um den Dresdner Elektrolyseur-Hersteller Sunfire startete das Projekt im Januar 2020 mit dem Ziel, das erste Hochtemperatur-Elektrolyseursystem im Multi-Megawatt-Maßstab zu installieren. Dies ist laut einer Mitteilung von Sunfire nun erfolgreich vonstatten gegangen.

Hierzu hat Sunfire in den vergangenen Monaten zwölf Elektrolyse-Module in der Raffinerie verbaut. Der Elektrolyseur soll in die Raffinerieprozesse von Nest integriert und Teil der Vor-Ort-Produktion hochwertiger Biokraftstoffe werden.
Sunfire-CEO Nils Aldag äußerte sich "stolz" darüber, den Multi-Megawatt-Elektrolyseur bald in einer industriellen Raffinerie-Umgebung demonstrieren zu können. "Bahnbrechende Wasserstoffprojekte wie Multiplhy legen den Grundstein, um Europas Position als Weltmarktführer für saubere Technologien zu sichern." Mehr als 60 Kilogramm grünen Wasserstoff soll der Elektrolyseur nach der Inbetriebnahme stündlich produzieren.

Das System basiert auf der sogenannten Festoxidtechnologie, auch "SOEC" (Solid Oxid Electrolysis Cell) genannt, von Sunfire. Der Prozess läuft bei 850 Grad Celcius ab, nutzt die industrielle Abwärme und wandelt Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff um. Daher benötigt der Elektrolyseur für die Produktion großer Mengen grünen Wasserstoffs weniger Strom als herkömmliche Technologien. Der Wirkungsgrad liegt bei 84 Prozent. Dies konnte der Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire, der seit 2020 bereits beim Stahlkonzern Salzgitter in Betrieb ist, im April 2022 unter Beweis stellen (wir berichteten). Andere Elektrolyse-Technologien (Alkali; Proton Exchange Membrane, kurz PEM) erreichen jeweils nur 60 Prozent.

Einsparung von 8.000 Tonnen CO2 bis Ende 2024

Neben Neste ist auch der luxemburgische Anlagenbauer Paul Wurth am Projekt beteiligt. Weitere Partner sind der Energieversorger Engie sowie die französische Forschungsorganisation CEA, der auch die Projektkoordination obliegt. Als Teilnehmer des EU-geförderten Horizon-2020-Programms wird das Konsortium mit 6,9 Millionen Euro unterstützt.

Die Partner gehen davon aus, dass die Anlage bis Ende 2024 mindestens 16.000 Betriebsstunden erreicht und 960 Tonnen grünen Wasserstoff produziert hat. Damit soll einer Mitteilung der Unternehmen zufolge eine Vermeidung von 8.000 Tonnen Treibhausgasen einhergehen, denn das Projekt substituiert direkt "grauen" Wasserstoff aus Methan-Dampf-Reformern.

Donnerstag, 13.04.2023, 14:23 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - 2,6-MW-Elektrolyseur in Rotterdam installiert
Installierte Wasserstoff-Aufbereitungsanlage am am Neste-Standort in Rotterdam. Quelle: MultiPLHY
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2,6-MW-Elektrolyseur in Rotterdam installiert
Sunfire, Elektrolyseur-Hersteller aus Dresden, hat in der Rotterdamer Raffinerie von Neste erfolgreich einen Megawatt-Hochtemperatur-Elektrolyseur im Projekt "MultiPLHY" installiert.
Die Abkürzung "multiPLHY" steht für "Multimegawatt high-temperature electrolyser to generate green hydrogen for production of high-quality biofuels". Ein Konsortium rund um den Dresdner Elektrolyseur-Hersteller Sunfire startete das Projekt im Januar 2020 mit dem Ziel, das erste Hochtemperatur-Elektrolyseursystem im Multi-Megawatt-Maßstab zu installieren. Dies ist laut einer Mitteilung von Sunfire nun erfolgreich vonstatten gegangen.

Hierzu hat Sunfire in den vergangenen Monaten zwölf Elektrolyse-Module in der Raffinerie verbaut. Der Elektrolyseur soll in die Raffinerieprozesse von Nest integriert und Teil der Vor-Ort-Produktion hochwertiger Biokraftstoffe werden.
Sunfire-CEO Nils Aldag äußerte sich "stolz" darüber, den Multi-Megawatt-Elektrolyseur bald in einer industriellen Raffinerie-Umgebung demonstrieren zu können. "Bahnbrechende Wasserstoffprojekte wie Multiplhy legen den Grundstein, um Europas Position als Weltmarktführer für saubere Technologien zu sichern." Mehr als 60 Kilogramm grünen Wasserstoff soll der Elektrolyseur nach der Inbetriebnahme stündlich produzieren.

Das System basiert auf der sogenannten Festoxidtechnologie, auch "SOEC" (Solid Oxid Electrolysis Cell) genannt, von Sunfire. Der Prozess läuft bei 850 Grad Celcius ab, nutzt die industrielle Abwärme und wandelt Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff um. Daher benötigt der Elektrolyseur für die Produktion großer Mengen grünen Wasserstoffs weniger Strom als herkömmliche Technologien. Der Wirkungsgrad liegt bei 84 Prozent. Dies konnte der Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire, der seit 2020 bereits beim Stahlkonzern Salzgitter in Betrieb ist, im April 2022 unter Beweis stellen (wir berichteten). Andere Elektrolyse-Technologien (Alkali; Proton Exchange Membrane, kurz PEM) erreichen jeweils nur 60 Prozent.

Einsparung von 8.000 Tonnen CO2 bis Ende 2024

Neben Neste ist auch der luxemburgische Anlagenbauer Paul Wurth am Projekt beteiligt. Weitere Partner sind der Energieversorger Engie sowie die französische Forschungsorganisation CEA, der auch die Projektkoordination obliegt. Als Teilnehmer des EU-geförderten Horizon-2020-Programms wird das Konsortium mit 6,9 Millionen Euro unterstützt.

Die Partner gehen davon aus, dass die Anlage bis Ende 2024 mindestens 16.000 Betriebsstunden erreicht und 960 Tonnen grünen Wasserstoff produziert hat. Damit soll einer Mitteilung der Unternehmen zufolge eine Vermeidung von 8.000 Tonnen Treibhausgasen einhergehen, denn das Projekt substituiert direkt "grauen" Wasserstoff aus Methan-Dampf-Reformern.

Donnerstag, 13.04.2023, 14:23 Uhr
Davina Spohn

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