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Energie & Management > Photovoltaik - Zwei hoffnungsvolle PV-Unternehmen pleite
Quelle: Capcora
Photovoltaik

Zwei hoffnungsvolle PV-Unternehmen pleite

Der Preisverfall bei Solarkomponenten hat den Onlinehändler Bosswerk zum Insolvenzrichter gehen lassen. Die IT-Schmiede Solytic ist ebenfalls vorläufig pleite.
Wie erst Anfang August bekannt geworden ist, haben zwei hoffnungsvolle deutsche Start-ups in der Photovoltaikbranche bereits am 24. Juli unabhängig voneinander Insolvenz beantragt und führen jeweils den Geschäftsbetrieb weiter: Solytic aus Berlin und Bosswerk aus Nettetal (NRW). Solytic-Chef Johannes Burgard bestätigte dieser Redaktion einen entsprechenden Medienbericht.

Solytic war 2017 als IT-Schmiede zur Überwachung von PV-Anlagen ausgegründet worden, und zwar von dem Venture-Building-Unternehmen Creative Dock. Laut einem Interview, das CEO dieser Redaktion zum Jahreswechsel 2023/24 gegeben hatte, ist das Alleinstellungsmerkmal von Solytic die Verbindung aller Sensoren und zu überwachenden Anlage in einer Internet-der-Dinge-Kommunikation mit einer Cloud.

Dadurch lassen sich PV-Anlagen verschiedener Hersteller überwachen, ohne dass an ihnen Standardisierungs-Hardware − Datenlogger oder Gateways − installiert werden muss. Die Solytic-IT überwacht demnach schon 220.000 Solaranlagen in 60 Ländern, davon 90.000 in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt auf Einheiten zwischen 5 kW und 5 MW auf Dächern von Logistikern und von Fabriken.

Laut Burgard ist Gordon Garz von der unter anderem auf Sanierung spezialisierten Kanzlei White & Case Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Mit dessen Zustimmung führe Solytic seinen Geschäftsbetrieb fort, um das Unternehmen „langfristig“ zu sanieren.

Solytic war mithilfe des Venture-Building-Unternehmens Creative Dock unter finanzieller und personeller Beteiligung von RWE und Vattenfall gegründet worden, so wie die erfolgreiche Eon Solar. Im Herbst 2022 war auch die Steag bei Solytic eingestiegen.

Bosswerk hatte bisher 500.000 Anlagen verkauft

Ebenfalls Ende Juli hat nach eigenen Angaben die Bosswerk GmbH & Co. KG aus Nettetal Insolvenz beantragt. Bosswerk hat seit der Gründung vor 14 Jahren in seinem auf PV und Heimspeicher spezialisierten Online-Kaufhaus „Green Akku“ rund 500.000 PV-Anlagen an private und gewerbliche Kunden verkauft und ausgeliefert. Doch sei der Umsatz durch den „enormen Preisverfall der Solartechnik“ so stark gesunken, dass Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern, nicht ausgereicht hätten.

Das Amtsgericht Krefeld hat für Bosswerk Joachim C. Mohlitz zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Mohlitz ist Partner bei der auf Sanierung spezialisierten Kanzlei Görg aus Düsseldorf.

Ziel ist nun eine nachhaltige finanzwirtschaftliche Stabilisierung, indem eingeleitete Restrukturierungen „abgesichert“ würden, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Gehälter aller 100 Beschäftigten sind zumindest drei Monate lang übers Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert.

Montag, 5.08.2024, 15:39 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Capcora
Photovoltaik
Zwei hoffnungsvolle PV-Unternehmen pleite
Der Preisverfall bei Solarkomponenten hat den Onlinehändler Bosswerk zum Insolvenzrichter gehen lassen. Die IT-Schmiede Solytic ist ebenfalls vorläufig pleite.
Wie erst Anfang August bekannt geworden ist, haben zwei hoffnungsvolle deutsche Start-ups in der Photovoltaikbranche bereits am 24. Juli unabhängig voneinander Insolvenz beantragt und führen jeweils den Geschäftsbetrieb weiter: Solytic aus Berlin und Bosswerk aus Nettetal (NRW). Solytic-Chef Johannes Burgard bestätigte dieser Redaktion einen entsprechenden Medienbericht.

Solytic war 2017 als IT-Schmiede zur Überwachung von PV-Anlagen ausgegründet worden, und zwar von dem Venture-Building-Unternehmen Creative Dock. Laut einem Interview, das CEO dieser Redaktion zum Jahreswechsel 2023/24 gegeben hatte, ist das Alleinstellungsmerkmal von Solytic die Verbindung aller Sensoren und zu überwachenden Anlage in einer Internet-der-Dinge-Kommunikation mit einer Cloud.

Dadurch lassen sich PV-Anlagen verschiedener Hersteller überwachen, ohne dass an ihnen Standardisierungs-Hardware − Datenlogger oder Gateways − installiert werden muss. Die Solytic-IT überwacht demnach schon 220.000 Solaranlagen in 60 Ländern, davon 90.000 in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt auf Einheiten zwischen 5 kW und 5 MW auf Dächern von Logistikern und von Fabriken.

Laut Burgard ist Gordon Garz von der unter anderem auf Sanierung spezialisierten Kanzlei White & Case Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Mit dessen Zustimmung führe Solytic seinen Geschäftsbetrieb fort, um das Unternehmen „langfristig“ zu sanieren.

Solytic war mithilfe des Venture-Building-Unternehmens Creative Dock unter finanzieller und personeller Beteiligung von RWE und Vattenfall gegründet worden, so wie die erfolgreiche Eon Solar. Im Herbst 2022 war auch die Steag bei Solytic eingestiegen.

Bosswerk hatte bisher 500.000 Anlagen verkauft

Ebenfalls Ende Juli hat nach eigenen Angaben die Bosswerk GmbH & Co. KG aus Nettetal Insolvenz beantragt. Bosswerk hat seit der Gründung vor 14 Jahren in seinem auf PV und Heimspeicher spezialisierten Online-Kaufhaus „Green Akku“ rund 500.000 PV-Anlagen an private und gewerbliche Kunden verkauft und ausgeliefert. Doch sei der Umsatz durch den „enormen Preisverfall der Solartechnik“ so stark gesunken, dass Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern, nicht ausgereicht hätten.

Das Amtsgericht Krefeld hat für Bosswerk Joachim C. Mohlitz zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Mohlitz ist Partner bei der auf Sanierung spezialisierten Kanzlei Görg aus Düsseldorf.

Ziel ist nun eine nachhaltige finanzwirtschaftliche Stabilisierung, indem eingeleitete Restrukturierungen „abgesichert“ würden, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Gehälter aller 100 Beschäftigten sind zumindest drei Monate lang übers Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert.

Montag, 5.08.2024, 15:39 Uhr
Georg Eble

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