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Energie & Management > Recht - Zukunft von DEW21-Discounter offen
Quelle: VZ NRW
Recht

Zukunft von DEW21-Discounter offen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts auf Betrug im Fall des Dortmunder Discounters Stadtenergie. Ob die DEW 21-Tochter eine Zukunft hat, ist offenbar fraglich.
Ein Bekenntnis zum Unternehmen klingt anders. „Zum weiteren Umgang mit Stadtenergie können wir während der laufenden Untersuchungen noch keine Angaben machen. Die entsprechenden Gremien werden hierzu im weiteren Verlauf beraten und Entscheidungen treffen“, erklärte ein Sprecher des Dortmunder Regionalversorger DEW 21 auf Anfrage dieser Redaktion. Die Lokalpresse hatte zuvor berichtet, dass die in Verruf geratene Billig-Tochter möglicherweise abgewickelt wird. Im Mai hatte DEW 21das Neukundengeschäft von Stadtenergie „bis auf Weiteres“ gestoppt (wir berichteten).

Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter eingeleitet. Fahnder durchsuchten seine Wohnung und sein Auto und beschlagnahmten Datenträger. Im Raum steht der Anfangsverdacht auf Betrug. Der betreffende Mitarbeiter soll verantwortlich sein für die überteuerten Abrechnungen. Bundesweit 40.000 Verbraucher sollen manipulierte Rechnungen erhalten haben. „Von den Unregelmäßigkeiten und daraufhin eingeleiteten Überprüfung durch uns sind sowohl Strom-, als auch Gaskundinnen und -kunden betroffen“, teilte der DEW 21-Sprecher mit.

Luftbuchungen von Geisterhand?

Die Razzia erfolgte, nachdem die Anwälte, die DEW 21 mit der Untersuchung der Vorgänge beauftragt hatte, ihren Bericht an die Staatsanwaltschaft übermittelt hatten. Die ehemalige Führungskraft soll am IT-System herumgetrickst haben, um die Bilanz von Stadtenergie zu hübschen. Der im Jahr 2020 gegründete Discounter hatte hohe Verluste verursacht. 2021 lag er beim Ergebnis nach Steuern mit 12,2 Millionen Euro in den Miesen, 2022 waren es minus 7,3 Millionen Euro. Durch Tricksereien an der IT soll Verbrauchern ein Schaden von insgesamt 35 Millionen Euro entstanden sein. DEW 21 hat angekündigt, das Geld zu erstatten.

Der Gesamtschaden für den Dortmunder Regionalversorger soll sich auf 74 Millionen Euro summieren. Darin enthalten sollen unter anderem 12 Millionen für Luftbuchungen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten sind Einnahmen von Stadtenergie Anfang 2023 „in unzulässiger Weise doppelt gebucht“ worden. Diese Buchungen soll aber nicht der Mitarbeiter vorgenommen haben, gegen den die Staatsanwaltschaft jetzt ermittelt.

Zu dieser möglicherweise zweiten Schwachstelle will sich DEW 21 nicht äußern. „Bitte habe Sie Verständnis, dass wir aufgrund laufender staatsanwaltschaftlicher Untersuchungen und arbeitsrechtlichen Verfahren aus rechtlichen Gründen keine Hinweise zu Einzelheiten geben können“, erklärt der Unternehmenssprecher auf die Frage, bei wem oder wo die Verantwortlichkeit für die Luftbuchungen lag.

Gegen andere Stadtenergie Mitarbeiter ermittelt die Staatsanwaltschaft nach eigener Aussage nicht. Doch zur weiteren Aufklärung will sie „jeden, der zur Sache etwas sagen könnte“ als Zeugen vernehmen, „aktuelle und ehemalige Mitarbeiter“, so Staatsanwalt Henner Kruse.

Montag, 29.07.2024, 16:45 Uhr
Manfred Fischer
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Quelle: VZ NRW
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Zukunft von DEW21-Discounter offen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts auf Betrug im Fall des Dortmunder Discounters Stadtenergie. Ob die DEW 21-Tochter eine Zukunft hat, ist offenbar fraglich.
Ein Bekenntnis zum Unternehmen klingt anders. „Zum weiteren Umgang mit Stadtenergie können wir während der laufenden Untersuchungen noch keine Angaben machen. Die entsprechenden Gremien werden hierzu im weiteren Verlauf beraten und Entscheidungen treffen“, erklärte ein Sprecher des Dortmunder Regionalversorger DEW 21 auf Anfrage dieser Redaktion. Die Lokalpresse hatte zuvor berichtet, dass die in Verruf geratene Billig-Tochter möglicherweise abgewickelt wird. Im Mai hatte DEW 21das Neukundengeschäft von Stadtenergie „bis auf Weiteres“ gestoppt (wir berichteten).

Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter eingeleitet. Fahnder durchsuchten seine Wohnung und sein Auto und beschlagnahmten Datenträger. Im Raum steht der Anfangsverdacht auf Betrug. Der betreffende Mitarbeiter soll verantwortlich sein für die überteuerten Abrechnungen. Bundesweit 40.000 Verbraucher sollen manipulierte Rechnungen erhalten haben. „Von den Unregelmäßigkeiten und daraufhin eingeleiteten Überprüfung durch uns sind sowohl Strom-, als auch Gaskundinnen und -kunden betroffen“, teilte der DEW 21-Sprecher mit.

Luftbuchungen von Geisterhand?

Die Razzia erfolgte, nachdem die Anwälte, die DEW 21 mit der Untersuchung der Vorgänge beauftragt hatte, ihren Bericht an die Staatsanwaltschaft übermittelt hatten. Die ehemalige Führungskraft soll am IT-System herumgetrickst haben, um die Bilanz von Stadtenergie zu hübschen. Der im Jahr 2020 gegründete Discounter hatte hohe Verluste verursacht. 2021 lag er beim Ergebnis nach Steuern mit 12,2 Millionen Euro in den Miesen, 2022 waren es minus 7,3 Millionen Euro. Durch Tricksereien an der IT soll Verbrauchern ein Schaden von insgesamt 35 Millionen Euro entstanden sein. DEW 21 hat angekündigt, das Geld zu erstatten.

Der Gesamtschaden für den Dortmunder Regionalversorger soll sich auf 74 Millionen Euro summieren. Darin enthalten sollen unter anderem 12 Millionen für Luftbuchungen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten sind Einnahmen von Stadtenergie Anfang 2023 „in unzulässiger Weise doppelt gebucht“ worden. Diese Buchungen soll aber nicht der Mitarbeiter vorgenommen haben, gegen den die Staatsanwaltschaft jetzt ermittelt.

Zu dieser möglicherweise zweiten Schwachstelle will sich DEW 21 nicht äußern. „Bitte habe Sie Verständnis, dass wir aufgrund laufender staatsanwaltschaftlicher Untersuchungen und arbeitsrechtlichen Verfahren aus rechtlichen Gründen keine Hinweise zu Einzelheiten geben können“, erklärt der Unternehmenssprecher auf die Frage, bei wem oder wo die Verantwortlichkeit für die Luftbuchungen lag.

Gegen andere Stadtenergie Mitarbeiter ermittelt die Staatsanwaltschaft nach eigener Aussage nicht. Doch zur weiteren Aufklärung will sie „jeden, der zur Sache etwas sagen könnte“ als Zeugen vernehmen, „aktuelle und ehemalige Mitarbeiter“, so Staatsanwalt Henner Kruse.

Montag, 29.07.2024, 16:45 Uhr
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