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Energie & Management > Biogas - Wieder
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biogas

Wieder "marktgerechte" Biogaspreise

Die Biogasbranche blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Die Hoffnungen liegen unter anderem auf „zwei starken Treibern“, sagte Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas.
Die Stimmung in der Biogasbranche hellt sich nach zuletzt eher düsteren Aussichten gerade wieder auf. „Der Koalitionsvertrag beinhaltet wichtige Aussagen, die Anlass zur Hoffnung für die Biomassenutzung geben“, sagte der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, auf der digitalen Pressekonferenz am 7. Dezember, die anlässlich zur Eröffnung der Biogas-Fachmesse in Nürnberg stattfand. Die Umsetzung müsse nun aber zügig erfolgen, da vielen Anlagenbetreibern der ersten Stunde die Zeit davonlaufe und sie schon bald aus dem EEG fallen, ergänzte Seide.

Ähnlich äußerte sich der Vizepräsident und Vertreter der Firmen im Fachverband, Christoph Spurk: „Wir brauchen einen funktionierenden Heimatmarkt, um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. In den letzten Jahren konnten viele Firmen nur aufgrund der großen Nachfrage aus dem Ausland überleben. Neben der für die Klimaschutzziele offensichtlich ambitionierteren Bundesregierung sehen wir aktuell auch auf den Strom-, Wärme- und Kraftstoffmärkten gute Chancen, mit unserer verlässlichen Energie am Markt zu bestehen.“

Strommarktpreise und LNG-Markt geben Aufwind

Gerade in zwei Bereichen ist laut Seide allerdings Bewegung reingekommen: Zum einen gewinnt Biogas am Strommarkt an Bedeutung. Flexible Biogaskraftwerke haben vor allem in den vergangenen Wochen nach Aussage des Präsidenten die Strommärkte entlastet und das Zuschalten der sehr viel teureren Reservekraftwerke verhindert. Die damit erreichbaren Preise für die Anlagenbetreiber, die bedarfsgerecht Strom einspeisen, hätten sich dadurch sehr gut erholt. „Der Strommarkt funktioniert nur noch mit Biogas, flexible Biogasanlagen werden systemrelevant“, sagte Seide. Es brauche daher keine neuen großen Gaskraftwerke, sondern bestehende KWK-Anlagen müssten fit gemacht werden für die Zukunft mit erneuerbaren Gasen.

Zum anderen erlebt die Biogasbranche eine steigende Nachfrage auf dem Kraftstoffmarkt nach LNG – vor allem für den Lkw-Verkehr. Hier erwartet der Verband eine weiterhin steigende Nachfrage. Insgesamt profitieren die Betreiber von einer steigenden Nachfrage und damit von Preisen, die laut Seide nun wieder „marktgerecht“ seien, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall gewesen sei.

Neben diesen beiden Themen Stromhandel und Kraftstoffe für den Verkehr, sind laut Seide weitere Themen auf der Messe sehr präsent wie etwa die Anlagensicherheit und -überwachung, außerdem die Effizienzsteigerung durch den Einsatz von Spurenelementen sowie die Wärmenutzung und die Gärproduktaufbereitung.

Dass ein funktionierender und stabiler Biogas-Markt für das Gelingen der Energiewende wichtig ist, betonte die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, auf der Pressekonferenz. „Wenn die neue Bundesregierung das Ziel, 80 Prozent der Stromerzeugung bis 2030 aus erneuerbaren Energien zu decken, schaffen will, muss sie den bestehenden Biogaspark erhalten und weiter ausbauen.“ Mit dem Ausstieg aus Atomkraft und Kohle brauche es zur Ergänzung von Wind- und Solarenergie einen flexiblen regenerativen Energieträger – der zudem sektorübergreifend auch im Wärme- und Kraftstoffmarkt und in der Landwirtschaft von Bedeutung sei, so Peter.

Rund 170 Firmen stellen auf der Biogas-Fachmesse in Nürnberg vom 7. bis 9. Dezember ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Darunter sind etwa Direktvermarkter, Komplettanlagen- und BHKW-Hersteller.

Dienstag, 7.12.2021, 15:46 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Biogas - Wieder
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biogas
Wieder "marktgerechte" Biogaspreise
Die Biogasbranche blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Die Hoffnungen liegen unter anderem auf „zwei starken Treibern“, sagte Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas.
Die Stimmung in der Biogasbranche hellt sich nach zuletzt eher düsteren Aussichten gerade wieder auf. „Der Koalitionsvertrag beinhaltet wichtige Aussagen, die Anlass zur Hoffnung für die Biomassenutzung geben“, sagte der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, auf der digitalen Pressekonferenz am 7. Dezember, die anlässlich zur Eröffnung der Biogas-Fachmesse in Nürnberg stattfand. Die Umsetzung müsse nun aber zügig erfolgen, da vielen Anlagenbetreibern der ersten Stunde die Zeit davonlaufe und sie schon bald aus dem EEG fallen, ergänzte Seide.

Ähnlich äußerte sich der Vizepräsident und Vertreter der Firmen im Fachverband, Christoph Spurk: „Wir brauchen einen funktionierenden Heimatmarkt, um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. In den letzten Jahren konnten viele Firmen nur aufgrund der großen Nachfrage aus dem Ausland überleben. Neben der für die Klimaschutzziele offensichtlich ambitionierteren Bundesregierung sehen wir aktuell auch auf den Strom-, Wärme- und Kraftstoffmärkten gute Chancen, mit unserer verlässlichen Energie am Markt zu bestehen.“

Strommarktpreise und LNG-Markt geben Aufwind

Gerade in zwei Bereichen ist laut Seide allerdings Bewegung reingekommen: Zum einen gewinnt Biogas am Strommarkt an Bedeutung. Flexible Biogaskraftwerke haben vor allem in den vergangenen Wochen nach Aussage des Präsidenten die Strommärkte entlastet und das Zuschalten der sehr viel teureren Reservekraftwerke verhindert. Die damit erreichbaren Preise für die Anlagenbetreiber, die bedarfsgerecht Strom einspeisen, hätten sich dadurch sehr gut erholt. „Der Strommarkt funktioniert nur noch mit Biogas, flexible Biogasanlagen werden systemrelevant“, sagte Seide. Es brauche daher keine neuen großen Gaskraftwerke, sondern bestehende KWK-Anlagen müssten fit gemacht werden für die Zukunft mit erneuerbaren Gasen.

Zum anderen erlebt die Biogasbranche eine steigende Nachfrage auf dem Kraftstoffmarkt nach LNG – vor allem für den Lkw-Verkehr. Hier erwartet der Verband eine weiterhin steigende Nachfrage. Insgesamt profitieren die Betreiber von einer steigenden Nachfrage und damit von Preisen, die laut Seide nun wieder „marktgerecht“ seien, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall gewesen sei.

Neben diesen beiden Themen Stromhandel und Kraftstoffe für den Verkehr, sind laut Seide weitere Themen auf der Messe sehr präsent wie etwa die Anlagensicherheit und -überwachung, außerdem die Effizienzsteigerung durch den Einsatz von Spurenelementen sowie die Wärmenutzung und die Gärproduktaufbereitung.

Dass ein funktionierender und stabiler Biogas-Markt für das Gelingen der Energiewende wichtig ist, betonte die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, auf der Pressekonferenz. „Wenn die neue Bundesregierung das Ziel, 80 Prozent der Stromerzeugung bis 2030 aus erneuerbaren Energien zu decken, schaffen will, muss sie den bestehenden Biogaspark erhalten und weiter ausbauen.“ Mit dem Ausstieg aus Atomkraft und Kohle brauche es zur Ergänzung von Wind- und Solarenergie einen flexiblen regenerativen Energieträger – der zudem sektorübergreifend auch im Wärme- und Kraftstoffmarkt und in der Landwirtschaft von Bedeutung sei, so Peter.

Rund 170 Firmen stellen auf der Biogas-Fachmesse in Nürnberg vom 7. bis 9. Dezember ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Darunter sind etwa Direktvermarkter, Komplettanlagen- und BHKW-Hersteller.

Dienstag, 7.12.2021, 15:46 Uhr
Heidi Roider

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