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Energie & Management > Politik - VKU nimmt Stellung zur Stromspeicherstrategie
Quelle: E&M / Harmsen
Politik

VKU nimmt Stellung zur Stromspeicherstrategie

Aus Sicht des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) fehlen der Stromspeicherstrategie der Bundesregierung mehr Technologieoffenheit und Befreiung von Abgaben und Umlagen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat am 17. Januar seine Stellungnahme zum Entwurf der Stromspeicherstrategie der Bundesregierung vorgelegt. Diese war am 8. Dezember 2023 vorgelegt worden. Dem VKU zufolge ist es für das zukünftige Energiesystem zentral, dass die Potenziale von Stromspeichern bestmöglich erschlossen werden. Ansonsten drohen die milliardenschweren Eingriffe in das Stromnetz (Redispatch) weiterhin aus dem Ruder zu laufen.

Speicher seien notwendig, um das Netz stabil zu halten und die Stromversorgung zu sichern, wenn viel erneuerbarer Strom erzeugt und eingespeist, aber nicht ausreichend transportiert werden kann. Verbandshauptgeschäftsführer Ingbert Liebing erläuterte: „Speicher stabilisieren das Stromnetz, verringern den Netzausbaubedarf oder ermöglichen uns, mehr erneuerbare, selbsterzeugte Energie als bisher zu nutzen.“

Kostensenkung beim Redispatch möglich

Speicher verbesserten damit die Sicherheit und die Klimabilanz der Stromversorgung und reduzierten die Notwendigkeit von Redispatch und Netzausbau, was auch einen dämpfenden Effekt auf diesen Kostenblock der Strompreise hätte. Denn allein die Redispatch-Kosten sollen sich im Jahr 2024 laut Übertragungsnetzbetreibern auf 5,5 Milliarden Euro summieren. „Und weil der Bundes-Zuschuss gestrichen wurde, der genau diese Kosten abdecken sollte, haben sich die Übertragungsnetzentgelte für 2024 faktisch verdoppelt“, erinnerte Liebing.

Der Gesetzgeber hat laut VKU bereits viele Verbesserungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen für Speicher vorgenommen. „Allerdings müssen noch einige Knoten durchgeschlagen werden, um den Speicherausbau massiv zu beschleunigen“, so der VKU-Chef. Für die nun anschließende Konsultation der Strategie sind aus Sicht Liebings insbesondere folgende Punkte wichtig:
  • Der Speicherhochlauf müsse technologieoffen sein. Der Regierungsentwurf setzt aber hauptsächlich auf Pumpspeicherwerke und Batteriespeicher. Energiespeicherung in anderen Medien, wie Wasserstoff und deren Rückverstromung (Power-to-X-to-Power), oder Wärmespeicher sollten gleichbehandelt werden.
  • Speicher sollten endgültig von Abgaben und Umlagen, vor allem von den Netzentgelten, befreit werden. Dafür müsse die Bundesregierung den im europäischen Recht gesetzten Definitionsrahmen für Energiespeicher und Energiespeicherung endlich vollständig umsetzen.
  • Die Bundesregierung müsse glaubhaft machen, dass Knappheitssignale in Form zeitlich begrenzter hoher Preise an den Strommärkten, zugelassen werden. Nur so würden Speicher wirtschaftlich. Wichtig sei eine langfristig zuverlässige Planbarkeit von Speicherprojekten in einem investitionsfreundlichen Umfeld. 
Die VKU-Stellungnahme zur Stromspeicherstrategie steht im Internet bereit.

Mittwoch, 17.01.2024, 12:29 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Politik - VKU nimmt Stellung zur Stromspeicherstrategie
Quelle: E&M / Harmsen
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VKU nimmt Stellung zur Stromspeicherstrategie
Aus Sicht des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) fehlen der Stromspeicherstrategie der Bundesregierung mehr Technologieoffenheit und Befreiung von Abgaben und Umlagen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat am 17. Januar seine Stellungnahme zum Entwurf der Stromspeicherstrategie der Bundesregierung vorgelegt. Diese war am 8. Dezember 2023 vorgelegt worden. Dem VKU zufolge ist es für das zukünftige Energiesystem zentral, dass die Potenziale von Stromspeichern bestmöglich erschlossen werden. Ansonsten drohen die milliardenschweren Eingriffe in das Stromnetz (Redispatch) weiterhin aus dem Ruder zu laufen.

Speicher seien notwendig, um das Netz stabil zu halten und die Stromversorgung zu sichern, wenn viel erneuerbarer Strom erzeugt und eingespeist, aber nicht ausreichend transportiert werden kann. Verbandshauptgeschäftsführer Ingbert Liebing erläuterte: „Speicher stabilisieren das Stromnetz, verringern den Netzausbaubedarf oder ermöglichen uns, mehr erneuerbare, selbsterzeugte Energie als bisher zu nutzen.“

Kostensenkung beim Redispatch möglich

Speicher verbesserten damit die Sicherheit und die Klimabilanz der Stromversorgung und reduzierten die Notwendigkeit von Redispatch und Netzausbau, was auch einen dämpfenden Effekt auf diesen Kostenblock der Strompreise hätte. Denn allein die Redispatch-Kosten sollen sich im Jahr 2024 laut Übertragungsnetzbetreibern auf 5,5 Milliarden Euro summieren. „Und weil der Bundes-Zuschuss gestrichen wurde, der genau diese Kosten abdecken sollte, haben sich die Übertragungsnetzentgelte für 2024 faktisch verdoppelt“, erinnerte Liebing.

Der Gesetzgeber hat laut VKU bereits viele Verbesserungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen für Speicher vorgenommen. „Allerdings müssen noch einige Knoten durchgeschlagen werden, um den Speicherausbau massiv zu beschleunigen“, so der VKU-Chef. Für die nun anschließende Konsultation der Strategie sind aus Sicht Liebings insbesondere folgende Punkte wichtig:
  • Der Speicherhochlauf müsse technologieoffen sein. Der Regierungsentwurf setzt aber hauptsächlich auf Pumpspeicherwerke und Batteriespeicher. Energiespeicherung in anderen Medien, wie Wasserstoff und deren Rückverstromung (Power-to-X-to-Power), oder Wärmespeicher sollten gleichbehandelt werden.
  • Speicher sollten endgültig von Abgaben und Umlagen, vor allem von den Netzentgelten, befreit werden. Dafür müsse die Bundesregierung den im europäischen Recht gesetzten Definitionsrahmen für Energiespeicher und Energiespeicherung endlich vollständig umsetzen.
  • Die Bundesregierung müsse glaubhaft machen, dass Knappheitssignale in Form zeitlich begrenzter hoher Preise an den Strommärkten, zugelassen werden. Nur so würden Speicher wirtschaftlich. Wichtig sei eine langfristig zuverlässige Planbarkeit von Speicherprojekten in einem investitionsfreundlichen Umfeld. 
Die VKU-Stellungnahme zur Stromspeicherstrategie steht im Internet bereit.

Mittwoch, 17.01.2024, 12:29 Uhr
Susanne Harmsen

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