Quelle: Shutterstock / Supamotionstock.com
Der VDIK erwartet 2025 rund 580.000 neu zugelassene E-Autos in Deutschland. Voraussetzung: bessere Rahmenbedingungen, mehr Ladeinfrastruktur und wirtschaftliche Anreize.
Ein starkes Wachstum beim Kauf von Elektrofahrzeugen prognostiziert der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) für das kommende Jahr auf dem deutschen Markt. Dies gelte aber nur, sofern die aktuelle Flottenregulierung ihre Gültigkeit behalte und gleichzeitig bei den Rahmenbedingungen für die Elektromobilität deutlich nachgebessert werde, kommentierte die frisch amtierende Verbandspräsidentin Imelda Labbe auf der Jahrespressekonferenz. Deutlich anders sähe es aus, sollte es keine nennenswerten Anreize für den Hochlauf der Elektromobilität geben.
Der VDIK, dessen Mitgliedsunternehmen in Deutschland mittlerweile einen Marktanteil von rund 43 Prozent am Pkw-Geschäft einnehmen, schätzt den Pkw-Gesamtmarkt für 2025 hierzulande auf 2,85 Millionen Fahrzeuge und damit auf 30.000 mehr als im laufenden Jahr.
Die Zahl der batterieelektrischen Fahrzeuge soll 2025 aber deutlich auf 580.000 Einheiten klettern, rund 200.000 mehr, als die Prognose für das laufende Jahr hergibt - und damit auch etwas mehr als 2023 mit gut 524.000 Einheiten, dem letzten Jahr der finanziellen Förderung durch den Bund. Batterieelektrische Autos würden 2025 dann einen 20-prozentigen Anteil am Gesamtmarkt einnehmen. 2024 würde der Anteil erst bei lediglich 13,5 liegen.
Die Rahmenbedingungen müssten stimmen, so die Verbandspräsidentin. Das Vertrauen in die Antriebstechnik, die wirtschaftliche Leistbarkeit und die Ladeinfrastruktur entschieden darüber, ob die Verbraucher auch schnell umstiegen. „Es wird also vor allem von den Rahmenbedingungen abhängen, wie viele Elektrofahrzeuge 2025 neu zugelassen werden“, so Labbe. Und dieser Rahmen werde nun einmal in großen Teilen von Berlin oder Brüssel gesteckt, auf den die Hersteller kaum Einfluss hätten.
Der Verband hält die Schaffung einer nationalen Strategie für Elektromobilität für notwendig, um verlässlich planen zu können. Auch müsse der Ausbau der Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur dynamisch an den Zuwachs der Fahrzeuge gebunden werden. Darüber hinaus fordert der VDIK Anreize und Fördermaßnahmen für Privatkunden. Aber auch das Thema Ladestrom-Preis müsse angepackt werden, denn das Niveau sei zu hoch. Und ebenfalls sinnvoll seien zusätzliche Anreize wie kostenloses Parken für E-Autos in Ballungsgebieten.
Bei den Plug-in-Hybriden wird der Absatz der Verbandspräsidentin zufolge nun auch wieder nach oben gehen. Für 2025 wird mit rund 200.000 Einheiten gerechnet, rund 10.000 mehr, als wohl im laufenden Jahr zu erwarten sind. Der Spitzenwert von 360.000 Fahrzeugen aus dem Jahr 2022, dem letzten Jahr der Förderung bei dieser Kombitechnik aus Verbrenner und Elektroantrieb, wird damit aber sicherlich massiv unterboten.
Mittwoch, 4.12.2024, 13:11 Uhr
Klaus Lockschen
© 2025 Energie & Management GmbH