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Energie & Management > Verbände - VBEW fordert mehr
Bild: Fotolia.de, Rawpixel
Verbände

VBEW fordert mehr "Schlechtwetterstrom" in Bayern

Der Landesenergieverband VBEW beklagt die einseitige Fokussierung auf Photovoltaik in Bayern.
„Während der Schönwetterstrom boomt, stockt der Schlechtwetterstrom in Bayern“, umschreibt der VBEW die Situation der erneuerbaren Energien im Freistaat. So hat in den beiden vergangenen Jahren die Leistung der Solarmodule auf hohem Niveau nochmals um 20 % zugenommen. Bei den Windanlagen hingegen betrug der Zuwachs nur 2 % „und das auf niedrigem absolutem Niveau“, teilte der VBEW mit.

Bayern werde damit immer mehr abhängig von Sonnenscheinwetter, warnt der Verband. Denn Windstrom als von der Sonne unabhängiges Versorgungselement werde vernachlässigt. „Leider hat die bayerische Staatsregierung den für die Genehmigung der Windräder verantwortlichen Kommunen mit der unsäglichen 10H-Abstandsregelung von der Wohnbebauung ein faules Ei in das Nest gelegt“, sagt VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer.

Wie eine Verbandsanalyse des Markstammdatenregisters der Bundesnetzagentur zeigt, gingen in Bayern 2019 rund 28.000 neue PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.000 MW ans Netz. Im Jahr 2020 waren es etwa 45.000 Anlagen mit 1.300 MW Leistung.

„Bei den Windkraftanlagen gab es hingegen in beiden Jahren zusammen nur 25 Neuinbetriebnahmen mit insgesamt 0,05 GW Leistung“, so der VBEW, das entspricht gerade mal 50 MW. Der Verband sieht Bayern verstärkt auf dem Weg zum Import von Strom. Der Weg zum Stromimportland werde sich in den dunklen Monaten weiter verstärken.

VBEW-Geschäftsführer Fischer kann sich auch eine ganz andere Lösung vorstellen, um Bayern zumindest mit genügend PV-Strom zu versorgen. Er empfiehlt– wenn auch nicht ganz ernst gemeint – den direkten Draht zum verstorbenen Franz Josef Strauß, dem ehemaligen bayerischer Ministerpräsident. „Jetzt muss die bayerische Staatsregierung nur noch Kontakt mit Franz Josef Strauß im Himmel aufnehmen. Er hat dafür zu sorgen, dass die Sonne in Bayern halt auch im Winter öfter scheint“, lässt der VBEW-Geschäftsführer ausrichten.

 
Deutlich zu sehen: PV boomt in Bayern, Wind stockt
Zur Vollansicht bitte auf das Bild klicken
Quelle: VBEW

Freitag, 5.03.2021, 16:38 Uhr
Stefan Sagmeister
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VBEW fordert mehr "Schlechtwetterstrom" in Bayern
Der Landesenergieverband VBEW beklagt die einseitige Fokussierung auf Photovoltaik in Bayern.
„Während der Schönwetterstrom boomt, stockt der Schlechtwetterstrom in Bayern“, umschreibt der VBEW die Situation der erneuerbaren Energien im Freistaat. So hat in den beiden vergangenen Jahren die Leistung der Solarmodule auf hohem Niveau nochmals um 20 % zugenommen. Bei den Windanlagen hingegen betrug der Zuwachs nur 2 % „und das auf niedrigem absolutem Niveau“, teilte der VBEW mit.

Bayern werde damit immer mehr abhängig von Sonnenscheinwetter, warnt der Verband. Denn Windstrom als von der Sonne unabhängiges Versorgungselement werde vernachlässigt. „Leider hat die bayerische Staatsregierung den für die Genehmigung der Windräder verantwortlichen Kommunen mit der unsäglichen 10H-Abstandsregelung von der Wohnbebauung ein faules Ei in das Nest gelegt“, sagt VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer.

Wie eine Verbandsanalyse des Markstammdatenregisters der Bundesnetzagentur zeigt, gingen in Bayern 2019 rund 28.000 neue PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.000 MW ans Netz. Im Jahr 2020 waren es etwa 45.000 Anlagen mit 1.300 MW Leistung.

„Bei den Windkraftanlagen gab es hingegen in beiden Jahren zusammen nur 25 Neuinbetriebnahmen mit insgesamt 0,05 GW Leistung“, so der VBEW, das entspricht gerade mal 50 MW. Der Verband sieht Bayern verstärkt auf dem Weg zum Import von Strom. Der Weg zum Stromimportland werde sich in den dunklen Monaten weiter verstärken.

VBEW-Geschäftsführer Fischer kann sich auch eine ganz andere Lösung vorstellen, um Bayern zumindest mit genügend PV-Strom zu versorgen. Er empfiehlt– wenn auch nicht ganz ernst gemeint – den direkten Draht zum verstorbenen Franz Josef Strauß, dem ehemaligen bayerischer Ministerpräsident. „Jetzt muss die bayerische Staatsregierung nur noch Kontakt mit Franz Josef Strauß im Himmel aufnehmen. Er hat dafür zu sorgen, dass die Sonne in Bayern halt auch im Winter öfter scheint“, lässt der VBEW-Geschäftsführer ausrichten.

 
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