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Energie & Management > Effizienz - Tschechien greift die Idee der Effizienznetzwerke auf
Bild: Fotolia.com, Photo-K
Effizienz

Tschechien greift die Idee der Effizienznetzwerke auf

In Deutschland arbeiten bereits Unternehmen sowie Kommunen in Effizienznetzwerken zusammen. Tschechien will sich das zum Vorbild nehmen und ebenfalls solche Netzwerke aufbauen.
Mit dem „Energy-Efficiency-Network-Projekt“ sollen tschechische Kommunen, Energieberater und Unternehmen von den guten Erfahrungen der bundesweit tätigen Energieeffizienznetzwerke profitieren. Das Universitätszentrum für energieeffiziente Gebäude (UCEEB) der Technischen Universität Prag (CTU) startete dazu gemeinsam mit dem Verband der Energiedienstleister in Tschechien sowie auf deutscher Seite mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden das Projekt. „Ziel ist es, dass im Nachbarland ebenfalls Effizienznetzwerke entstehen und dass der Austausch auf europäischer Ebene intensiver wird“, erklärt Laura Weber von der OTH Amberg-Weiden.

Das Projekt ist im Februar mit einem ersten Kennenlern-Treffen von interessierten tschechischen Kommunen gestartet – coronabedingt virtuell. Über die Europäische Klimainitiative (EUKI) wird es gefördert. Das Umweltbundesministerium hat die EUKI ins Leben gerufen, um in der EU bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Klimapolitik noch enger zusammenzuarbeiten. Insgesamt finanziert die EUKI Klimaschutzprojekte in acht Schwerpunktthemen: Klimapolitik, Energie, Gebäudesektor und Kommunen, Mobilität, Landwirtschaft, Boden und Wald, Bewusstseinsbildung, klimafreundliche Finanzierung und nachhaltiges Wirtschaften. Damit sollen sich die Akteure aus verschiedenen EU-Ländern besser austauschen und somit voneinander lernen können.

Mit der Förderung ist es möglich, dass die Teilnehmer des ersten Effizienznetzwerkes im Nachbarland bis Ende 2022 daran kostenlos teilnehmen können. „Geplant ist im Laufe der 27-monatigen Laufzeit, ein erstes Energieeffizienz-Netzwerk im Nachbarland zu etablieren“, erklärt Weber. Die Universität Prag fungiert dabei als Projektleiterin und Koordinatorin. Das Institut für Energietechnik der OTH Amberg-Weiden (IfE) bringt ihrerseits seine Erfahrungen ein, das es aus den vergangenen Jahren mit verschiedensten Netzwerken als Berater und Netzwerkmanager sammeln konnte.

Interesse auf tschechischer Seite ist groß

Die Energieeffizienz-Netzwerke sind in Deutschland im Jahr 2014 gestartet. Mittlerweile sind mehr als 270 Netzwerke bundesweit entstanden, die mehr als 5 Mio. t CO2 durch Effizienzmaßnahmen eingespart haben. Bis Ende 2025 sollen es 350 weitere Effizienz-Netzwerke bei uns werden. Die umgesetzten Effizienzmaßnahmen sind vielfältig: sie reichen von der Optimierung von Beleuchtung oder Prozesstechnik, der Modernisierung der Energieversorgung mittels Erneuerbare und KWK-Anlagen über den Aufbau von E-Mobilität in Gemeinden bis hin zu Analysen und Umsetzung von nachhaltigen Quartierslösungen. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch erleichtert die Umsetzung vieler Maßnahmen. In Deutschland haben sich sowohl Unternehmens- als auch kommunale Netzwerke etabliert.

Bei dem nun ersten Workshop im Februar sei das Interesse auf tschechischer Seite groß gewesen, so Weber von der OTH Amberg-Weiden. Bei dem Treffen stellte die OTH das Konzept der Netzwerke ausführlich vor. Zudem gab Jens Machold, Bürgermeister der Gemeinde Wolnzach, einen Einblick in die Netzwerkarbeit seiner Kommune. Von tschechischer Seite referierte nach Informationen der OTH der Geschäftsführer vom Verband der Energiedienstleister (APES), Radim Kohoutek, über Energiedienstleistungen mit Einsparungsgarantie (EPC), welche auch in den zukünftigen Netzwerken eine zentrale Rolle einnehmen soll.

Weber: „Erfreulicherweise nahmen an der Veranstaltung 62 Interessierte teil. Mehrere Teilnehmer haben darüber hinaus ihre Teilnahme am ersten tschechischen Energieeffizienz-Netzwerk bekundet, das im Rahmen dieses Projekts initiiert werden soll, unter anderem die Region Opava, vertreten durch Bürgermeister Martin Krupa.“

Die nächste Veranstaltung ist für den 19. Mai geplant. Dabei werden Energieeffizienzprojekte aus Bayern und Tschechien, deren Umsetzungsverlauf und auch die damit verbundenen Hürden von den jeweiligen Projektleitern vorgestellt. Unter anderem das Werksviertel München (Bayernwerk Natur GmbH), nachhaltige Wärmeversorgung im Baugebiet Osterfeld (Stadtwerk Haßfurt) und die Einführung von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 in Kliniken.

Mehr Informationen erhalten Interessierte zum einen über die Seite energy-efficiency-network.cz sowie über die OTH Amberg-Weiden.

Dienstag, 11.05.2021, 09:23 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Effizienz - Tschechien greift die Idee der Effizienznetzwerke auf
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Effizienz
Tschechien greift die Idee der Effizienznetzwerke auf
In Deutschland arbeiten bereits Unternehmen sowie Kommunen in Effizienznetzwerken zusammen. Tschechien will sich das zum Vorbild nehmen und ebenfalls solche Netzwerke aufbauen.
Mit dem „Energy-Efficiency-Network-Projekt“ sollen tschechische Kommunen, Energieberater und Unternehmen von den guten Erfahrungen der bundesweit tätigen Energieeffizienznetzwerke profitieren. Das Universitätszentrum für energieeffiziente Gebäude (UCEEB) der Technischen Universität Prag (CTU) startete dazu gemeinsam mit dem Verband der Energiedienstleister in Tschechien sowie auf deutscher Seite mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden das Projekt. „Ziel ist es, dass im Nachbarland ebenfalls Effizienznetzwerke entstehen und dass der Austausch auf europäischer Ebene intensiver wird“, erklärt Laura Weber von der OTH Amberg-Weiden.

Das Projekt ist im Februar mit einem ersten Kennenlern-Treffen von interessierten tschechischen Kommunen gestartet – coronabedingt virtuell. Über die Europäische Klimainitiative (EUKI) wird es gefördert. Das Umweltbundesministerium hat die EUKI ins Leben gerufen, um in der EU bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Klimapolitik noch enger zusammenzuarbeiten. Insgesamt finanziert die EUKI Klimaschutzprojekte in acht Schwerpunktthemen: Klimapolitik, Energie, Gebäudesektor und Kommunen, Mobilität, Landwirtschaft, Boden und Wald, Bewusstseinsbildung, klimafreundliche Finanzierung und nachhaltiges Wirtschaften. Damit sollen sich die Akteure aus verschiedenen EU-Ländern besser austauschen und somit voneinander lernen können.

Mit der Förderung ist es möglich, dass die Teilnehmer des ersten Effizienznetzwerkes im Nachbarland bis Ende 2022 daran kostenlos teilnehmen können. „Geplant ist im Laufe der 27-monatigen Laufzeit, ein erstes Energieeffizienz-Netzwerk im Nachbarland zu etablieren“, erklärt Weber. Die Universität Prag fungiert dabei als Projektleiterin und Koordinatorin. Das Institut für Energietechnik der OTH Amberg-Weiden (IfE) bringt ihrerseits seine Erfahrungen ein, das es aus den vergangenen Jahren mit verschiedensten Netzwerken als Berater und Netzwerkmanager sammeln konnte.

Interesse auf tschechischer Seite ist groß

Die Energieeffizienz-Netzwerke sind in Deutschland im Jahr 2014 gestartet. Mittlerweile sind mehr als 270 Netzwerke bundesweit entstanden, die mehr als 5 Mio. t CO2 durch Effizienzmaßnahmen eingespart haben. Bis Ende 2025 sollen es 350 weitere Effizienz-Netzwerke bei uns werden. Die umgesetzten Effizienzmaßnahmen sind vielfältig: sie reichen von der Optimierung von Beleuchtung oder Prozesstechnik, der Modernisierung der Energieversorgung mittels Erneuerbare und KWK-Anlagen über den Aufbau von E-Mobilität in Gemeinden bis hin zu Analysen und Umsetzung von nachhaltigen Quartierslösungen. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch erleichtert die Umsetzung vieler Maßnahmen. In Deutschland haben sich sowohl Unternehmens- als auch kommunale Netzwerke etabliert.

Bei dem nun ersten Workshop im Februar sei das Interesse auf tschechischer Seite groß gewesen, so Weber von der OTH Amberg-Weiden. Bei dem Treffen stellte die OTH das Konzept der Netzwerke ausführlich vor. Zudem gab Jens Machold, Bürgermeister der Gemeinde Wolnzach, einen Einblick in die Netzwerkarbeit seiner Kommune. Von tschechischer Seite referierte nach Informationen der OTH der Geschäftsführer vom Verband der Energiedienstleister (APES), Radim Kohoutek, über Energiedienstleistungen mit Einsparungsgarantie (EPC), welche auch in den zukünftigen Netzwerken eine zentrale Rolle einnehmen soll.

Weber: „Erfreulicherweise nahmen an der Veranstaltung 62 Interessierte teil. Mehrere Teilnehmer haben darüber hinaus ihre Teilnahme am ersten tschechischen Energieeffizienz-Netzwerk bekundet, das im Rahmen dieses Projekts initiiert werden soll, unter anderem die Region Opava, vertreten durch Bürgermeister Martin Krupa.“

Die nächste Veranstaltung ist für den 19. Mai geplant. Dabei werden Energieeffizienzprojekte aus Bayern und Tschechien, deren Umsetzungsverlauf und auch die damit verbundenen Hürden von den jeweiligen Projektleitern vorgestellt. Unter anderem das Werksviertel München (Bayernwerk Natur GmbH), nachhaltige Wärmeversorgung im Baugebiet Osterfeld (Stadtwerk Haßfurt) und die Einführung von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 in Kliniken.

Mehr Informationen erhalten Interessierte zum einen über die Seite energy-efficiency-network.cz sowie über die OTH Amberg-Weiden.

Dienstag, 11.05.2021, 09:23 Uhr
Heidi Roider

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