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Energie & Management > Bilanz - Stadtwerke Münster erzielen solides Ergebnis
Bild: Fotolia, Minerva Studio
Bilanz

Stadtwerke Münster erzielen solides Ergebnis

Die Stadtwerke Münster schließen das Geschäftsjahr 2020 mit guten Zahlen ab. Vor allem im Ausbau der Erneuerbaren konnten sie zulegen. 
11,3 Mio. Euro Gewinn konnten die Stadtwerke Münster für das Geschäftsjahr 2020 in ihr Geschäftsbuch notieren. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 9,7 % (2019: 10,3 Mio. Euro).

Die Umsatzerlöse geben die Stadtwerke aufgrund der Ausgliederung des Teilbereichs Versorgungsnetze als nicht vergleichbar an. 2020 betrugen die Umsatzerlöse 526,7 Mio. Euro (2019: 576,7 Mio. Euro). Als Vorabgewinnausschüttung flossen bereits im vergangenen Dezember 6,5 Mio. Euro in den städtischen Haushalt, wie das kommunale Unternehmen in der Vorstellung der Zahlen am 21. Juni bekannt gegeben hat.

Als Grund für das gute operative Ergebnis nannte Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführer Energie, die Hilfen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm: "Ohne Rettungsschirm und Sondereffekte wäre das Ergebnis deutlich niedriger ausgefallen", sagte Jurczyk. Zudem habe es sich ausgezahlt, frühzeitig mit einem Einsparprogramm die Weichen gestellt zu haben − insbesondere im Bereich Marketing und bei Fortbildungen. "Nur so war dieses Ergebnis möglich", versicherte Jurczyk. 

Stärker als die Corona-Pandemie habe sich die warme Witterung auf das operative Energie- und Wassergeschäft ausgewirkt. Wie die Stadtwerke mitteilten, sank die Stromabgabe in Summe um 4,2 %. Der Absatz von Ökostrom legte dagegen wie in den Vorjahren weiter zu. Die Stadtwerke geben hier ein Wachstum von 62 % an. Aufgrund des trockenen Sommers wurde im Vergleich zum Vorjahr mehr Trinkwasser abgegeben (+1,1 %), dafür aber weniger Fern- und Nahwärme (-4,2 %). Beim Erdgasabsatz verzeichnen die Stadtwerke Münster für das Jahr 2020 ein leichtes Plus vor allem außerhalb des städtischen Versorgungsgebiets (+0,4 %).

Starkes Plus bei Erneuerbaren

Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen konnten die Stadtwerke in 2020 um 3 % steigern, aus Photovoltaikanlagen sogar um nahezu 10 %. Die installierte Leistung allein von Solardachanlagen wuchs im vergangenen Jahr um 1 MW auf rund 3 MW. Insgesamt haben die Stadtwerke Münster 9,4 MW Solarleistung installiert. Die Ambitionen bei Photovoltaik hat der Versorger hoch gesteckt: Bis 2030 will er die installierte Solarleistung auf 116 MW ausbauen und alle Privatkunden mit Solarstrom aus eigenen Anlagen versorgen. Hierzu haben die Stadtwerke im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der städtischen Wohnungsgesellschaft Wohn+Stahlbau geschlossen und bieten Bürgerbeteiligungsmodelle für neue Solaranlagen an. 

Insgesamt erzeugten die Stadtwerke Münster im vergangenen Jahr mit 421 Mio. kWh jedoch 12,3 % weniger Strom als noch im Jahr zuvor (2019: 480 Mio. kWh). Als Grund geben sie einen Generatorschaden im Gas- und Dampfkraftwerk am Hafen an. 

Erneuerbar soll bis 2030 auch die münstersche Nah- und Fernwärme sein. Dabei setzen die Stadtwerke auf einen regenerativen Energiemix. Der Fokus liegt dabei auf Geo- und Solarthermie, Power-to-Heat und Wärmepumpen. Welche Erdwärmepotenziale vor Ort bestehen, untersuchen die Stadtwerke aktuell mit Forschern des Fraunhofer-Instituts für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG). "Zur Energiewende gehört die Wärmewende zwingend hinzu", erklärte Geschäftsführer Jurczyk. Flächendeckende Wärmenetze seien optimale Hebel für die grüne Wärme. Er rechnet in diesem Bereich mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe.

Minus beim öffentlichen Nahverkehr

Die Pandemie hinterließ ihre Spuren im vergangenen Jahr in Münster besonders beim Busverkehr. Nur knapp 30,9 Mio. Fahrgäste konnten die Stadtwerke 2020 befördern und damit 35,6 % weniger als noch 2019. Durch Gelder aus dem ÖPNV-Rettungsschirm von Bund und Land in Höhe von fast 6 Mio. Euro konnte der Versorger die Einnahmeverluste ausgleichen. Seinem Ansinnen, den öffentlichen Nahverkehr klimafreundlich zu machen, blieb der Versorger trotz Corona im vergangenen Jahr treu: Zwei Buslinien fahren derzeit emissionsfrei mit Ökostrom. Die ersten vier elektrischen Gelenkbusse sind im Einsatz, testweise auch ein Bus mit Wasserstoffantrieb. Bis 2029 wollen die Stadtwerke ihre gesamte Busflotte mit Strom oder Wasserstoff antreiben. 
 
Konzernergebnis der Stadtwerke Münster
KennzahlenGeschäftsjahr 2020Geschäftsjahr 2019Veränderung
Umsatz (in Mio. Euro)526,7576,7-8,7 %
Ebit (in Mio. Euro)19,924,0-17 %
Jahresüberschuss (in Mio. Euro)11,310,3+9,7 %
Stromabgabe (in Mio. kWh)1.2691.324-4,2 %
Erdgasabgabe (in Mio. kWh)2.2082.019+0,4 %
Fernwärmeabgabe (in Mio. kWh)569594-4,2 %
Fahrgäste (in Mio.)30,948-35,6 %

Montag, 21.06.2021, 16:12 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Bilanz - Stadtwerke Münster erzielen solides Ergebnis
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Stadtwerke Münster erzielen solides Ergebnis
Die Stadtwerke Münster schließen das Geschäftsjahr 2020 mit guten Zahlen ab. Vor allem im Ausbau der Erneuerbaren konnten sie zulegen. 
11,3 Mio. Euro Gewinn konnten die Stadtwerke Münster für das Geschäftsjahr 2020 in ihr Geschäftsbuch notieren. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 9,7 % (2019: 10,3 Mio. Euro).

Die Umsatzerlöse geben die Stadtwerke aufgrund der Ausgliederung des Teilbereichs Versorgungsnetze als nicht vergleichbar an. 2020 betrugen die Umsatzerlöse 526,7 Mio. Euro (2019: 576,7 Mio. Euro). Als Vorabgewinnausschüttung flossen bereits im vergangenen Dezember 6,5 Mio. Euro in den städtischen Haushalt, wie das kommunale Unternehmen in der Vorstellung der Zahlen am 21. Juni bekannt gegeben hat.

Als Grund für das gute operative Ergebnis nannte Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführer Energie, die Hilfen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm: "Ohne Rettungsschirm und Sondereffekte wäre das Ergebnis deutlich niedriger ausgefallen", sagte Jurczyk. Zudem habe es sich ausgezahlt, frühzeitig mit einem Einsparprogramm die Weichen gestellt zu haben − insbesondere im Bereich Marketing und bei Fortbildungen. "Nur so war dieses Ergebnis möglich", versicherte Jurczyk. 

Stärker als die Corona-Pandemie habe sich die warme Witterung auf das operative Energie- und Wassergeschäft ausgewirkt. Wie die Stadtwerke mitteilten, sank die Stromabgabe in Summe um 4,2 %. Der Absatz von Ökostrom legte dagegen wie in den Vorjahren weiter zu. Die Stadtwerke geben hier ein Wachstum von 62 % an. Aufgrund des trockenen Sommers wurde im Vergleich zum Vorjahr mehr Trinkwasser abgegeben (+1,1 %), dafür aber weniger Fern- und Nahwärme (-4,2 %). Beim Erdgasabsatz verzeichnen die Stadtwerke Münster für das Jahr 2020 ein leichtes Plus vor allem außerhalb des städtischen Versorgungsgebiets (+0,4 %).

Starkes Plus bei Erneuerbaren

Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen konnten die Stadtwerke in 2020 um 3 % steigern, aus Photovoltaikanlagen sogar um nahezu 10 %. Die installierte Leistung allein von Solardachanlagen wuchs im vergangenen Jahr um 1 MW auf rund 3 MW. Insgesamt haben die Stadtwerke Münster 9,4 MW Solarleistung installiert. Die Ambitionen bei Photovoltaik hat der Versorger hoch gesteckt: Bis 2030 will er die installierte Solarleistung auf 116 MW ausbauen und alle Privatkunden mit Solarstrom aus eigenen Anlagen versorgen. Hierzu haben die Stadtwerke im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der städtischen Wohnungsgesellschaft Wohn+Stahlbau geschlossen und bieten Bürgerbeteiligungsmodelle für neue Solaranlagen an. 

Insgesamt erzeugten die Stadtwerke Münster im vergangenen Jahr mit 421 Mio. kWh jedoch 12,3 % weniger Strom als noch im Jahr zuvor (2019: 480 Mio. kWh). Als Grund geben sie einen Generatorschaden im Gas- und Dampfkraftwerk am Hafen an. 

Erneuerbar soll bis 2030 auch die münstersche Nah- und Fernwärme sein. Dabei setzen die Stadtwerke auf einen regenerativen Energiemix. Der Fokus liegt dabei auf Geo- und Solarthermie, Power-to-Heat und Wärmepumpen. Welche Erdwärmepotenziale vor Ort bestehen, untersuchen die Stadtwerke aktuell mit Forschern des Fraunhofer-Instituts für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG). "Zur Energiewende gehört die Wärmewende zwingend hinzu", erklärte Geschäftsführer Jurczyk. Flächendeckende Wärmenetze seien optimale Hebel für die grüne Wärme. Er rechnet in diesem Bereich mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe.

Minus beim öffentlichen Nahverkehr

Die Pandemie hinterließ ihre Spuren im vergangenen Jahr in Münster besonders beim Busverkehr. Nur knapp 30,9 Mio. Fahrgäste konnten die Stadtwerke 2020 befördern und damit 35,6 % weniger als noch 2019. Durch Gelder aus dem ÖPNV-Rettungsschirm von Bund und Land in Höhe von fast 6 Mio. Euro konnte der Versorger die Einnahmeverluste ausgleichen. Seinem Ansinnen, den öffentlichen Nahverkehr klimafreundlich zu machen, blieb der Versorger trotz Corona im vergangenen Jahr treu: Zwei Buslinien fahren derzeit emissionsfrei mit Ökostrom. Die ersten vier elektrischen Gelenkbusse sind im Einsatz, testweise auch ein Bus mit Wasserstoffantrieb. Bis 2029 wollen die Stadtwerke ihre gesamte Busflotte mit Strom oder Wasserstoff antreiben. 
 
Konzernergebnis der Stadtwerke Münster
KennzahlenGeschäftsjahr 2020Geschäftsjahr 2019Veränderung
Umsatz (in Mio. Euro)526,7576,7-8,7 %
Ebit (in Mio. Euro)19,924,0-17 %
Jahresüberschuss (in Mio. Euro)11,310,3+9,7 %
Stromabgabe (in Mio. kWh)1.2691.324-4,2 %
Erdgasabgabe (in Mio. kWh)2.2082.019+0,4 %
Fernwärmeabgabe (in Mio. kWh)569594-4,2 %
Fahrgäste (in Mio.)30,948-35,6 %

Montag, 21.06.2021, 16:12 Uhr
Davina Spohn

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