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Energie & Management > Bilanz - Schweizer CKW-Gruppe mit 12,5 Millionen Euro Verlust
Quelle: Pixabay / Bruno Germany
Bilanz

Schweizer CKW-Gruppe mit 12,5 Millionen Euro Verlust

Vor allem „Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten“ ließen die Ergebnisse einbrechen. Für die kommenden Jahre sind aber wieder schwarze Zahlen geplant.
Einen Verlust von 12,4 Millionen Schweizer Franken (12,5 Millionen Euro) verzeichnete die Schweizer CKW-Gruppe im Geschäftsjahr 2021/22, verglichen mit einem Gewinn von umgerechnet etwa 161 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020/21. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank um rund 22 Prozent auf 54,7 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) brach um 97,1 Prozent auf 5,1 Millionen Euro ein. Ihren Netto-Umsatz beziffert die Gruppe mit 1,15 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 32,9 Prozent entspricht.

Verursacht wurden die schlechteren Resultate durch „Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten“, teilte die CKW mit. Darunter waren um rund 113 Prozent auf 830,5 Millionen Euro gestiegene Kosten für Energiebeschaffung, Netznutzung und Wareneinkauf. Eine längere Großrevision im 1984 in Betrieb genommenen Kernkraftwerk Leibstadt, dem mit 1.220 MW leistungsstärksten der Schweiz, belastete die Bilanz mit weiteren 41,5 Millionen Euro. Die Kernkraft kam die CKW-Gruppe aber auch noch in anderer Hinsicht teuer zu stehen: „Die schwachen Finanzmärkte haben die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahresvergleich um 125 Millionen Schweizer Franken (126,43 Millionen Euro) tiefer ausfallen lassen“, heißt es im Geschäftsbericht.

Der Verwaltungsrat, das Gegenstück zum Aufsichtsrat deutscher Unternehmen, teilte mit, für die kommenden Jahre werde die „Rückkehr zu positiven Geldflüssen“ erwartet, „da CKW mittelfristig von den höheren Großhandelspreisen profitieren kann“. Daher sei beabsichtigt, die ordentliche Dividende für 2021/22 bei 6,07 Euro je Aktie zu belassen. Ein entsprechender Antrag werde an die Generalversammlung am 27. Januar 2023 gestellt. Nicht geplant ist dagegen eine Sonderdividende, wie sie für 2020/21 bezahlt wurde. Diese hatte 15,2 Cent je Aktie ausgemacht.

Erneuerbare ausbauen

Ausdrücklich betonte der Verwaltungsrat, die CKW werde in den kommenden Jahren die Strom- und Wärmeerzeugung mittels erneuerbarer Energien massiv ausbauen und damit „einen relevanten Beitrag an die Versorgungssicherheit in der Schweiz leisten.“ Bis 2030 werde rund eine Milliarde Euro in entsprechende Anlagen investiert. Damit könne die CKW weitere 165.000 Haushalte mit Ökostrom und 55.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Zahlreiche einschlägige Projekte seien in unterschiedlichen Umsetzungsstadien.

Die CKW-Gruppe gehört zu 81,1 Prozent dem Schweizer Energiekonzern Axpo und ist zu 11,3 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand, nicht zuletzt dem Kanton Luzern. 7,6 Prozent ihrer Anteile sind im Streubesitz. Tätig ist die Gruppe mit ihren etwa 2.200 Beschäftigten in den Segmenten Energie, Netze und Gebäudetechnik. Im Energiesektor hält sie einen Anteil von 12,5 Prozent am 1.010 MW starken Kernkraftwerk Gösgen-Däniken, am Kernkraftwerk Leibstadt ist sie mit 13,6 Prozent beteiligt. Ferner ist sie Eigentümerin des Speicherkraftwerks Göschenen mit rund 200 MW Gesamtleistung.

Dienstag, 6.12.2022, 15:26 Uhr
Klaus Fischer
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Quelle: Pixabay / Bruno Germany
Bilanz
Schweizer CKW-Gruppe mit 12,5 Millionen Euro Verlust
Vor allem „Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten“ ließen die Ergebnisse einbrechen. Für die kommenden Jahre sind aber wieder schwarze Zahlen geplant.
Einen Verlust von 12,4 Millionen Schweizer Franken (12,5 Millionen Euro) verzeichnete die Schweizer CKW-Gruppe im Geschäftsjahr 2021/22, verglichen mit einem Gewinn von umgerechnet etwa 161 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020/21. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank um rund 22 Prozent auf 54,7 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) brach um 97,1 Prozent auf 5,1 Millionen Euro ein. Ihren Netto-Umsatz beziffert die Gruppe mit 1,15 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 32,9 Prozent entspricht.

Verursacht wurden die schlechteren Resultate durch „Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten“, teilte die CKW mit. Darunter waren um rund 113 Prozent auf 830,5 Millionen Euro gestiegene Kosten für Energiebeschaffung, Netznutzung und Wareneinkauf. Eine längere Großrevision im 1984 in Betrieb genommenen Kernkraftwerk Leibstadt, dem mit 1.220 MW leistungsstärksten der Schweiz, belastete die Bilanz mit weiteren 41,5 Millionen Euro. Die Kernkraft kam die CKW-Gruppe aber auch noch in anderer Hinsicht teuer zu stehen: „Die schwachen Finanzmärkte haben die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahresvergleich um 125 Millionen Schweizer Franken (126,43 Millionen Euro) tiefer ausfallen lassen“, heißt es im Geschäftsbericht.

Der Verwaltungsrat, das Gegenstück zum Aufsichtsrat deutscher Unternehmen, teilte mit, für die kommenden Jahre werde die „Rückkehr zu positiven Geldflüssen“ erwartet, „da CKW mittelfristig von den höheren Großhandelspreisen profitieren kann“. Daher sei beabsichtigt, die ordentliche Dividende für 2021/22 bei 6,07 Euro je Aktie zu belassen. Ein entsprechender Antrag werde an die Generalversammlung am 27. Januar 2023 gestellt. Nicht geplant ist dagegen eine Sonderdividende, wie sie für 2020/21 bezahlt wurde. Diese hatte 15,2 Cent je Aktie ausgemacht.

Erneuerbare ausbauen

Ausdrücklich betonte der Verwaltungsrat, die CKW werde in den kommenden Jahren die Strom- und Wärmeerzeugung mittels erneuerbarer Energien massiv ausbauen und damit „einen relevanten Beitrag an die Versorgungssicherheit in der Schweiz leisten.“ Bis 2030 werde rund eine Milliarde Euro in entsprechende Anlagen investiert. Damit könne die CKW weitere 165.000 Haushalte mit Ökostrom und 55.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Zahlreiche einschlägige Projekte seien in unterschiedlichen Umsetzungsstadien.

Die CKW-Gruppe gehört zu 81,1 Prozent dem Schweizer Energiekonzern Axpo und ist zu 11,3 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand, nicht zuletzt dem Kanton Luzern. 7,6 Prozent ihrer Anteile sind im Streubesitz. Tätig ist die Gruppe mit ihren etwa 2.200 Beschäftigten in den Segmenten Energie, Netze und Gebäudetechnik. Im Energiesektor hält sie einen Anteil von 12,5 Prozent am 1.010 MW starken Kernkraftwerk Gösgen-Däniken, am Kernkraftwerk Leibstadt ist sie mit 13,6 Prozent beteiligt. Ferner ist sie Eigentümerin des Speicherkraftwerks Göschenen mit rund 200 MW Gesamtleistung.

Dienstag, 6.12.2022, 15:26 Uhr
Klaus Fischer

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