Quelle: RWE
Auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerks Moerdijk plant das Unternehmen RWE einen ultraschnellen Stromspeicher. Er soll Ausgleichsenergie liefern.
In den Niederlanden errichtet der Essener RWE-Konzern ein Batteriespeichersystem, das Momentanreserve für den Strommarkt bereit stellen kann. „Der Batteriespeicher kann innerhalb von Millisekunden Strom bereitstellen oder aufnehmen, und so künftig dazu beitragen, das Stromnetz zu stabilisieren“, heißt es in einer Mitteilung von RWE. Der Batteriespeicher solle auf eine Leistung von 7,5 MW und auf eine Speicherkapazität von 11 Millionen kWh kommen.
Wie RWE weiter mitteilte, werden diese Speichersysteme immer wichtiger. Früher wurde die Momentanreserve vor allem durch die rotierenden Massen von Turbinen wie in Kohlekraftwerken bereitgestellt. Kraftwerksgeneratoren sind aufgrund der kinetischen Energie in der Lage, einen kurzfristigen Leistungsausfall auszugleichen. Mit dem Wegfall von fossilen wie atomaren Großkraftwerken muss die Momentanreserve anders organisiert werden.
In Moerdijk installiert RWE daher Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) in drei Schiffscontainern. Das Speichersystem wird über den bestehenden Netzanschluss mit dem Hochspannungsnetz verbunden. „Nach der geplanten Inbetriebnahme Ende 2024 wird eine zweijährige Pilotphase beginnen“, so RWE. Während dieser Phase arbeitet der Übertragungsnetzbetreiber Tennet als Projektpartner daran, die technischen Anforderungen und Verfahren zur Netzkonformität der netzbildenden Eigenschaften des Batteriesystems weiterzuentwickeln.
Mit dem Batteriespeicher soll unter anderem die fluktuierende Stromerzeugung aus dem Offshore-Windpark „OranjeWind“ aufgefangen werden. Der 800-MW-Windpark von RWE und Total Energies wird ab 2026 gebaut und befindet sich knapp 50 Kilometer vor der niederländischen Küste. Ab 2028 soll er Strom liefern.
Dienstag, 10.09.2024, 13:58 Uhr
Stefan Sagmeister
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