E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Studien - Neu verteilte Rollen im künftigen Wasserstoffmarkt erwartet
Bild: Shutterstock
Studien

Neu verteilte Rollen im künftigen Wasserstoffmarkt erwartet

Energieversorger haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im künftigen Wasserstoffmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln.
Der Wasserstoffmarkt wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten kräftig wachsen und sich gleichzeitig grundlegend wandeln. Dies zeigt eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI). Als Gewinner dieser Entwicklung sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei die Energieversorger. 

Nach Ansicht der Forschenden werde die bisherige Wertschöpfungskette durch den Markthochlauf des grünen Wasserstoffs neu geordnet. Auf der Angebotsseite würden Energieversorger in eine zentrale Rolle rücken und die chemische Industrie und Industriegashersteller bei der Wasserstofferzeugung und dem Vertrieb verdrängen. 

Der Grund: Energieversorger hätten Kernkompetenzen im Bereich der Stromerzeugung und des Stromhandels. Aufgrund ihres häufig breit gestreuten Stromerzeugungsportfolios verfügten sie über die nötige Expertise zur Kopplung von Elektrolyseuren mit dem Stromsystem. Ein Wettbewerbsvorteil der Energieversorger könnten etwa bereits bestehende Windparks sein, die sich mit Elektrolyseuren koppeln lassen.

Nach Überzeugung der EWI-Experten bedarf es für den Markthochlauf von Wasserstoff staatlicher Markteingriffe. "Grüner Wasserstoff wird zwar bald von vielen Unternehmen und Sektoren nachgefragt, aber zu Beginn nur begrenzt verfügbar sein", erklärt EWI-Manager Dr. Simon Schulte. „Deshalb muss die Verteilung von Fördermitteln als politische Priorisierung der Sektoren verstanden werden". Um eine kosteneffiziente Verteilung knappen Wasserstoffs im Sinne des Klimaschutzes sicherzustellen, sollten insbesondere Kriterien wie CO2-Vermeidungskosten als Verteilungsschlüssel herangezogen werden.

Die Analyse des EWI fußt auf Interviews mit knapp 40 Fachleuten aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie knapp 80 Wasserstoffdemonstrationsprojekten in Deutschland. Das EWI stellt die Analyse "The who's who of a hydrogen market ramp-up: A stakeholder analysis for Germany" auf seiner Internetseite zum Download bereit.

Montag, 3.05.2021, 13:54 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Studien - Neu verteilte Rollen im künftigen Wasserstoffmarkt erwartet
Bild: Shutterstock
Studien
Neu verteilte Rollen im künftigen Wasserstoffmarkt erwartet
Energieversorger haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im künftigen Wasserstoffmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln.
Der Wasserstoffmarkt wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten kräftig wachsen und sich gleichzeitig grundlegend wandeln. Dies zeigt eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI). Als Gewinner dieser Entwicklung sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei die Energieversorger. 

Nach Ansicht der Forschenden werde die bisherige Wertschöpfungskette durch den Markthochlauf des grünen Wasserstoffs neu geordnet. Auf der Angebotsseite würden Energieversorger in eine zentrale Rolle rücken und die chemische Industrie und Industriegashersteller bei der Wasserstofferzeugung und dem Vertrieb verdrängen. 

Der Grund: Energieversorger hätten Kernkompetenzen im Bereich der Stromerzeugung und des Stromhandels. Aufgrund ihres häufig breit gestreuten Stromerzeugungsportfolios verfügten sie über die nötige Expertise zur Kopplung von Elektrolyseuren mit dem Stromsystem. Ein Wettbewerbsvorteil der Energieversorger könnten etwa bereits bestehende Windparks sein, die sich mit Elektrolyseuren koppeln lassen.

Nach Überzeugung der EWI-Experten bedarf es für den Markthochlauf von Wasserstoff staatlicher Markteingriffe. "Grüner Wasserstoff wird zwar bald von vielen Unternehmen und Sektoren nachgefragt, aber zu Beginn nur begrenzt verfügbar sein", erklärt EWI-Manager Dr. Simon Schulte. „Deshalb muss die Verteilung von Fördermitteln als politische Priorisierung der Sektoren verstanden werden". Um eine kosteneffiziente Verteilung knappen Wasserstoffs im Sinne des Klimaschutzes sicherzustellen, sollten insbesondere Kriterien wie CO2-Vermeidungskosten als Verteilungsschlüssel herangezogen werden.

Die Analyse des EWI fußt auf Interviews mit knapp 40 Fachleuten aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie knapp 80 Wasserstoffdemonstrationsprojekten in Deutschland. Das EWI stellt die Analyse "The who's who of a hydrogen market ramp-up: A stakeholder analysis for Germany" auf seiner Internetseite zum Download bereit.

Montag, 3.05.2021, 13:54 Uhr
Davina Spohn

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.