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Die Betreiber von Verteilnetzen lassen sich ihre Leistung 2025 unterschiedlich vergüten. Beim Strom ist mehrheitlich eine Ersparnis für Haushalte und Gewerbe möglich, Gas wird teurer.
In vielen Gas-Verteilnetzen deutet sich für 2025 ein Preissprung an. Wie der IT-Dienstleister und E-Commerce-Plattformbetreiber Get
AG ermittelt hat, stellen die Betreiber in 223 von 228 untersuchten Gas-Netzgebieten Haushaltskunden eine höhere Rechnung. Die kann fast doppelt so hoch ausfallen wie aktuell.
Die ausgewerteten Netzgebiete decken 73
Prozent des deutschen Gasverbrauchs ab. Insgesamt gibt es etwa 750
Gas-Verteilnetzbetreiber. Sie mussten genauso wie ihre Kollegen vom Strom bis 15.
Oktober die vorläufigen Netzentgelte für 2025 veröffentlichen, das tun aber nicht alle.
Die Teuerung könne bis zu 93,57
Prozent betragen, hat die Get
AG anhand vorläufiger Preisblätter errechnet. Das Plus bezieht sich auf Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 20.000
kWh (11
kW, Niederdruck). Im Schnitt verlangen Gas-Verteilnetzbetreiber 20,83 Prozent mehr, was einem Aufschlag von rund 85 Euro für das Jahr entspricht. Nur ein Betreiber hält seine Netzentgelte stabil, ganze vier Unternehmen senken sie.
Für Gewerbekunden gibt die Get AG die vorläufige Preissteigerung mit 22,60 Prozent gegenüber 2024 an. Das durchschnittliche Unternehmen (100.000 kWh, 50
kW, Niederdruck) zahle dann rund 377
Euro mehr. Konstant bleibt der Preis nur in einem Verteilnetz, bei fünf Betreibern sinken die Durchleitungs-Gebühren um bis zu 13,05
Prozent. In den anderen 222 Netzgebieten beträgt das Plus bis zu 95,6
Prozent, also gleichfalls in der Spitze nahezu eine Verdoppelung.
Die höheren Verteilnetz-Kosten beim Gas erklärt die Get
AG mit gewälzten Kosten aus dem so genannten Briefmarkenentgelt, der Biogas- und der Marktraumumstellungsumlage. Daraus entstehen Mehrkosten von rund 28
Prozent. Auch schlagen flexiblere Abschreibungsmodalitäten preistreibend zu Buche.
Verteilung der Stromnetz-Kosten macht Einsparungen möglichBeim Strom ist die Situation weniger einheitlich. Hier ist in vielen Fällen sogar eine Ersparnis möglich, bei Haushalten beträgt sie über alle 264 Strom-Verteilnetzbetreiber hinweg, die die Get
AG untersucht hat und die 84
Prozent des Stromverbrauchs abdecken, 5,5 Prozent. Insgesamt gibt es je nach Quelle 1.000 bis 1.200 deutsche Elektrizitäts-Verteilnetze.
Bei einem Standardverbrauch (3.500 kWh) fallen 2025 dann rund 24,80
Euro weniger an. Mit 134
Verteilnetzbetreibern senkt die Mehrheit davon ihre durchzureichenden Kosten (um bis zu 47,18 Prozent), drei halten sie stabil. 127 Unternehmen verlangen mehr Geld, in der Spitze 31,64 Prozent.
Für Gewerbekunden (50.000 kWh) spreizt sich die Preisentwicklung der Netzentgelte etwas geringer: Im Schnitt sinken die Durchleitungs-Gebühren um 2,67
Prozent, was rund 220 Euro mehr in der Kasse belässt. 113
Netzbetreiber senken die Kosten (um bis zu 42,19
Prozent), zwei Verteilnetzbetreiber bleiben bei den bisherigen Preisen. Die Mehrheit von 149
Netzunternehmen verlangt mehr, bis zu 38,35 Prozent.
Diese vorläufigen Preise beim Strom folgen den jüngsten Ankündigungen der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber. Sie hatten einen Anstieg der Netzentgelte für 2025 um durchschnittlich 3,4 Prozent bekanntgegeben (wir berichteten). Allerdings hat die Bundesnetzagentur inzwischen einen Mechanismus zur gerechteren Verteilung von Netzkosten installiert, der 2025 greift.
Damit lassen sich die Mehrkosten von Netzbetreibern, die die erneuerbaren Energien stark ausbauen, erstmals bundesweit umverteilen. Die steigenden Übertragungsnetzentgelte können somit vor Ort durchaus zu geringeren Netznutzungskosten führen. Die Netzentgelte aus den verschiedenen Spannungsebenen addieren sich in den Veröffentlichungen der Verteilnetzbetreiber und in den Stromrechnungen zu einem einzigen Netzentgelt.
Alle Berechnungen der Get
AG stehen unter dem Vorbehalt, dass es sich um vorläufige Preisinformationen der Netzbetreiber handelt. Die endgültigen Ergebnisse stehen somit noch aus.
Freitag, 18.10.2024, 08:16 Uhr
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