E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Stromnetz - Netzbetreiber in NRW planen gemeinsam
Quelle: MWIKE NRW / M. Hermenau
Stromnetz

Netzbetreiber in NRW planen gemeinsam

Strom- und Gasnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen wollen ihren Netzausbau künftig koordinieren.
Einen gemeinsamen Blick auf das Ganze wollen künftig die Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe und Thyssengas sowie die Stromnetzbetreiber Amprion und Westnetz bei Planung und Ausbau ihrer Infrastruktur legen. Dazu wollen sie sich mittels „Integrierter Netzplanung NRW“ besser koordinieren. Im Boot ist auch das NRW-Wirtschaftsministerium in Düsseldorf.

Die Integrierte Netzplanung NRW sei „eine Richtschnur für den Weg in eine sektorenübergreifende Systemplanung und den weiteren Transformationsprozess“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Unternehmen und der Behörde. Denn eine Planung des Versorgungsnetzes über den jeweiligen Tellerrand sei dringend nötig; vor allem beim Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft sei die Zusammenarbeit von Netzbetreibern Strom und Gas unerlässlich.

Das Problem: Aktuell wird der Bedarf für Gas-Fernleitungsnetze und Strom-Übertragungsnetze in getrennten Prozessen nach unterschiedlichen Vorgaben ermittelt. Wie in der Erklärung nachzulesen ist, unterscheiden sie sich oftmals fundamental. „Während die aktuelle Netzentwicklungsplanung Gas das Zieljahr 2032 untersucht, betrachtet die aktuelle Netzentwicklungsplanung Strom bereits das Zieljahr 2045“, heißt es dort beispielhaft.

Hintergrund der Bemühungen ist die Klimaneutralität. Um von einer gemeinsamen Basis auszugehen, haben die Beteiligten Voruntersuchungen durch das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (Ewi), das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen anstellen lassen, mit einem bisher einzigartigen Detaillierungsgrad, wie es heißt. Denn das Ziel der Klimaneutralität „kann auf unterschiedlichen Pfaden erreicht werden – hierbei lassen sich robuste Infrastrukturmaßnahmen ableiten“, heißt es weiter.

Wasserstoff-Netz muss von Anfang mit bedacht werden

Für Hendrik Neumann, Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, ist klar: „Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, müssen die Sektoren Strom, Gas und Wasserstoff miteinander verzahnt werden.“ Die Integration der entstehenden Wasserstoff-Infrastruktur mit Elektrolyseuren müsse dabei von Anfang an sowohl an den Erfordernissen der Industrie als auch des Stromnetzes ausgerichtet werden.

Für seinen Kollegen Thomas Gößmann, Chef von Thyssengas, belegt der Prozess zur Integrierten Netzplanung NRW, „dass wir Netzbetreiber von Strom- und Gasnetzen für die Bewältigung des erheblichen Anpassungsbedarfs in den verschiedenen Energieinfrastrukturen gut zusammenarbeiten können“. Das Erdgasnetz müsse bereits heute mit der zukünftigen Wasserstoff-Infrastruktur betrachtet werden, um die Schnittstellen zum Stromsystem einzubeziehen.

Die Erkenntnisse aus dem Prozess zur „Integrierten Netzplanung NRW“ sollen daher auch als Vorarbeit für entsprechende Prozesse auf Bundesebene dienen. Genannt wird dabei explizit die Dena-III-Netzstudie für das Bundeswirtschaftsministerium.

Die Erklärung „Integrierte Netzplanung NRW – Gemeinsam eine effiziente Energieinfrastruktur schaffen“ steht auf der Internetseite des NRW-Wirtschaftsministeriums zum Herunterladen zur Verfügung.

Mittwoch, 8.02.2023, 16:12 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Stromnetz - Netzbetreiber in NRW planen gemeinsam
Quelle: MWIKE NRW / M. Hermenau
Stromnetz
Netzbetreiber in NRW planen gemeinsam
Strom- und Gasnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen wollen ihren Netzausbau künftig koordinieren.
Einen gemeinsamen Blick auf das Ganze wollen künftig die Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe und Thyssengas sowie die Stromnetzbetreiber Amprion und Westnetz bei Planung und Ausbau ihrer Infrastruktur legen. Dazu wollen sie sich mittels „Integrierter Netzplanung NRW“ besser koordinieren. Im Boot ist auch das NRW-Wirtschaftsministerium in Düsseldorf.

Die Integrierte Netzplanung NRW sei „eine Richtschnur für den Weg in eine sektorenübergreifende Systemplanung und den weiteren Transformationsprozess“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Unternehmen und der Behörde. Denn eine Planung des Versorgungsnetzes über den jeweiligen Tellerrand sei dringend nötig; vor allem beim Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft sei die Zusammenarbeit von Netzbetreibern Strom und Gas unerlässlich.

Das Problem: Aktuell wird der Bedarf für Gas-Fernleitungsnetze und Strom-Übertragungsnetze in getrennten Prozessen nach unterschiedlichen Vorgaben ermittelt. Wie in der Erklärung nachzulesen ist, unterscheiden sie sich oftmals fundamental. „Während die aktuelle Netzentwicklungsplanung Gas das Zieljahr 2032 untersucht, betrachtet die aktuelle Netzentwicklungsplanung Strom bereits das Zieljahr 2045“, heißt es dort beispielhaft.

Hintergrund der Bemühungen ist die Klimaneutralität. Um von einer gemeinsamen Basis auszugehen, haben die Beteiligten Voruntersuchungen durch das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (Ewi), das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen anstellen lassen, mit einem bisher einzigartigen Detaillierungsgrad, wie es heißt. Denn das Ziel der Klimaneutralität „kann auf unterschiedlichen Pfaden erreicht werden – hierbei lassen sich robuste Infrastrukturmaßnahmen ableiten“, heißt es weiter.

Wasserstoff-Netz muss von Anfang mit bedacht werden

Für Hendrik Neumann, Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, ist klar: „Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, müssen die Sektoren Strom, Gas und Wasserstoff miteinander verzahnt werden.“ Die Integration der entstehenden Wasserstoff-Infrastruktur mit Elektrolyseuren müsse dabei von Anfang an sowohl an den Erfordernissen der Industrie als auch des Stromnetzes ausgerichtet werden.

Für seinen Kollegen Thomas Gößmann, Chef von Thyssengas, belegt der Prozess zur Integrierten Netzplanung NRW, „dass wir Netzbetreiber von Strom- und Gasnetzen für die Bewältigung des erheblichen Anpassungsbedarfs in den verschiedenen Energieinfrastrukturen gut zusammenarbeiten können“. Das Erdgasnetz müsse bereits heute mit der zukünftigen Wasserstoff-Infrastruktur betrachtet werden, um die Schnittstellen zum Stromsystem einzubeziehen.

Die Erkenntnisse aus dem Prozess zur „Integrierten Netzplanung NRW“ sollen daher auch als Vorarbeit für entsprechende Prozesse auf Bundesebene dienen. Genannt wird dabei explizit die Dena-III-Netzstudie für das Bundeswirtschaftsministerium.

Die Erklärung „Integrierte Netzplanung NRW – Gemeinsam eine effiziente Energieinfrastruktur schaffen“ steht auf der Internetseite des NRW-Wirtschaftsministeriums zum Herunterladen zur Verfügung.

Mittwoch, 8.02.2023, 16:12 Uhr
Stefan Sagmeister

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.