Ankunft der "Energos Power" in Mukran. Quelle: Deutsche Regas / Christian Morgenstern
Das LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ im Industriehafen von Mukran auf Rügen ist in den Regelbetrieb übergegangen.
Der LNG-Tanker „Hellas Diana“ hat von 28.
bis 30.
August in Mukran eine Flüssigerdgaslieferung entladen. Damit wurde nach Angaben des Terminalbetreibers Deutsche Regas weltweit das erste Mal LNG an zwei miteinander verbundene Regasifizierungsschiffe gleichzeitig übergeben (Triple Banking). Die Genehmigung für den Regelbetrieb war von den Behörden bereits im August erteilt worden. Im Februar hatte es grünes Licht für den Probebetrieb gegeben.
Neben der „Energos Power“ ist im Terminal „Deutsche Ostsee“ die „Nepune“ als FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) im Einsatz. Sie war zuvor am LNG-Terminal Lubmin stationiert. Diesen Standort will die Deutsche Regas in Zukunft für die Erzeugung und Verteilung von Wasserstoff und Derivaten nutzen.
Das neue Terminal in Mukran verfügt über eine Speicherkapazität von mehr als 300.000 Kubikmetern und ist mit seinen beiden FSRU der größte Einspeisepunkt aller deutschen LNG-Terminals. Die Anlage mit einer Durchleitungskapazität von 16
Millionen kWh/h ist in der Lage, rund 15
Prozent des gesamtdeutschen Erdgasbedarfs decken. Ãœber die neu errichtete 50
Kilometer lange Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) kann das Erdgas ins europäische Fernleitungsnetz mit OAL, NEL und EUGAL eingespeist werden.
„Die Aufnahme des Regelbetriebs zeigt die zentrale Bedeutung des Energie-Terminal Deutsche Ostsee für die Versorgungssicherheit Deutschlands, Österreichs und Osteuropas“, erklärte dazu Ingo Wagner, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Regas. Er sprach von einem Meilenstein, den man nach monatelanger akribischer Vorbereitungsarbeit erreicht habe, um „den sicheren, umweltfreundlichen und reibungslosen Betrieb zu gewährleisten“.
|
Neben der „Energos Power“ ist jetzt auch die hier noch in Lubmin stationierte „Neptune“ in Mukran im Einsatz Quelle: Deutsche Regas |
Wie mehrfach berichtet, hatte es schon kurz nach der Entscheidung der Bundesregierung zum Bau des Terminals sowie der OAL-Pipeline heftige Widerstände aus der Kommunalpolitik, Protestaktionen und juristische Auseinandersetzungen gegeben. Sie konnten den Bau der Anlage aber weder verhindern noch verzögern. Umweltschutz- und Sicherheitsbedenken gegen das Projekt wurden geltend gemacht sowie Nachteile für den Fremdenverkehr befürchtet. Zuletzt war auch immer wieder die Rede von Überkapazitäten, die im LNG-Bereich geschaffen würden.
Weitere schwimmende LNG-Terminals sind in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel in Betrieb. Sie sollen 2027 und 2028 von stationären Anlagen abgelöst werden.
Dienstag, 3.09.2024, 13:37 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH