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Energie & Management > Studien - Industrie nur eingeschränkt flexibel
Quelle: Fotolia.com, alphaspirit
Studien

Industrie nur eingeschränkt flexibel

Die Industrie kann ihre Flexibilität zur Stabilisierung des Energiesystems beisteuern. Eine Studie hat besonders die Situation in Bayern untersucht.
Im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) die energiewirtschaftlichen Flexibilisierungspotenziale der Industrie in Bayern untersucht. Von 30.000 MW an installierter Leistung von elektrischen Flexibilitäten im Jahr 2040 in Bayern gehen die Forschenden aus. Gegenüber dem Jahr 2025 bedeutet dieser Wert mehr als eine Verzehnfachung.

Rund 7.500 MW können in Deutschland bis 2045 durch Lastreduktion von industriellen Prozessen und Querschnittstechnologien – zu diesen gehören zum Beispiel die Kühlung oder Trocknung – erschlossen werden, schreiben sie. Die größten Potenziale gebe es in der Papierindustrie. Auch in der Kunststoff- und Lebensmittelindustrie sehen die Wissenschaftler „deutliche Potenziale“. Gleichzeitig identifizieren sie eine potenzielle Lasterhöhung im Umfang von 6.800 MW im Jahr 2045.

In Bayern sehen die Wissenschaftler 1.100 MW als realisierbare industrielle Flexibilität aus der Lastreduktion. Maßnahmen zur Lasterhöhung könnten 2045 etwa 1.000 MW beisteuern.

Doch alleine das Anpassen von Prozessen reiche nicht aus, um den Bedarf im Freistaat zu decken. Vielmehr bedürfe es zusätzlicher Optionen, Großbatteriespeicher oder bidirektional ladende Elektrofahrzeuge. Dass die möglichen Flexibilitäten keine Selbstläufer sind, liegt den Autoren der Studie zufolge insbesondere an den regulatorischen Rahmenbedingungen. Hier könnten mehr Anreize zu einer größeren Entfaltung der Potenziale führen. In ihren Handlungsempfehlungen plädieren sie beispielsweise dafür, die Flexibilitätsvermarktung bei der Bestimmung der individuellen Netzentgelte zu berücksichtigen.

Nicht zuletzt sprechen sie sich auch für einen diskriminierungsfreien Zugang zu den bestehenden Flexibilitätsmärkten und -mechanismen aus. Mindestmengen, Zeitscheiben oder Vorlaufzeiten seien immer wieder Hürden für die Industrie, Produkte auf den Spot- und Systemdienstleistungsmärkten anzubieten.

Die Studie der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mit dem Titel „Energieflexibilitätsoptionen in der Industrie – Fokus Bayern“ steht zum Download zur Verfügung.
 

Montag, 14.10.2024, 17:06 Uhr
Fritz Wilhelm
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Industrie nur eingeschränkt flexibel
Die Industrie kann ihre Flexibilität zur Stabilisierung des Energiesystems beisteuern. Eine Studie hat besonders die Situation in Bayern untersucht.
Im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) die energiewirtschaftlichen Flexibilisierungspotenziale der Industrie in Bayern untersucht. Von 30.000 MW an installierter Leistung von elektrischen Flexibilitäten im Jahr 2040 in Bayern gehen die Forschenden aus. Gegenüber dem Jahr 2025 bedeutet dieser Wert mehr als eine Verzehnfachung.

Rund 7.500 MW können in Deutschland bis 2045 durch Lastreduktion von industriellen Prozessen und Querschnittstechnologien – zu diesen gehören zum Beispiel die Kühlung oder Trocknung – erschlossen werden, schreiben sie. Die größten Potenziale gebe es in der Papierindustrie. Auch in der Kunststoff- und Lebensmittelindustrie sehen die Wissenschaftler „deutliche Potenziale“. Gleichzeitig identifizieren sie eine potenzielle Lasterhöhung im Umfang von 6.800 MW im Jahr 2045.

In Bayern sehen die Wissenschaftler 1.100 MW als realisierbare industrielle Flexibilität aus der Lastreduktion. Maßnahmen zur Lasterhöhung könnten 2045 etwa 1.000 MW beisteuern.

Doch alleine das Anpassen von Prozessen reiche nicht aus, um den Bedarf im Freistaat zu decken. Vielmehr bedürfe es zusätzlicher Optionen, Großbatteriespeicher oder bidirektional ladende Elektrofahrzeuge. Dass die möglichen Flexibilitäten keine Selbstläufer sind, liegt den Autoren der Studie zufolge insbesondere an den regulatorischen Rahmenbedingungen. Hier könnten mehr Anreize zu einer größeren Entfaltung der Potenziale führen. In ihren Handlungsempfehlungen plädieren sie beispielsweise dafür, die Flexibilitätsvermarktung bei der Bestimmung der individuellen Netzentgelte zu berücksichtigen.

Nicht zuletzt sprechen sie sich auch für einen diskriminierungsfreien Zugang zu den bestehenden Flexibilitätsmärkten und -mechanismen aus. Mindestmengen, Zeitscheiben oder Vorlaufzeiten seien immer wieder Hürden für die Industrie, Produkte auf den Spot- und Systemdienstleistungsmärkten anzubieten.

Die Studie der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mit dem Titel „Energieflexibilitätsoptionen in der Industrie – Fokus Bayern“ steht zum Download zur Verfügung.
 

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