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Kaum Personal, inhaltlich überfordert: Nicht alle Kommunen kommen bei der Wärmeplanung voran. Eine Umfrage der Trianel unter 51 Versorgern stellt die Bedeutung von Stadtwerken heraus.
Das Gelingen der kommunalen Wärmewende hängt nicht zuletzt davon ab, dass die Städte und Gemeinden ihre örtlichen Stadtwerke frühzeitig in die Planungen einbinden. Das ist eine Erkenntnis aus einer Umfrage, die der Stadtwerke-Verbund Trianel unter 51 Versorgungsunternehmen durchgeführt hat.
Gemeinsam mit dem Berliner Planungs- und Beratungsunternehmen RZVN Wehr GmbH war Trianel an die Versorger herangetreten, um den Stand der gesetzlich verbindlichen Wärmeplanung in den jeweiligen Kommunen zu erfragen. Knapp zwei Drittel der Städte und Gemeinden (61 Prozent) hätten den Planungsprozess bereits begonnen, unter diesen habe jede fünfte Kommune (20 Prozent) die Planung sogar fertiggestellt.
Ein weiteres Viertel habe inzwischen ein Ausschreibungs- und Auswahlverfahren begonnen. Allerdings seien auch 14 Prozent der Kommunen in den Gebieten der befragten Versorger noch nicht mit der Wärmeplanung befasst.
Oft fehlen in den Kommunen Personal und Expertise
Das Kommunale Wärmeplanungsgesetz der Bundesregierung verlangt, dass die deutschen Gemeinden bis spätestens Mitte 2028 ihren Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung dargelegt haben. Großstädte sollen schon Mitte 2026 ihre Planung erstellt haben. Der Städte- und Gemeindebund hatte jüngst auch aufgrund mangelnder Planungskapazitäten gefordert, den Kommunen mehr Zeit für die Wärmeplanung einzuräumen (wir berichteten).
Die Trianel-Studie greift diesen Punkt auf und beschreibt, dass vielen Kommunen sowohl die personellen Ressourcen als auch die inhaltliche Expertise fehlten, „um diese komplexen Herausforderungen eigenständig zu bewältigen“. Umso mehr seien die Stadtwerke als „lokaler Know-how-Träger“ sowie erfahrene Dienstleister in den Prozess einzubinden, so Piet Hensel, Leiter Software und Strategieprojekte bei der RZVN Wehr GmbH, laut einer Mitteilung.
Die Stadtwerke selbst seien sich ihrer Rolle bei der Wärmewende bewusst. So hätten drei Viertel der befragten Unternehmen der These zugestimmt, dass Wärmenetze das zentrale Geschäftsfeld für die Zukunft des jeweiligen Stadtwerks seien. Sie könnten somit „als Energieexperten und zentrale Umsetzungspartner der Kommunen eine entscheidende Rolle beim Auf- und Ausbau grüner Wärmenetze einnehmen“, so Paul Jüngst, Leiter Trendscouting und Verantwortlicher für Grüne Wärme bei Trianel.
Die Trianel-Umfrage ist nicht allgemein einsehbar, sondern steht ausschließlich den Teilnehmenden an der Umfrage sowie Mitgliedern des Netzwerks „Trianel Connect“ zur Verfügung.
Dienstag, 10.09.2024, 15:34 Uhr
Volker Stephan
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