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Energie & Management > Regenerative - Erstmals 5.000 MW Wind und PV in förderfreier Direktvermarktung
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Erstmals 5.000 MW Wind und PV in förderfreier Direktvermarktung

Zum Jahresende sinkt erstmals die direktvermarktete Leistung geförderter Solaranlagen. Anders das Bild bei der ungeförderten Direktvermarktung.
Der Logik des Energiewende-Zubaus entsprechend, steigt die direktvermarktete Leistung deutscher Erneuerbaren-Anlagen im Dezember auf einen neuen Rekordwert: 85.191 MW in der geförderten Variante und 5.671 MW in der ungeförderten, in Summe also 90.862 MW. Das sind das zweite Mal in Folge mehr als 90.000 MW. Dies geht aus einer Veröffentlichung der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 7. Dezember hervor.

In der Spielart mit "Marktprämien"-Förderung sind es demnach nur 88 MW mehr als im November. In der "sonstigen Direktvermarktung" ergibt sich aber ein Plus von 705 MW. Die Direktvermarktung erfasst regenerative Stromerzeugungs-Einheiten ab 100 kW. Das bedeutet, die große Masse der Photovoltaik(PV)-Dachanlagen taucht in dieser Statistik nicht auf.

Erstmals in diesem Jahr sinkt zum Abschluss die Leistung geförderter PV-Anlagen, wenn auch leicht, und zwar vom bisherigen Rekordwert von 18.620 MW um 36 MW. Offenbar gab es eine Verschiebung zur ungeförderten Variante: Sie stieg erstmals über 2000 MW, nämlich um 26 % oder 423 MW auf 2.047 MW. Dies deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil davon zu Anlagen gehört, die nach 20 Jahren aus der Förderung gefallen sind (Ü20-Anlagen).

Offshore noch komplett in Förderung

Auch die Onshore-Windleistung ohne Förderung legte deutlich zu, auf erstmals über 3.000 MW. Die zur sonstigen Direktvermarktung angemeldete Leistung stieg um 8 % auf 3.080 MW. Auch die geförderte Variante wuchs in dieser Technologie, um 177 MW auf 50.732 MW.

Die gesamte deutsche Offshore-Windleistung am Netz wird weiterhin gefördert, mit seit Mitte 2020 stabilen 7.774 MW. Bei den seit 2018 bezuschlagten ungeförderten Windparks auf See haben die Bauarbeiten noch nicht begonnen; erst in diesem Monat hatte sich Entwickler und Betreiber Oersted endgültig entschieden, seine 900 MW zu errichten. Diese werden zunächst nicht im Spotmarkt direktvermarktet, sondern in verschiedenen langfristigen Direktlieferverträgen (PPA).

Auch der viertgrößte Posten in der Marktprämie, die Biomasse, verliert im Dezember leicht: Die angemeldete Leistung geht um 17 MW auf 7.112 MW zurück. In ähnlicher Größenordnung hat die ungeförderte Direktvermarktung von Biogasanlagen Zuwachs auf 155 MW. Dies könnte darauf hindeuten, dass im November keine Anlagen oberhalb von 100 kWel rückgebaut wurden.

Wasserkraft verdoppelt ungeförderte Leistung

Wenn auch auf niedrigem Niveau, legt die ungeförderte Großwasserkraft eine starke Dynamik hin: Die Leistung verdoppelte sich im Laufe dieses Jahres beinahe auf 300 MW. Der Zuwachs gegenüber November von 40 MW korreliert in etwa mit dem Rückgang in der Marktprämie auf 730 MW.

Die ÜNB haben auf ihrer Transparenzseite auch detailliertere Leistungszahlen zur Direktvermarktung veröffentlicht.

Dienstag, 7.12.2021, 16:01 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Erstmals 5.000 MW Wind und PV in förderfreier Direktvermarktung
Zum Jahresende sinkt erstmals die direktvermarktete Leistung geförderter Solaranlagen. Anders das Bild bei der ungeförderten Direktvermarktung.
Der Logik des Energiewende-Zubaus entsprechend, steigt die direktvermarktete Leistung deutscher Erneuerbaren-Anlagen im Dezember auf einen neuen Rekordwert: 85.191 MW in der geförderten Variante und 5.671 MW in der ungeförderten, in Summe also 90.862 MW. Das sind das zweite Mal in Folge mehr als 90.000 MW. Dies geht aus einer Veröffentlichung der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 7. Dezember hervor.

In der Spielart mit "Marktprämien"-Förderung sind es demnach nur 88 MW mehr als im November. In der "sonstigen Direktvermarktung" ergibt sich aber ein Plus von 705 MW. Die Direktvermarktung erfasst regenerative Stromerzeugungs-Einheiten ab 100 kW. Das bedeutet, die große Masse der Photovoltaik(PV)-Dachanlagen taucht in dieser Statistik nicht auf.

Erstmals in diesem Jahr sinkt zum Abschluss die Leistung geförderter PV-Anlagen, wenn auch leicht, und zwar vom bisherigen Rekordwert von 18.620 MW um 36 MW. Offenbar gab es eine Verschiebung zur ungeförderten Variante: Sie stieg erstmals über 2000 MW, nämlich um 26 % oder 423 MW auf 2.047 MW. Dies deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil davon zu Anlagen gehört, die nach 20 Jahren aus der Förderung gefallen sind (Ü20-Anlagen).

Offshore noch komplett in Förderung

Auch die Onshore-Windleistung ohne Förderung legte deutlich zu, auf erstmals über 3.000 MW. Die zur sonstigen Direktvermarktung angemeldete Leistung stieg um 8 % auf 3.080 MW. Auch die geförderte Variante wuchs in dieser Technologie, um 177 MW auf 50.732 MW.

Die gesamte deutsche Offshore-Windleistung am Netz wird weiterhin gefördert, mit seit Mitte 2020 stabilen 7.774 MW. Bei den seit 2018 bezuschlagten ungeförderten Windparks auf See haben die Bauarbeiten noch nicht begonnen; erst in diesem Monat hatte sich Entwickler und Betreiber Oersted endgültig entschieden, seine 900 MW zu errichten. Diese werden zunächst nicht im Spotmarkt direktvermarktet, sondern in verschiedenen langfristigen Direktlieferverträgen (PPA).

Auch der viertgrößte Posten in der Marktprämie, die Biomasse, verliert im Dezember leicht: Die angemeldete Leistung geht um 17 MW auf 7.112 MW zurück. In ähnlicher Größenordnung hat die ungeförderte Direktvermarktung von Biogasanlagen Zuwachs auf 155 MW. Dies könnte darauf hindeuten, dass im November keine Anlagen oberhalb von 100 kWel rückgebaut wurden.

Wasserkraft verdoppelt ungeförderte Leistung

Wenn auch auf niedrigem Niveau, legt die ungeförderte Großwasserkraft eine starke Dynamik hin: Die Leistung verdoppelte sich im Laufe dieses Jahres beinahe auf 300 MW. Der Zuwachs gegenüber November von 40 MW korreliert in etwa mit dem Rückgang in der Marktprämie auf 730 MW.

Die ÜNB haben auf ihrer Transparenzseite auch detailliertere Leistungszahlen zur Direktvermarktung veröffentlicht.

Dienstag, 7.12.2021, 16:01 Uhr
Georg Eble

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