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Energie & Management > Regenerative - Direktvermarktung wächst gemächlich
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Direktvermarktung wächst gemächlich

Im November wird so viel Erneuerbaren-Leistung direktvermarktet wie nie zuvor. Das Wachstum ist wie im Oktober gemächlich. Es verteilt sich gleichmäßig auf Marktprämie und förderfrei.
Für November sind circa 115.500 MW erneuerbare Stromerzeugung aus Anlagen ab 100 kW bei den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) zur Direktvermarktung gemeldet. Aus Transparenzzahlen, die die ÜNB am 7. November veröffentlichten, geht hervor, dass sich der Zuwachs, der grundsätzlich in der Logik der Energiewende liegt, gegenüber Oktober zu jeweils etwa 290 MW auf die Marktprämien-Förderung und das förderfreie Segment der „sonstigen Direktvermarktung“ verteilt. Das war nur wenig mehr als von September auf Oktober, während der April und der August schon Zuwächse im Gigawatt-Bereich gesehen hatten.

Allerdings wird der Großteil des Zuwachses in der Marktprämie im November durch einen Statistikfehler wieder aufgefressen: Per Saldo 210 MW waren jetzt stillschweigend für den Vormonat Oktober nachgemeldet worden. Das betrifft fast ausschließlich Photovoltaik, Wind onshore und – in geringerem Ausmaß – die Biomasse, die alle ans Verteilnetz angeschlossen sind. Die nachträglichen Meldungen kommen wahrscheinlich ausschließlich von Verteilnetzbetreibern, die dies entweder selbst nicht pünktlich auf die Reihe kriegen oder die angeschlossenen Anlagenbetreiber. Ans ÜNB-Netz sind im Erneuerbaren-Bereich nur Offshore-Windparks angeschlossen.

Die Direktvermarktung verteilt sich nun im Verhältnis von 92.400 MW zu 23.100 MW auf die Marktprämie und das förderfreie Segment. Bei der größten direkt vermarkteten Technologie, den Windenergieanlagen an Land, legte die Marktprämie auf Kosten der sonstigen Direktvermarktung um 200 MW auf 49.800 MW zu, während ungeförderte Windräder 70 MW auf 11.900 MW abgaben.

PV in beiden Segmenten dynamisch

Dynamischer und gleichmäßiger zwischen den Segmenten entwickelte sich die zweitgrößte Technologie PV: in der Marktprämie um 250 MW auf 27.500 MW und in der sonstigen Direktvermarktung um 200 MW auf gut 7.500 MW. Die Masse der 4,6 Millionen Photovoltaikanlagen unter 100 kW, also im Wesentlichen jene auf Privatdächern, taucht mangels Direktvermarktungspflicht nicht in dieser Statistik auf.

Praktisch keine Bewegung gibt es bei der Biomasse als drittgrößter Technologie: Sie steht nach wie vor mit 7.335 MW in der Marktprämie und mit 604 MW außerhalb davon.

Vier weitere Windparks auf See komplett förderfrei – für immer?

Bei der Offshore-Windkraft gab die Marktprämie 148 MW in die förderfreie Welt ab, die damit bei 2.535 MW landete. Ob dies endgültig ist, das heißt, ob die Förderung bei den 2015 in Betrieb genommenen Windparks ausgelaufen ist, darüber geben nur wenige Betreiber Auskunft. Jedenfalls sind jetzt alle 288 MW des RWE-Windparks „Amrumbank West“ bei Helgoland nach dem Wechsel der letzten Windräder förderfrei, ebenfalls die ähnlich großen Windparks „Dan Tysk“ von Vattenfall und den Stadtwerken München vor Sylt, „Borkum Riffgrund 1“ von Orsted und „Nordsee Ost“ von RWE vor Helgoland.

In der Ostsee gab es keine Bewegung zwischen den Segmenten. In der Förderung bleiben in beiden Meeren 6.680 MW.

Die anlagen- und monatsscharfen Direktvermarktungsleistungen von Januar 2011 bis November 2024 sind auf einer Transparenzseite der ÜNB anzusehen und herunterzuladen.
 

Freitag, 8.11.2024, 11:09 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Direktvermarktung wächst gemächlich
Im November wird so viel Erneuerbaren-Leistung direktvermarktet wie nie zuvor. Das Wachstum ist wie im Oktober gemächlich. Es verteilt sich gleichmäßig auf Marktprämie und förderfrei.
Für November sind circa 115.500 MW erneuerbare Stromerzeugung aus Anlagen ab 100 kW bei den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) zur Direktvermarktung gemeldet. Aus Transparenzzahlen, die die ÜNB am 7. November veröffentlichten, geht hervor, dass sich der Zuwachs, der grundsätzlich in der Logik der Energiewende liegt, gegenüber Oktober zu jeweils etwa 290 MW auf die Marktprämien-Förderung und das förderfreie Segment der „sonstigen Direktvermarktung“ verteilt. Das war nur wenig mehr als von September auf Oktober, während der April und der August schon Zuwächse im Gigawatt-Bereich gesehen hatten.

Allerdings wird der Großteil des Zuwachses in der Marktprämie im November durch einen Statistikfehler wieder aufgefressen: Per Saldo 210 MW waren jetzt stillschweigend für den Vormonat Oktober nachgemeldet worden. Das betrifft fast ausschließlich Photovoltaik, Wind onshore und – in geringerem Ausmaß – die Biomasse, die alle ans Verteilnetz angeschlossen sind. Die nachträglichen Meldungen kommen wahrscheinlich ausschließlich von Verteilnetzbetreibern, die dies entweder selbst nicht pünktlich auf die Reihe kriegen oder die angeschlossenen Anlagenbetreiber. Ans ÜNB-Netz sind im Erneuerbaren-Bereich nur Offshore-Windparks angeschlossen.

Die Direktvermarktung verteilt sich nun im Verhältnis von 92.400 MW zu 23.100 MW auf die Marktprämie und das förderfreie Segment. Bei der größten direkt vermarkteten Technologie, den Windenergieanlagen an Land, legte die Marktprämie auf Kosten der sonstigen Direktvermarktung um 200 MW auf 49.800 MW zu, während ungeförderte Windräder 70 MW auf 11.900 MW abgaben.

PV in beiden Segmenten dynamisch

Dynamischer und gleichmäßiger zwischen den Segmenten entwickelte sich die zweitgrößte Technologie PV: in der Marktprämie um 250 MW auf 27.500 MW und in der sonstigen Direktvermarktung um 200 MW auf gut 7.500 MW. Die Masse der 4,6 Millionen Photovoltaikanlagen unter 100 kW, also im Wesentlichen jene auf Privatdächern, taucht mangels Direktvermarktungspflicht nicht in dieser Statistik auf.

Praktisch keine Bewegung gibt es bei der Biomasse als drittgrößter Technologie: Sie steht nach wie vor mit 7.335 MW in der Marktprämie und mit 604 MW außerhalb davon.

Vier weitere Windparks auf See komplett förderfrei – für immer?

Bei der Offshore-Windkraft gab die Marktprämie 148 MW in die förderfreie Welt ab, die damit bei 2.535 MW landete. Ob dies endgültig ist, das heißt, ob die Förderung bei den 2015 in Betrieb genommenen Windparks ausgelaufen ist, darüber geben nur wenige Betreiber Auskunft. Jedenfalls sind jetzt alle 288 MW des RWE-Windparks „Amrumbank West“ bei Helgoland nach dem Wechsel der letzten Windräder förderfrei, ebenfalls die ähnlich großen Windparks „Dan Tysk“ von Vattenfall und den Stadtwerken München vor Sylt, „Borkum Riffgrund 1“ von Orsted und „Nordsee Ost“ von RWE vor Helgoland.

In der Ostsee gab es keine Bewegung zwischen den Segmenten. In der Förderung bleiben in beiden Meeren 6.680 MW.

Die anlagen- und monatsscharfen Direktvermarktungsleistungen von Januar 2011 bis November 2024 sind auf einer Transparenzseite der ÜNB anzusehen und herunterzuladen.
 

Freitag, 8.11.2024, 11:09 Uhr
Georg Eble

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