Aufsichtsratschef Volker Marschmann (l.) und Stefan Krämer treten bei Enni ab. Quelle: Enni
„Irgendwann muss ich loslassen können.“ Für Stefan Krämer steht „irgendwann“ fest: An Silvester 2025 nimmt der Geschäftsführer des niederrheinischen Energieversorgers Enni seinen Hut.
Nach mehr als 20 Jahren an der Spitze des Energieversorgers Energie & Umwelt Niederrhein GmbH (Enni) hat Stefan Krämer seinen Rückzug angekündigt. Der Geschäftsführer des mehrheitlich kommunalen Unternehmens aus Moers hat dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass 2025 sein letztes Jahr im Amt sein werde.
Stefan Krämer lässt sich in einer Mitteilung so zitieren, dass seine „ursprünglichen Ziele erreicht“ seien. Er habe bei Amtsübernahme im Jahr 2003 ein kleines, unter großem Wettbewerbsdruck stehendes Stadtwerk übernommen. An der Seite des Aufsichtsratsvorsitzenden Volker Marschmann (SPD) habe es sich zu einem bundesweit agierenden Energielieferanten und Energieproduzenten entwickelt. Unternehmenswert und Ergebnis hätten sich in den zwei Jahrzehnten „vervielfacht“.
Auch der Aufsichtsratsvorsitzender scheidet aus
Im vergangenen Juni erst hatte Stefan Krämer bemerkenswert gute Zahlen für 2023 vorgelegt. Die Enni schloss das Geschäftsjahr mit einem Überschuss von rund 40 Millionen Euro (wir berichteten). Fünf Millionen davon durfte das Unternehmen für künftige Investitionen behalten. Der Rest ging an die Anteilseigner, das sind neben der Stadt Moers (64,48 Prozent), der Mönchengladbacher Regionalversorger NEW (16,18 Prozent), die Gelsenwasser AG (15 Prozent) und die Stadt Neukirchen-Vluyn (4,34 Prozent).
Mit Stefan Krämer legt im Laufe des kommenden Jahres auch Aufsichtsratsvorsitzender Volker Marschmann sein Amt nieder, die Wahlperiode in NRW endet mit der Neuwahl der Kommunalparlamente am 14. September. Damit erhält Enni in Geschäftsführung und Kontrollgremium ein völlig neues Aussehen. Stefan Krämer sagte dazu: „Irgendwann muss ich auch loslassen können“, der Zeitpunkt sei gut, weil er gemeinsam mit Volker Marschmann „ein gesundes Unternehmen in neue Hände“ übergebe.
Stefan Krämer ist bei Ausscheiden 61 Jahre alt. Er wolle dann in den Ruhestand treten und sich seiner Familie widmen. Um eine geordnete Übergabe zu ermöglichen, habe er den Aufsichtsrat bereits 13 Monate vor dem selbstgewählten Vertragsende über seinen Entschluss informiert.
Montag, 2.12.2024, 15:57 Uhr
Volker Stephan
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