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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Deutschlands E-Mobilitätsbereitschaft im unteren Mittelfeld
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Deutschlands E-Mobilitätsbereitschaft im unteren Mittelfeld

Platz 20 von 27 im euopaweiten Vergleich: Zu mehr reicht es für Deutschland beim „EWI EV Preparedness Index“ noch nicht. Das hat vor allem zwei Gründe.
 
Platz eins geht an Norwegen, Platz 27 an Griechenland: Wenn es um darum geht, wie gut die Europäischen Länder auf die flächendeckende Verbreitung der E-Mobilität vorbereitet sind, zeigen sich noch große Unterschiede. Das ist ein Ergebnis des „EWI EV Preparedness Index“, den das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) jetzt zum zweiten Mal vorgelegt hat.

Die Forschenden untersuchten dabei drei Aspekte: die verfügbare (grüne) Stromerzeugung, die Lade- und Netzinfrastruktur sowie die Bedingungen für flexibles Laden. Die Ergebnisse ordnet die Analyse auf einer Skala von eins bis zehn ein.

Deutschland schneidet dabei im Bereich der Lade und Netzinfrastruktur mit 8,71 Indexpunkten recht gut ab, bekommt aber für die Verfügbarkeit des (erneuerbaren) Stroms nur 4,16 und für die Bedingungen des flexiblen Ladens sogar nur 3,21 Indexpunkte zugesprochen. Insgesamt erreicht Deutschland 5,4 Indexpunkte und liegt damit auf Platz 20 des Rankings. In der vorgehenden Analyse aus dem Jahr 2021 lag Deutschland noch auf Platz 17.
 
Europas Bereitschaft für die E-Mobilität im Vergleich
− zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken −
Quelle: EWI

Die Gründe dafür, heißt es in der Untersuchung, lägen zum einen im Rückgang der gesicherten Erzeugungsleistung in Deutschland. Steuerbare Kapazitäten seien für den Hochlauf der Elektromobilität von entscheidender Bedeutung, weil sie dazu beitrügen, Lastspitzen durch das ungesteuerte Laden von E-Fahrzeugen auszugleichen. Auch habe Deutschland während der Energiekrise mehr Kohle verstromt, um den Gasverbrauch zu senken, was den CO2-Fußabdruck der Elektromobilität erhöht habe.

Zum Anderen bemängeln die Forschenden den in Deutschland nur langsam fortschreitenden Smart-Meter-Rollout, und damit zusammenhängend die noch geringe Verbreitung dynamischer Tarife. Beides sehen die Forschenden als Grundvoraussetzung für flexibles Laden.

Spitzenreiter Skandinavien

Europaweit Spitzenreiter ist den Kriterien des EWI zufolge Norwegen, das einen Gesamtindexwert von 9,44 erreicht, gefolgt von Schweden (8,42), Dänemark (8,14), Österrreich (7,85) und Frankreich (7,81). Insbesondere in den drei skandinavischen Ländern trügen erneuerbare Energien mit Schwerpunkt Wind- und Wasserkraft viel zum Strommix bei.

Außerdem verfügten sie über eine leistungsfähige Netz- und Ladeinfrastruktur und hätten bereits eine hohe Anzahl von Smart Metern installiert, die durch den Datenaustausch die Flexibilisierung von Ladevorgängen ermöglichten. Auch der Anteil zeitvariabler Preisbestandteile sei in Norwegen, Schweden und Dänemark sehr hoch, sodass hier ökonomische Anreize für flexibles Laden gesetzt werden könnten.

Frankreich und Österreich seien im Länderranking aufgestiegen, weil beide Länder ihre Voraussetzungen für flexibles Laden deutlich verbessert hätten. In Österreich beispielsweise habe sich die Anzahl der Haushalte mit intelligenten Messsystemen im Vergleich zur Analyse im Jahr 2021 mehr als verdoppelt.

Schlusslichter sind Kroatien (3,99), Ungarn (3,94) und Griechenland (3,83).

Der vollständige „EWI EV Preparedness Index“ ist auf den Seiten des EWI im Internet abrufbar.

Montag, 4.03.2024, 15:01 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Deutschlands E-Mobilitätsbereitschaft im unteren Mittelfeld
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Deutschlands E-Mobilitätsbereitschaft im unteren Mittelfeld
Platz 20 von 27 im euopaweiten Vergleich: Zu mehr reicht es für Deutschland beim „EWI EV Preparedness Index“ noch nicht. Das hat vor allem zwei Gründe.
 
Platz eins geht an Norwegen, Platz 27 an Griechenland: Wenn es um darum geht, wie gut die Europäischen Länder auf die flächendeckende Verbreitung der E-Mobilität vorbereitet sind, zeigen sich noch große Unterschiede. Das ist ein Ergebnis des „EWI EV Preparedness Index“, den das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) jetzt zum zweiten Mal vorgelegt hat.

Die Forschenden untersuchten dabei drei Aspekte: die verfügbare (grüne) Stromerzeugung, die Lade- und Netzinfrastruktur sowie die Bedingungen für flexibles Laden. Die Ergebnisse ordnet die Analyse auf einer Skala von eins bis zehn ein.

Deutschland schneidet dabei im Bereich der Lade und Netzinfrastruktur mit 8,71 Indexpunkten recht gut ab, bekommt aber für die Verfügbarkeit des (erneuerbaren) Stroms nur 4,16 und für die Bedingungen des flexiblen Ladens sogar nur 3,21 Indexpunkte zugesprochen. Insgesamt erreicht Deutschland 5,4 Indexpunkte und liegt damit auf Platz 20 des Rankings. In der vorgehenden Analyse aus dem Jahr 2021 lag Deutschland noch auf Platz 17.
 
Europas Bereitschaft für die E-Mobilität im Vergleich
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Quelle: EWI

Die Gründe dafür, heißt es in der Untersuchung, lägen zum einen im Rückgang der gesicherten Erzeugungsleistung in Deutschland. Steuerbare Kapazitäten seien für den Hochlauf der Elektromobilität von entscheidender Bedeutung, weil sie dazu beitrügen, Lastspitzen durch das ungesteuerte Laden von E-Fahrzeugen auszugleichen. Auch habe Deutschland während der Energiekrise mehr Kohle verstromt, um den Gasverbrauch zu senken, was den CO2-Fußabdruck der Elektromobilität erhöht habe.

Zum Anderen bemängeln die Forschenden den in Deutschland nur langsam fortschreitenden Smart-Meter-Rollout, und damit zusammenhängend die noch geringe Verbreitung dynamischer Tarife. Beides sehen die Forschenden als Grundvoraussetzung für flexibles Laden.

Spitzenreiter Skandinavien

Europaweit Spitzenreiter ist den Kriterien des EWI zufolge Norwegen, das einen Gesamtindexwert von 9,44 erreicht, gefolgt von Schweden (8,42), Dänemark (8,14), Österrreich (7,85) und Frankreich (7,81). Insbesondere in den drei skandinavischen Ländern trügen erneuerbare Energien mit Schwerpunkt Wind- und Wasserkraft viel zum Strommix bei.

Außerdem verfügten sie über eine leistungsfähige Netz- und Ladeinfrastruktur und hätten bereits eine hohe Anzahl von Smart Metern installiert, die durch den Datenaustausch die Flexibilisierung von Ladevorgängen ermöglichten. Auch der Anteil zeitvariabler Preisbestandteile sei in Norwegen, Schweden und Dänemark sehr hoch, sodass hier ökonomische Anreize für flexibles Laden gesetzt werden könnten.

Frankreich und Österreich seien im Länderranking aufgestiegen, weil beide Länder ihre Voraussetzungen für flexibles Laden deutlich verbessert hätten. In Österreich beispielsweise habe sich die Anzahl der Haushalte mit intelligenten Messsystemen im Vergleich zur Analyse im Jahr 2021 mehr als verdoppelt.

Schlusslichter sind Kroatien (3,99), Ungarn (3,94) und Griechenland (3,83).

Der vollständige „EWI EV Preparedness Index“ ist auf den Seiten des EWI im Internet abrufbar.

Montag, 4.03.2024, 15:01 Uhr
Katia Meyer-Tien

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