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Energie & Management > Klimaschutz - Deutschland drängt Cop 29 zu Klimaschutz und rutscht selbst ab
Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der Cop 29. Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Klimaschutz

Deutschland drängt Cop 29 zu Klimaschutz und rutscht selbst ab

Laut der 20. Ausgabe des Climate Change Performance Index wirkt der EU Green Deal bereits. 16 europäische Länder sind demnach mit ihren Klimaschutzerfolgen im oberen Mittelfeld.
Die Klimaschutzorganisationen Germanwatch, New Climate Institute und CAN International veröffentlichten am 21. November die 20. Ausgabe des weltweiten Climate Change Performance Index (CCPI). Demnach ist trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien global noch kein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu erkennen. In der Ausgabe für 2025 führen Dänemark, die Niederlande und Großbritannien den Index an. Schlusslichter sind demnach Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland als große Öl- und Gasproduzenten.

Auch die Klimaschutz-Beiträge der weltweit größten Emittenten, China und USA, werden als sehr niedrig eingestuft. Anlass der Veröffentlichung ist die Klimafolgekonferenz Cop 29 in Aserbaidschan. Hier gibt es derzeit noch ein zähes Ringen um ein Abschlussdokument mit greifbaren Ergebnissen (siehe separate Meldung). Deutschland rutschte im Index um zwei Plätze ab, mahnt aber dennoch die Welt zum Klimaschutz.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nannte in Baku mit Blick auf die klimabedingten Katastrophen allein der vergangenen Wochen das Blockieren von Gesprächen auf der Klimakonferenz „verantwortungslos“. Unter anderem Saudi-Arabien und seine Verbündeten blockieren seit Beginn der Konferenz ehrgeizige Beschlüsse.
 
Die Liste der Länder nach ihrer Treibhausgasvermeidung
- Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken -
Quelle: CCPI 2025

Index mahnt Ausstieg aus fossilen Brennstoffen an

Dabei landet Deutschland im 20. CCPI nur noch auf Rang 16 (siehe Grafik), zuvor war es noch auf dem 14. Platz. Der CCPI 2025 bewertet die Fortschritte der weltweit größten Emittenten in Bezug auf Emissionen, erneuerbare Energien und Klimapolitik. Die im CCPI bewerteten 63 Länder sowie die Europäische Union sind für 90 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Dieses Jahr zeichnet der CCPI ein gemischtes Bild: Während 61 der 64 Länder (inklusive EU) den Anteil erneuerbarer Energien an
 
ihrem Energiemix in den letzten fünf Jahren erhöht haben, werden die Emissionstrends in 29 Ländern immer noch als niedrig oder sehr niedrig eingestuft.

Die ersten drei Plätze bleiben wie in den Vorjahren unbesetzt, weil kein Land genug Fortschritte gemacht hat, um die Temperaturgrenze des Pariser Abkommens von 1,5 Grad Celsius einzuhalten.

Der Co-Autor des Index, Professor Niklas Höhne vom New Climate Institute, erklärte: „Die Welt steht an einem Wendepunkt.“ Der Höhepunkt der globalen Emissionen sei in Sicht. Eine drastische Reduzierung der Emissionen sei die einzige Maßnahme, die weitere gefährliche Folgen des Klimawandels verhindern kann, mahnte er.

Mit Großbritannien und Indien seien nur zwei G20-Länder unter den Spitzenreitern im CCPI. 14 dieser G20-Länder erhalten insgesamt eine niedrige oder sehr niedrige Bewertung, erinnerte Co-Autor Höhne mit Blick auf den eben beendeten Gipfel der G20. Ihre Mitglieder sind für mehr als 75 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Studie zum internationalen Klimaschutzranking CCPI 2025 steht in englischer Sprache im Internet bereit.

Donnerstag, 21.11.2024, 17:05 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Klimaschutz - Deutschland drängt Cop 29 zu Klimaschutz und rutscht selbst ab
Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der Cop 29. Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Klimaschutz
Deutschland drängt Cop 29 zu Klimaschutz und rutscht selbst ab
Laut der 20. Ausgabe des Climate Change Performance Index wirkt der EU Green Deal bereits. 16 europäische Länder sind demnach mit ihren Klimaschutzerfolgen im oberen Mittelfeld.
Die Klimaschutzorganisationen Germanwatch, New Climate Institute und CAN International veröffentlichten am 21. November die 20. Ausgabe des weltweiten Climate Change Performance Index (CCPI). Demnach ist trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien global noch kein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu erkennen. In der Ausgabe für 2025 führen Dänemark, die Niederlande und Großbritannien den Index an. Schlusslichter sind demnach Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland als große Öl- und Gasproduzenten.

Auch die Klimaschutz-Beiträge der weltweit größten Emittenten, China und USA, werden als sehr niedrig eingestuft. Anlass der Veröffentlichung ist die Klimafolgekonferenz Cop 29 in Aserbaidschan. Hier gibt es derzeit noch ein zähes Ringen um ein Abschlussdokument mit greifbaren Ergebnissen (siehe separate Meldung). Deutschland rutschte im Index um zwei Plätze ab, mahnt aber dennoch die Welt zum Klimaschutz.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nannte in Baku mit Blick auf die klimabedingten Katastrophen allein der vergangenen Wochen das Blockieren von Gesprächen auf der Klimakonferenz „verantwortungslos“. Unter anderem Saudi-Arabien und seine Verbündeten blockieren seit Beginn der Konferenz ehrgeizige Beschlüsse.
 
Die Liste der Länder nach ihrer Treibhausgasvermeidung
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Quelle: CCPI 2025

Index mahnt Ausstieg aus fossilen Brennstoffen an

Dabei landet Deutschland im 20. CCPI nur noch auf Rang 16 (siehe Grafik), zuvor war es noch auf dem 14. Platz. Der CCPI 2025 bewertet die Fortschritte der weltweit größten Emittenten in Bezug auf Emissionen, erneuerbare Energien und Klimapolitik. Die im CCPI bewerteten 63 Länder sowie die Europäische Union sind für 90 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Dieses Jahr zeichnet der CCPI ein gemischtes Bild: Während 61 der 64 Länder (inklusive EU) den Anteil erneuerbarer Energien an
 
ihrem Energiemix in den letzten fünf Jahren erhöht haben, werden die Emissionstrends in 29 Ländern immer noch als niedrig oder sehr niedrig eingestuft.

Die ersten drei Plätze bleiben wie in den Vorjahren unbesetzt, weil kein Land genug Fortschritte gemacht hat, um die Temperaturgrenze des Pariser Abkommens von 1,5 Grad Celsius einzuhalten.

Der Co-Autor des Index, Professor Niklas Höhne vom New Climate Institute, erklärte: „Die Welt steht an einem Wendepunkt.“ Der Höhepunkt der globalen Emissionen sei in Sicht. Eine drastische Reduzierung der Emissionen sei die einzige Maßnahme, die weitere gefährliche Folgen des Klimawandels verhindern kann, mahnte er.

Mit Großbritannien und Indien seien nur zwei G20-Länder unter den Spitzenreitern im CCPI. 14 dieser G20-Länder erhalten insgesamt eine niedrige oder sehr niedrige Bewertung, erinnerte Co-Autor Höhne mit Blick auf den eben beendeten Gipfel der G20. Ihre Mitglieder sind für mehr als 75 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Studie zum internationalen Klimaschutzranking CCPI 2025 steht in englischer Sprache im Internet bereit.

Donnerstag, 21.11.2024, 17:05 Uhr
Susanne Harmsen

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