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Energie & Management > Stromnetz - Amprion investiert Milliarden und mahnt zur Effizienz
Quelle: Shutterstock / peopleandmore
Stromnetz

Amprion investiert Milliarden und mahnt zur Effizienz

Die Verantwortlichen bei Amprion sehen den Übertragungsnetzbetreiber finanziell sehr gut aufgestellt und weisen auf große Fortschritte beim Netzausbau hin.
Bei Investitionen in Höhe von rund 4 Milliarden Euro in 2024 spricht Amprion von einem „Meilenstein“ auf dem Weg zu den 36,4 Milliarden Euro, die der Übertragungsnetzbetreiber bis 2029 in den Netzausbau investieren will. Dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Gleichzeitig dürfe man aber auch nicht die Kosten der Energiewende aus dem Blick verlieren, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Der Netzausbau ist spürbar in Fahrt gekommen“, erklärt Amprion-CEO Christoph Müller. Aktuell arbeite das Unternehmen an rund 800 Projekten, von denen immer mehr in die Bauphase eintreten. Im vergangenen Jahr seien 200 Leitungskilometer fertiggestellt worden − so viele, wie in keinem Jahr zuvor. Weitere 1.300 Kilometer befinden sich laut Müller derzeit in der Bauphase, was gegenüber dem Vorjahr einer Verdreifachung entspreche.

Mehr Transportkapazitäten führen zu einer Reduzierung teurer Netzeingriffe. Aber auch der Ausbau von Anlagen zur Netzstabilisierung sei notwendig. Ein Schlüsselprojekt sei die Umspannanlage Lingen. Dort wurde 2024 der weltweit größte Phasenschieber in Betrieb genommen. Das Gerät ermöglicht die gezielte Steuerung großer Windstrommengen und gilt als Vorstufe für den laut Amprion künftig „leistungsstärksten Netzknoten Deutschlands“, der bis 2029 entstehen soll.

Bei Systemstabilität klare gesetzliche Vorgaben notwendig

Müller mahnt allerdings auch zur Effizienz in der Planung: „Wir müssen die Netzplanung flexibler gestalten. Es ist wichtig, dass wir uns zunächst auf das Stromnetz konzentrieren, das bis 2035 erforderlich ist.“ Vor diesem Hintergrund fordert das Unternehmen, den Netzentwicklungsplan kritisch zu überprüfen und keine neuen Projekte voreilig ins Bundesbedarfsplangesetz aufzunehmen. „Dies kann dazu beitragen, Milliarden an Kosten für die Netzkunden einzusparen“, so Müller.

Beim Thema Systemstabilität plädiert Amprion für klare gesetzliche Vorgaben. Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher müssten künftig stärker netzdienlich eingesetzt werden − auch, wenn dies im Einzelfall zulasten von Markterlösen geht. „Netzdienlich zu sein bedeutet auch, dass diese Anlagen in bestimmten Situationen bereit sein müssen, auf Markterlöse zu verzichten, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten“, so Müller.

Neben den infrastrukturellen Fortschritten verzeichnete Amprion auch wirtschaftlich ein starkes Jahr. Die Umsatzerlöse stiegen um 16,7 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, das adjustierte Ebitda legte um 25,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Der Nettogewinn wuchs um 21,2 Prozent auf 390 Millionen Euro. Angesichts der gestiegenen Investitionen verzeichnete die Regulated Asset Base (RAB) ein Wachstum von 39,5 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 368 auf rund 3.100 − ein Plus von 14 Prozent.

CFO Peter Rüth unterstreicht die Bedeutung eines angemessenen regulatorischen Umfelds. „Die Regulierung muss die ambitionierten Ziele unterstützen“, sagte Rüth. Für Investitionen fordert das Unternehmen einen international wettbewerbsfäigen Eigenkapitalzinssatz von 9 Prozent vor Steuern. Dies sei „von zentraler Bedeutung für das Gelingen dieses Generationenprojekts“, so der Finanzchef.
 

Aber auch so sieht Rüth eine „gute finanzielle Entwicklung“, welche Ausdruck des Wachstums und des „erfolgreichen Geschäftsmodells“ sei. In der Zuführung von Eigenkapital in Höhe von 850 Millionen Euro im vergangenen Jahr sehen die Verantwortlichen bei Amprion als Baustein einer sehr guten Finanzierungsstrategie. Und auch die Eigenkapitalzuführung für das laufende Jahr sei gesichert.
 

Donnerstag, 10.04.2025, 16:36 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Stromnetz - Amprion investiert Milliarden und mahnt zur Effizienz
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Amprion investiert Milliarden und mahnt zur Effizienz
Die Verantwortlichen bei Amprion sehen den Übertragungsnetzbetreiber finanziell sehr gut aufgestellt und weisen auf große Fortschritte beim Netzausbau hin.
Bei Investitionen in Höhe von rund 4 Milliarden Euro in 2024 spricht Amprion von einem „Meilenstein“ auf dem Weg zu den 36,4 Milliarden Euro, die der Übertragungsnetzbetreiber bis 2029 in den Netzausbau investieren will. Dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Gleichzeitig dürfe man aber auch nicht die Kosten der Energiewende aus dem Blick verlieren, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Der Netzausbau ist spürbar in Fahrt gekommen“, erklärt Amprion-CEO Christoph Müller. Aktuell arbeite das Unternehmen an rund 800 Projekten, von denen immer mehr in die Bauphase eintreten. Im vergangenen Jahr seien 200 Leitungskilometer fertiggestellt worden − so viele, wie in keinem Jahr zuvor. Weitere 1.300 Kilometer befinden sich laut Müller derzeit in der Bauphase, was gegenüber dem Vorjahr einer Verdreifachung entspreche.

Mehr Transportkapazitäten führen zu einer Reduzierung teurer Netzeingriffe. Aber auch der Ausbau von Anlagen zur Netzstabilisierung sei notwendig. Ein Schlüsselprojekt sei die Umspannanlage Lingen. Dort wurde 2024 der weltweit größte Phasenschieber in Betrieb genommen. Das Gerät ermöglicht die gezielte Steuerung großer Windstrommengen und gilt als Vorstufe für den laut Amprion künftig „leistungsstärksten Netzknoten Deutschlands“, der bis 2029 entstehen soll.

Bei Systemstabilität klare gesetzliche Vorgaben notwendig

Müller mahnt allerdings auch zur Effizienz in der Planung: „Wir müssen die Netzplanung flexibler gestalten. Es ist wichtig, dass wir uns zunächst auf das Stromnetz konzentrieren, das bis 2035 erforderlich ist.“ Vor diesem Hintergrund fordert das Unternehmen, den Netzentwicklungsplan kritisch zu überprüfen und keine neuen Projekte voreilig ins Bundesbedarfsplangesetz aufzunehmen. „Dies kann dazu beitragen, Milliarden an Kosten für die Netzkunden einzusparen“, so Müller.

Beim Thema Systemstabilität plädiert Amprion für klare gesetzliche Vorgaben. Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher müssten künftig stärker netzdienlich eingesetzt werden − auch, wenn dies im Einzelfall zulasten von Markterlösen geht. „Netzdienlich zu sein bedeutet auch, dass diese Anlagen in bestimmten Situationen bereit sein müssen, auf Markterlöse zu verzichten, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten“, so Müller.

Neben den infrastrukturellen Fortschritten verzeichnete Amprion auch wirtschaftlich ein starkes Jahr. Die Umsatzerlöse stiegen um 16,7 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, das adjustierte Ebitda legte um 25,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Der Nettogewinn wuchs um 21,2 Prozent auf 390 Millionen Euro. Angesichts der gestiegenen Investitionen verzeichnete die Regulated Asset Base (RAB) ein Wachstum von 39,5 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 368 auf rund 3.100 − ein Plus von 14 Prozent.

CFO Peter Rüth unterstreicht die Bedeutung eines angemessenen regulatorischen Umfelds. „Die Regulierung muss die ambitionierten Ziele unterstützen“, sagte Rüth. Für Investitionen fordert das Unternehmen einen international wettbewerbsfäigen Eigenkapitalzinssatz von 9 Prozent vor Steuern. Dies sei „von zentraler Bedeutung für das Gelingen dieses Generationenprojekts“, so der Finanzchef.
 

Aber auch so sieht Rüth eine „gute finanzielle Entwicklung“, welche Ausdruck des Wachstums und des „erfolgreichen Geschäftsmodells“ sei. In der Zuführung von Eigenkapital in Höhe von 850 Millionen Euro im vergangenen Jahr sehen die Verantwortlichen bei Amprion als Baustein einer sehr guten Finanzierungsstrategie. Und auch die Eigenkapitalzuführung für das laufende Jahr sei gesichert.
 

Donnerstag, 10.04.2025, 16:36 Uhr
Fritz Wilhelm

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