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Energie & Management > Wärme - Zementhersteller setzt verstärkt auf Orcan Energy
Im Cemex-Zementwerk in Rüdersdorf sind die Heat-to-Power-Module von Orcan Energy bereit zum Einsatz. Quelle: Cemex
Wärme

Zementhersteller setzt verstärkt auf Orcan Energy

Der Abwärmespezialist Orcan Energy baut seine Partnerschaft mit dem Baustoffkonzern Cemex aus: Die Heat-to-Power-Module der Münchner will Cemex an seinen Standorten weltweit einsetzen.
Im Cemex-Zementwerk Rüdersdof bei Berlin produzieren seit 2022 bereits sechs Heat-to-Power-Module von Orcan Energy bis zu 8 Millionen kWh Strom pro Jahr, der für den Eigenbedarf genutzt wird (wir berichteten Ende 2021). Die Module wandeln die bei der Zementherstellung entstehende Abwärme in Strom um und helfen dem Rüdersdorfer Werk, seine CO2-Emissionen jährlich um rund 3.000 Tonnen zu senken. Nun wollen die Partner ihre Zusammenarbeit ausbauen, wie Orcan Energy am 15. Februar mitteilte.

Die bislang auf Rüdersdorf begrenzte Zusammenarbeit soll sich zu einer groß angelegten Dekarbonisierungspartnerschaft ausweiten. So will das weltweit tätige Baustoffunternehmen Cemex die Abwärme-Module von Orcan Energy an mehreren Standorten testen und ihren Nutzen analysieren. Die detaillierte Datenerfassung an mehreren Standorten gleichzeitig soll es den Partnern ermöglichen, die modularen Anwendungen von Orcan Energy in der zweiten Phase der Zusammenarbeit effizient und schnell in großem Maßstab zu implementieren.
 
Mobile Energiemodule zur Umwandlung von Abwärme in Strom
Quelle: Orcan Energy

Orcan Energy hat seinen Hauptsitz in München und ist 2008 als Ausgründung der Technischen Universität München entstanden. Eigenen Angaben nach hat das Unternehmen bislang 600 Module mit mehr als
 
7 Millionen Betriebsstunden international vermarktet. Erst kürzlich gab es bekannt, aufgrund der hohen Nachfrage seine Produktionskapazität in Kiel auszubauen (wir berichteten).

Sergio Menendez, Präsident von Cemex Europa, Naher Osten, Afrika und Asien: „Durch die modulare Lösung bietet uns Orcan Flexibilität sowohl bei der Installation als auch bei den Verträgen. Diese Flexibilität ermöglicht es uns, auf alle anstehenden Veränderungen in unseren Anlagen zu reagieren. Wir können unsere CO2-Emissionen bereits jetzt reduzieren, ohne uns bei der Implementierung zukünftiger Technologien einzuschränken, etwa bei der CO2-Abscheidung, -verwertung und -speicherung.“

Grundsätzlich funktionieren die Orcan-Energy-Module − sogenannte ORC-Module (Organic Rankine Cycle) − wie ein Dampfkraftwerk. Anstatt des Arbeitsmediums Wasser kommt im Prozess eine organische, beispielsweise kohlenstoffbasierte Flüssigkeit mit einer niedrigen Verdampfungstemperatur zum Einsatz. Mithilfe von Wärmetauschern wird die Flüssigkeit erwärmt und den ORC-Modulen zur Stromerzeugung zugeführt.
 

Dekarbonisierung der Zementindustrie

Die Herstellung von Zement gilt als besonders energie- und CO2-intensiv. In der Produktion gehen in der Regel 30 bis 60 Prozent der Energie in Form von Wärme verloren. Daher sucht die Zementindustrie nach Wegen, CO2-Emissionen zu reduzieren und Abwärme zu nutzen. Angesichts des großen Potenzials in dem Segment könnten mit Abwärmelösungen insgesamt weltweit pro Jahr 82 Milliarden kWh Strom erzeugt und 36 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, schätzt Orcan Energy.

Die modulare Abwärmenutzung ist einer der Lösungen, um die Energieeffizienz zu steigern. Sie lässt sich flexibel in verschiedenen Anwendungen einsetzen. So lassen sich die Heat-to-Power-Module etwa am Vorwärmer und / oder am Klinkenkühler platzieren. Beide Wärmequellen lassen sich, wie Orcan Energy mitteilt, kombiniert oder auch separat nutzen. Ändert sich die Bereitstellung der Abwärme im Lauf der Zeit, lassen sich die Module an anderen Abwärmequellen und Standorten einsetzen. Diese Flexibilität soll sicherstellen, dass eine Installation der Module in jedem Fall rentabel ist. 
 

Freitag, 16.02.2024, 12:11 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wärme - Zementhersteller setzt verstärkt auf Orcan Energy
Im Cemex-Zementwerk in Rüdersdorf sind die Heat-to-Power-Module von Orcan Energy bereit zum Einsatz. Quelle: Cemex
Wärme
Zementhersteller setzt verstärkt auf Orcan Energy
Der Abwärmespezialist Orcan Energy baut seine Partnerschaft mit dem Baustoffkonzern Cemex aus: Die Heat-to-Power-Module der Münchner will Cemex an seinen Standorten weltweit einsetzen.
Im Cemex-Zementwerk Rüdersdof bei Berlin produzieren seit 2022 bereits sechs Heat-to-Power-Module von Orcan Energy bis zu 8 Millionen kWh Strom pro Jahr, der für den Eigenbedarf genutzt wird (wir berichteten Ende 2021). Die Module wandeln die bei der Zementherstellung entstehende Abwärme in Strom um und helfen dem Rüdersdorfer Werk, seine CO2-Emissionen jährlich um rund 3.000 Tonnen zu senken. Nun wollen die Partner ihre Zusammenarbeit ausbauen, wie Orcan Energy am 15. Februar mitteilte.

Die bislang auf Rüdersdorf begrenzte Zusammenarbeit soll sich zu einer groß angelegten Dekarbonisierungspartnerschaft ausweiten. So will das weltweit tätige Baustoffunternehmen Cemex die Abwärme-Module von Orcan Energy an mehreren Standorten testen und ihren Nutzen analysieren. Die detaillierte Datenerfassung an mehreren Standorten gleichzeitig soll es den Partnern ermöglichen, die modularen Anwendungen von Orcan Energy in der zweiten Phase der Zusammenarbeit effizient und schnell in großem Maßstab zu implementieren.
 
Mobile Energiemodule zur Umwandlung von Abwärme in Strom
Quelle: Orcan Energy

Orcan Energy hat seinen Hauptsitz in München und ist 2008 als Ausgründung der Technischen Universität München entstanden. Eigenen Angaben nach hat das Unternehmen bislang 600 Module mit mehr als
 
7 Millionen Betriebsstunden international vermarktet. Erst kürzlich gab es bekannt, aufgrund der hohen Nachfrage seine Produktionskapazität in Kiel auszubauen (wir berichteten).

Sergio Menendez, Präsident von Cemex Europa, Naher Osten, Afrika und Asien: „Durch die modulare Lösung bietet uns Orcan Flexibilität sowohl bei der Installation als auch bei den Verträgen. Diese Flexibilität ermöglicht es uns, auf alle anstehenden Veränderungen in unseren Anlagen zu reagieren. Wir können unsere CO2-Emissionen bereits jetzt reduzieren, ohne uns bei der Implementierung zukünftiger Technologien einzuschränken, etwa bei der CO2-Abscheidung, -verwertung und -speicherung.“

Grundsätzlich funktionieren die Orcan-Energy-Module − sogenannte ORC-Module (Organic Rankine Cycle) − wie ein Dampfkraftwerk. Anstatt des Arbeitsmediums Wasser kommt im Prozess eine organische, beispielsweise kohlenstoffbasierte Flüssigkeit mit einer niedrigen Verdampfungstemperatur zum Einsatz. Mithilfe von Wärmetauschern wird die Flüssigkeit erwärmt und den ORC-Modulen zur Stromerzeugung zugeführt.
 

Dekarbonisierung der Zementindustrie

Die Herstellung von Zement gilt als besonders energie- und CO2-intensiv. In der Produktion gehen in der Regel 30 bis 60 Prozent der Energie in Form von Wärme verloren. Daher sucht die Zementindustrie nach Wegen, CO2-Emissionen zu reduzieren und Abwärme zu nutzen. Angesichts des großen Potenzials in dem Segment könnten mit Abwärmelösungen insgesamt weltweit pro Jahr 82 Milliarden kWh Strom erzeugt und 36 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, schätzt Orcan Energy.

Die modulare Abwärmenutzung ist einer der Lösungen, um die Energieeffizienz zu steigern. Sie lässt sich flexibel in verschiedenen Anwendungen einsetzen. So lassen sich die Heat-to-Power-Module etwa am Vorwärmer und / oder am Klinkenkühler platzieren. Beide Wärmequellen lassen sich, wie Orcan Energy mitteilt, kombiniert oder auch separat nutzen. Ändert sich die Bereitstellung der Abwärme im Lauf der Zeit, lassen sich die Module an anderen Abwärmequellen und Standorten einsetzen. Diese Flexibilität soll sicherstellen, dass eine Installation der Module in jedem Fall rentabel ist. 
 

Freitag, 16.02.2024, 12:11 Uhr
Davina Spohn

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