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Energie & Management > Emissionshandel - Gasversorger müssen auf ETS-2-Zertifikate umsteigen
Quelle: Fotolia / frenta
Emissionshandel

Gasversorger müssen auf ETS-2-Zertifikate umsteigen

Der nationale Zertifikatehandel auf Brenn- und Kraftstoffe wird 2027 vom europäischen ETS 2 abgelöst. Der Beratungsbedarf bei Stadtwerken ist hoch, stellt die Thüga-Tochter Syneco fest.
Vor allem Mineralölunternehmen, aber auch Erdgasversorger bereiten sich schon jetzt auf das Europäische Emissionshandelssystem 2 (ETS2) vor. Anfang 2027 soll es starten. Von da an müssen auf den CO2-Ausstoß von fossilen Brenn- und Kraftstoffen Zertifikate erworben werden, die handelbar sind. 

In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern gibt es bereits rein nationale Emissionshandelssysteme (NEHS). Innerhalb der EU enden diese mit dem Start des ETS 2. Der große Unterschied ist, dass künftig die Preise für CO2-Ausstoßrechte (Zertifikate) nicht mehr politisch festgelegt und erhöht werden, sondern dass sich der Zertifikatspreis weitgehend durch Angebot und Nachfrage bildet. 

Dadurch ändern sich auch die Handelsplätze, die Meldepflichten, der Rechtsrahmen und die Beschaffungsstrategien. Schon jetzt bietet etwa die Börse EEX einen Handelsplatz für ETS-2-Futures.

Die Thüga-Handelstochter Syneco berichtet in diesem Zusammenhang von einem hohen Interesse aus der Stadtwerke-Welt an den aktuellen Entwicklungen in diesem sich schon vor dem Go-live entwickelnden Markt: „Wir konnten Ende September in unseren Webinaren über 300 Teilnehmer zu diesem Thema begrüßen“, erklärt Geschäftsführer Johannes Angloher in einer Unternehmensmitteilung.

Gasversorger etwa müssen für alles verkaufte Gas zusätzlich ETS-2-Zertifikate erwerben, Erdgas wird dadurch gewollt teurer, indem die ETS-2-Ausstoßrechte seine externen Kosten fürs Klima internalisieren, ihnen ein Preisschild in Euro/MWh geben. Dies ist bisher bei Gas fast nur bei der Verstromung erforderlich und trifft dann auch nur die Kraftwerksbetreiber, nicht die Lieferanten.

Excel-Tabellenkalkulation „fehlerträchtig“

Syneco-Geschäftsführer Angloher empfiehlt den betroffenen Unternehmen: „Die Emissionszertifikate im ETS 2 werden zukünftig – wie bereits im ETS 1 – als dritte Commodity neben Strom und Gas gehandelt werden. Unsere Empfehlung ist, hierfür ein professionelles Portfoliomanagement-System zu nutzen. Excel-Tools sind fehlerträchtig und aus unserer Sicht aufgrund des hohen Risikos keine Lösung.“

Für das ETS 1 bietet die Syneco längst ein Portfoliomanagement-System an, sie hat auch im Treibhausgas(THG)-Quotenhandel für Kraftstoffe Know-how aufgebaut. „Ein entsprechender ETS-2-Zwilling dieses Systems ist aktuell in der Umsetzung“, heißt es aus München. ETS-1- und ETS-2-Zertifikate sollen laut EU nur separat voneinander gehandelt werden. Die Thüga-Tochter berichtet auch von einer hohen Nachfrage von Stadtwerken nach Beratungsleistungen, um die Risikohandbücher und die Beschaffungsstrategien anzupassen. 

Mittwoch, 22.10.2025, 15:12 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Emissionshandel - Gasversorger müssen auf ETS-2-Zertifikate umsteigen
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Emissionshandel
Gasversorger müssen auf ETS-2-Zertifikate umsteigen
Der nationale Zertifikatehandel auf Brenn- und Kraftstoffe wird 2027 vom europäischen ETS 2 abgelöst. Der Beratungsbedarf bei Stadtwerken ist hoch, stellt die Thüga-Tochter Syneco fest.
Vor allem Mineralölunternehmen, aber auch Erdgasversorger bereiten sich schon jetzt auf das Europäische Emissionshandelssystem 2 (ETS2) vor. Anfang 2027 soll es starten. Von da an müssen auf den CO2-Ausstoß von fossilen Brenn- und Kraftstoffen Zertifikate erworben werden, die handelbar sind. 

In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern gibt es bereits rein nationale Emissionshandelssysteme (NEHS). Innerhalb der EU enden diese mit dem Start des ETS 2. Der große Unterschied ist, dass künftig die Preise für CO2-Ausstoßrechte (Zertifikate) nicht mehr politisch festgelegt und erhöht werden, sondern dass sich der Zertifikatspreis weitgehend durch Angebot und Nachfrage bildet. 

Dadurch ändern sich auch die Handelsplätze, die Meldepflichten, der Rechtsrahmen und die Beschaffungsstrategien. Schon jetzt bietet etwa die Börse EEX einen Handelsplatz für ETS-2-Futures.

Die Thüga-Handelstochter Syneco berichtet in diesem Zusammenhang von einem hohen Interesse aus der Stadtwerke-Welt an den aktuellen Entwicklungen in diesem sich schon vor dem Go-live entwickelnden Markt: „Wir konnten Ende September in unseren Webinaren über 300 Teilnehmer zu diesem Thema begrüßen“, erklärt Geschäftsführer Johannes Angloher in einer Unternehmensmitteilung.

Gasversorger etwa müssen für alles verkaufte Gas zusätzlich ETS-2-Zertifikate erwerben, Erdgas wird dadurch gewollt teurer, indem die ETS-2-Ausstoßrechte seine externen Kosten fürs Klima internalisieren, ihnen ein Preisschild in Euro/MWh geben. Dies ist bisher bei Gas fast nur bei der Verstromung erforderlich und trifft dann auch nur die Kraftwerksbetreiber, nicht die Lieferanten.

Excel-Tabellenkalkulation „fehlerträchtig“

Syneco-Geschäftsführer Angloher empfiehlt den betroffenen Unternehmen: „Die Emissionszertifikate im ETS 2 werden zukünftig – wie bereits im ETS 1 – als dritte Commodity neben Strom und Gas gehandelt werden. Unsere Empfehlung ist, hierfür ein professionelles Portfoliomanagement-System zu nutzen. Excel-Tools sind fehlerträchtig und aus unserer Sicht aufgrund des hohen Risikos keine Lösung.“

Für das ETS 1 bietet die Syneco längst ein Portfoliomanagement-System an, sie hat auch im Treibhausgas(THG)-Quotenhandel für Kraftstoffe Know-how aufgebaut. „Ein entsprechender ETS-2-Zwilling dieses Systems ist aktuell in der Umsetzung“, heißt es aus München. ETS-1- und ETS-2-Zertifikate sollen laut EU nur separat voneinander gehandelt werden. Die Thüga-Tochter berichtet auch von einer hohen Nachfrage von Stadtwerken nach Beratungsleistungen, um die Risikohandbücher und die Beschaffungsstrategien anzupassen. 

Mittwoch, 22.10.2025, 15:12 Uhr
Georg Eble

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