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Die Europäische Union ist nach wie vor stark von China und Russland abhängig, was die Einfuhr von Seltenen Erden angeht
„BNE Intellinews“ berichtet unter Berufung auf Daten, die von Eurostat veröffentlicht und von Statista für das Jahr 2024 gemeldet wurden, dass fast drei Viertel ihrer Lieferungen aus diesen beiden Ländern stammen.
China hatte im vergangenen Jahr einen Anteil von 46 Prozent an den Seltenerd-Importen der EU, während Russland weitere 28 Prozent lieferte, wodurch die Union erheblich von Unterbrechungen der Lieferkette durch geopolitische Rivalen abhängig ist. „Die EU ist bei Seltenen Erden vollständig von zwei Ländern abhängig, die sie als Gegner betrachtet“, stellte Eurostat fest.
Seltene Erden sind für die Herstellung einer Vielzahl von Hightech-Produkten - wie Elektrofahrzeugen, Windkraftanlagen, Halbleitern und militärischen Systemen - von entscheidender Bedeutung. Angesichts der von der EU vorangetriebenen grünen und digitalen Transformation hat die Abhängigkeit von externen – und politisch antagonistischen – Lieferanten in Brüssel strategische Bedenken ausgelöst.
Die Europäische Kommission hat die Diversifizierung der Lieferketten für kritische Rohstoffe wiederholt als politische Priorität bezeichnet. Mit dem 2024 verabschiedeten Gesetz über kritische Rohstoffe will die EU sicherstellen, dass bis 2030 nicht mehr als 65 Prozent eines wichtigen Rohstoffs aus einem einzigen Nicht-EU-Land stammen.
Die neuesten Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Union im Falle der Seltenen Erden noch weit von diesem Ziel entfernt ist. Trotz der Bemühungen, die Partnerschaften mit alternativen Produzenten in Kanada, Australien und Afrika zu stärken und die heimischen Raffineriekapazitäten auszubauen, sind die Fortschritte begrenzt.
Sowohl China als auch Russland haben in der Vergangenheit den Zugang zu kritischen Rohstoffen als politisches Druckmittel eingesetzt. Analysten warnen, dass jede Störung – sei es durch Exportbeschränkungen, Konflikte oder Sanktionen – schwerwiegende Auswirkungen auf die Fertigungsindustrie und den Sektor für saubere Energien in der EU haben könnte.
Freitag, 31.10.2025, 17:58 Uhr
Martin Klingsporn
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