E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Regenerative - Direktvermarkteter Grünstrom erneut über 100.000 MW
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Direktvermarkteter Grünstrom erneut über 100.000 MW

Die Direktvermarktung liegt im Mai zum zweiten Mal in der Geschichte oberhalb von 100.000 MW. Bei den Marktwerten sank die Photovoltaik im Vormonat auf ein anderthalbjähriges Tief.
Die größten erneuerbaren Stromquellen in Deutschland haben im April erneut weniger pro Kilowattstunde erlöst. Parallel wurden für Mai 100.698 MW Erneuerbaren-Erzeugungsleistung zur Direktvermarktung angemeldet, wobei das subventionsfreie Segment die größere Dynamik entfaltete. Das geht aus EEG-Zahlen hervor, die die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 8. Mai auf ihrem Transparenzportal veröffentlicht haben.

Demnach stieg die zur Direktvermarktung in den beiden Hauptsegmenten angemeldete Leistung − der Zubaulogik der Energiewende entsprechend − von April auf Mai um 603 MW auf 100.698 MW. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die ungeförderte sonstige Direktvermarktung mit 439 MW auf 16.686 MW. Das Marktprämienmodell mit anlagenbezogenen Garantie-Stromabnahmepreisen legte um 164 MW auf 84.012 MW zu. Damit liegt die gesamte Direktvermarktungs-Leistung den zweiten Monat in Folge oberhalb von 100.000 MW.

Den größten Zuwachs in beiden Hauptsegmenten zusammen hat von April auf Mai die Windenergie an Land: in der Marktprämie +225 MW auf 45.947 MW und in der sonstigen +164 MW auf 11.378 MW, zusammen also ein Plus von 389 MW.

Große PV wächst stärker ungefördert

Die Photovoltaik wurde in der ungeförderten Variante um 262 MW auf 3.725 MW ausgebaut, während sie in der Marktprämie um 28 MW auf 22.041 MW nachgab. Macht zusammen im Mai eine direktvermarktete Leistung von 25.766 MW. Nicht enthalten ist darin die Masse der Aufdachanlagen unter 100 kW, deren Strom keiner Direktvermarktungspflicht unterliegt, sondern von den ÜNB vermarktet und in die Verteilnetze eingespeist wird.

Bei der drittgrößten Technologie, der Windenergie auf See, wechselten 49 MW von der Marktprämie ins ungeförderte Segment, wonach sie sich auf 7.668 MW (gefördert) und 504 MW verteilt.

Die direktvermarktete Biomasse als viertgrößte Technologie schrumpfte leicht auf Kosten der sonstigen Direktvermarktung (-28 MW gegenüber +14 MW in der Marktprämie) und landete so im geförderten Segment bei 7.198 MW und im ungeförderten bei 598 MW. Wasserkraft, Gase und Geothermie weisen nach wie vor nur zwei- bis dreistellige installierte Leistungen auf.

Marktwerte: Spot runter, PV runter, Wind rauf

Im Vormonat April sank nur der Marktwert von PV weiter, während das Preisniveau in der allgemeinen Day-ahead-Auktion, der Börse Epex Spot nachgab. Dort findet die Direktvermarktung im Wesentlichen statt. Der durchschnittliche Preis der Day-ahead-Stundenlieferungen lag im April bei 10,074 Cent/kWh nach 10,252 Cent/kWh im März und ist damit seit Februar gefallen. Die Marktwerte Wind dagegen steigerten sich.

Der Marktwert Solar als die tatsächlichen Durchschnittserlöse der ÜNB und der Direktvermarkter pro Kilowattstunde aus Photovoltaik-Strom legte sich erstmals seit August 2022 sowohl unter Wind onshore als auch unter Wind offshore: Er sank gegenüber März von 8,883 Cent/kWh auf nur noch gut 8 Cent/kWh. Das war der niedrigste Wert seit August 2021, als er bei 7,409 Cent/kWh gelandet war.

Die erlösträchtigste gemessene Erneuerbaren-Technologie war im April die Offshore-Windkraft mit 9,26 Cent/kWh. Windstrom vom Land erzielte im Schnitt 8,94 Cent/kWh. Damit waren beide Technologien pro Kilowattstunde wertvoller als im März, als die ÜNB und die Direktvermarkter mit ihnen erst 8,955 Cent/kWh (von der See) und 8,515 ​Cent/kWh umsetzten.

Es gab im April an der Epex Spot vier hintereinander folgende Stunden mit negativen Preisen. Im März waren sogar sechs Stunden in Folge zustande gekommen. Die Werte sind wichtig für die Frage, ob die Marktprämie für gleichzeitig einspeisende Erneuerbaren-Anlagen wegfällt.

Dienstag, 9.05.2023, 11:35 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Direktvermarkteter Grünstrom erneut über 100.000 MW
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Direktvermarkteter Grünstrom erneut über 100.000 MW
Die Direktvermarktung liegt im Mai zum zweiten Mal in der Geschichte oberhalb von 100.000 MW. Bei den Marktwerten sank die Photovoltaik im Vormonat auf ein anderthalbjähriges Tief.
Die größten erneuerbaren Stromquellen in Deutschland haben im April erneut weniger pro Kilowattstunde erlöst. Parallel wurden für Mai 100.698 MW Erneuerbaren-Erzeugungsleistung zur Direktvermarktung angemeldet, wobei das subventionsfreie Segment die größere Dynamik entfaltete. Das geht aus EEG-Zahlen hervor, die die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 8. Mai auf ihrem Transparenzportal veröffentlicht haben.

Demnach stieg die zur Direktvermarktung in den beiden Hauptsegmenten angemeldete Leistung − der Zubaulogik der Energiewende entsprechend − von April auf Mai um 603 MW auf 100.698 MW. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die ungeförderte sonstige Direktvermarktung mit 439 MW auf 16.686 MW. Das Marktprämienmodell mit anlagenbezogenen Garantie-Stromabnahmepreisen legte um 164 MW auf 84.012 MW zu. Damit liegt die gesamte Direktvermarktungs-Leistung den zweiten Monat in Folge oberhalb von 100.000 MW.

Den größten Zuwachs in beiden Hauptsegmenten zusammen hat von April auf Mai die Windenergie an Land: in der Marktprämie +225 MW auf 45.947 MW und in der sonstigen +164 MW auf 11.378 MW, zusammen also ein Plus von 389 MW.

Große PV wächst stärker ungefördert

Die Photovoltaik wurde in der ungeförderten Variante um 262 MW auf 3.725 MW ausgebaut, während sie in der Marktprämie um 28 MW auf 22.041 MW nachgab. Macht zusammen im Mai eine direktvermarktete Leistung von 25.766 MW. Nicht enthalten ist darin die Masse der Aufdachanlagen unter 100 kW, deren Strom keiner Direktvermarktungspflicht unterliegt, sondern von den ÜNB vermarktet und in die Verteilnetze eingespeist wird.

Bei der drittgrößten Technologie, der Windenergie auf See, wechselten 49 MW von der Marktprämie ins ungeförderte Segment, wonach sie sich auf 7.668 MW (gefördert) und 504 MW verteilt.

Die direktvermarktete Biomasse als viertgrößte Technologie schrumpfte leicht auf Kosten der sonstigen Direktvermarktung (-28 MW gegenüber +14 MW in der Marktprämie) und landete so im geförderten Segment bei 7.198 MW und im ungeförderten bei 598 MW. Wasserkraft, Gase und Geothermie weisen nach wie vor nur zwei- bis dreistellige installierte Leistungen auf.

Marktwerte: Spot runter, PV runter, Wind rauf

Im Vormonat April sank nur der Marktwert von PV weiter, während das Preisniveau in der allgemeinen Day-ahead-Auktion, der Börse Epex Spot nachgab. Dort findet die Direktvermarktung im Wesentlichen statt. Der durchschnittliche Preis der Day-ahead-Stundenlieferungen lag im April bei 10,074 Cent/kWh nach 10,252 Cent/kWh im März und ist damit seit Februar gefallen. Die Marktwerte Wind dagegen steigerten sich.

Der Marktwert Solar als die tatsächlichen Durchschnittserlöse der ÜNB und der Direktvermarkter pro Kilowattstunde aus Photovoltaik-Strom legte sich erstmals seit August 2022 sowohl unter Wind onshore als auch unter Wind offshore: Er sank gegenüber März von 8,883 Cent/kWh auf nur noch gut 8 Cent/kWh. Das war der niedrigste Wert seit August 2021, als er bei 7,409 Cent/kWh gelandet war.

Die erlösträchtigste gemessene Erneuerbaren-Technologie war im April die Offshore-Windkraft mit 9,26 Cent/kWh. Windstrom vom Land erzielte im Schnitt 8,94 Cent/kWh. Damit waren beide Technologien pro Kilowattstunde wertvoller als im März, als die ÜNB und die Direktvermarkter mit ihnen erst 8,955 Cent/kWh (von der See) und 8,515 ​Cent/kWh umsetzten.

Es gab im April an der Epex Spot vier hintereinander folgende Stunden mit negativen Preisen. Im März waren sogar sechs Stunden in Folge zustande gekommen. Die Werte sind wichtig für die Frage, ob die Marktprämie für gleichzeitig einspeisende Erneuerbaren-Anlagen wegfällt.

Dienstag, 9.05.2023, 11:35 Uhr
Georg Eble

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.