Quelle: LEW / Thorsten Franzisi
Am 21. Oktober ist ein neuer Anlagenteil des Solarparks Bobingen im Süden Bayerns ans Netz gegangen. Die Genossenschaft LEW Bürgerenergie hatte einen entscheidenden Anteil daran.
Eine gute Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger zum einen und die Änderung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz zum anderen spielten der erfolgreichen Ausweitung des Solarparks Bobingen im südlichen Bayern in die Hände.
Der PV-Park befindet sich südlich von Bobingen im Landkreis Augsburg auf einer Fläche von 18
Hektar, so groß wie etwa 25
Fußballfelder. Er liegt in einem Dreieck zwischen den Schienentrassen der Zugverbindungen nach Oberottmarshausen und Schwabmünchen und einer Umgehungsstraße. Ein 150
Meter breiter Streifen war bislang mit Solarmodulen bestückt.
Durch die Gesetzesänderungen im EEG wurde nun ein 200
Meter breiter Streifen möglich. Der ursprünglich 5,8
MW leistende Solarpark aus dem
Jahr 2013 wurde daher von den Lechwerken (LEW) und beauftragt von der "Energiegenossenschaft LEW BürgerEnergie
eG" um 5,4
MW erweitert. Am 21.
Oktober ging diese erste Erweiterung in Betrieb.
Damit nicht genug: Mit einem dritten Anlagenteil wollen die Lechwerke (LEW), eine Eon-Konzerngesellschaft, den Park mit eigenen Mitteln bis Anfang 2023 noch einmal um 1,2
MW ausbauen. Summa summarum kommt der Park dann auf eine Leistung von über 12,4
MW. Der erwartete jährliche Ertrag der gesamten Anlage wird dann bei 22,4
Mio. kWh liegen, so ein Sprecher der LEW gegenüber der Redaktion. Damit lasse sich rein rechnerisch etwa der jährliche Strombedarf der Hälfte der Bobinger Haushalte abdecken.
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Der Solarpark Bobingen mit seinen zwei Erweiterungen im Dreieck zwischen Schienentrassen und einer Umgehungsstraße. Den untersten Teil (mit Basis zur Straße hin) wollen die Lechwerke 2023 in Betrieb nehmen Quelle: LEW / Thorsten Franzisi |
Über die eingetragene Bürgergenossenschaft bekamen die Bobinger und auch Nicht-Bobinger, die im Postleitzahlenbereich 86399 wohnen, die Möglichkeit, sich mit einem Nachrangdarlehen an dem Solarfeld zu beteiligen. Diese Beteiligungsform stieß laut der LEW auf "große Resonanz". Innerhalb weniger Wochen hätten sich viele Bürgerinnen und Bürger dazu entschlossen, mit einem Mindestbetrag von 1.000
Euro in die Anlage zu investieren.
Vorausgegangen waren zwei "sehr gut besuchte" Informationsveranstaltungen, in denen sie über das Vorhaben vor den Toren Bobingens informiert wurden. LEW-Vorstand Dietrich Gemmel sieht das Projekt als "gelungenes Beispiel dafür, wie Interesse und Engagement von Kommune, Bürgern und Bürgerinnen sowie das Know-how von LEW ineinandergreifen". Über die Zeichnungsfrist sei die Zahl der Mitglieder der LEW Bürgerenergie um fast 10
Prozent auf mehr als 1.700 gewachsen.
Insgesamt wurden mehr als 2
Millionen Euro über die Mitglieder der LEW Bürgerenergie gezeichnet. Diese deckten den überwiegenden Teil der ersten Erweiterung finanziell ab. Die Restsumme steuerte die Energiegenossenschaft aus eigenen Mitteln bei.
Dienstag, 25.10.2022, 15:52 Uhr
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