Gut, aber nicht mehr so gut wie im vierten Quartal des vergangenen Jahres: Dieses Stimmungsbild zeichnet der aktuelle Trendindex, den die Messe Windenergy zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Windresearch erstellt hat. In der 15.
Auflage des „Wetix“ ist von einer „leichten Eintrübung“ in der internationalen On- und Offshore-Industrie im Vergleich zum Vorjahr die Rede.
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Umfrageteilnehmer haben für das Stimmungsbarometer von Mitte März bis Mitte Mai 2025 ihre Einschätzung der Entwicklungen abgegeben. In der Onshore- wie auch Offshore-Sparte sinkt die Zuversicht. Dabei teilt die sich die Welt in zwei Hälften: Die Stimmung in den Märkten Asiens, Europas und Deutschlands sei weiterhin „deutlich im positiven Bereich“, heißt es. Im Gegensatz dazu habe sich die Stimmung in Nordamerika in diesem Jahr „deutlich verschlechtert“. Die Politik des neuen US-Präsidenten dürfte starken Einfluss haben, schreiben die Marktbeobachter.
Sowohl die nächsten zwölf Monate als auch die nächsten beiden Jahre sind die Erwartungen in Deutschland und Europa zurückgegangen. Das gilt auch für den asiatischen Markt, der im internationalen Vergleich nach wie vor am positivsten bewertet wird. Der Index-Wert für Onshore-Windenergie in den kommenden zwölf Monate in Asien sei der „schlechteste seit 2020“, berichten die Studienautoren. Mit Blick auf Nordamerika sehen sie gegenüber dem vierten Quartal des vergangenen Jahres einen „beispiellosen Abstieg“ des Index.
Drei Jahre Verzögerung durch NetzengpässeGefragt haben sie auch danach, mit welchen Verzögerungen die Branche bei Windenergieprojekte infolge von Netzengpässen ausgeht. Weltweit ziehen sich Projekte durchschnittlich um rund drei Jahre in die Länge, so die Erwartungen. der Mittelwert für die Onshore-Sparte beträgt 2,8
Jahre, der für die Offshore-Sparte 3,2
Jahre.
Was die installierte Leistung angeht, erwarten die Umfrageteilnehmer für das Jahr 2030 bei Onshore-Turbinen im Schnitt 8,5
MW. 45
Prozent der Befragten gehen von mindestens 9
MW aus. Offshore-Turbinen, die im Jahr 2030 neu installiert werden, haben nach Einschätzung der Branchenvertreter durchschnittlich 19,4
MW Leistung. 23
Prozent rechnen bis dahin mit Turbinenleistungen zwischen 22 und 25
MW.
Der Eintrübung der Stimmung zum Trotz steuert die Branche nach Einschätzung des Global Wind Energy Councils (GWEC) auf einen neuen Rekord zu. Laut dessen Global Wind Report für 2025 summiert sich die Leistung der weltweit neu installierten Anlagen bis Ende dieses Jahres auf 139.000
MW. Im Jahr 2024 waren es laut GWEC 117.000
MW.
Bis zum Jahr 2030 werden bei der derzeitigen Politik wahrscheinlich 981.000
MW an neuer Kapazität hinzukommen, prognostiziert die Organisation. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate für den Zeitraum 2025 bis 2030 von 8,8
Prozent. Das Wachstum in den aufstrebenden Märkten in den Regionen Südostasien, Zentralasien sowie Nahost und Nordafrika (Mena) werde voraussichtlich an Dynamik gewinnen. Das GWEC erwartet, dass im Zeitraum von 2025 bis 2030 jedes Jahr ein neuer Installationsrekord erreicht wird.
Der
neue Windenergy Trendindex lässt sich auf der Internetseite Windenergy Hamburg herunterladen.
Der
GWEC Global Wind Report für 2025 ist über diese Internetseite ebenfalls abrufbar.