Der Bauherr der „Süddeutschen Erdgasleitung“ (SEL), Terranets
BW, hat jetzt Baurecht für den kompletten baden-württembergischen Kernbereich des Projekts: Der Ferngasnetzbetreiber meldete am 21.
März, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe den Planfeststellungsbeschluss für die letzten offenen 62
Kilometer im Ländle, von Mannheim nach Hüffenhardt nordwestlich von Heilbronn und damit an der Grenze zum Regierungspräsidium Stuttgart, gefasst hat.
Die SEL soll über 250
Kilometer hinweg vom hessischen Koppelpunkt Lampertheim aus mit Pipeline-Durchmessern von 1 bis 1,20
Metern zunächst Erdgas ins nördliche Baden-Württemberg bringen. Dieses soll den Kohleausstieg des Landes unterstützen.
Von 2032 an soll die SEL als Teil des beschlossenen deutschen Wasserstoff-Kernnetzes Wasserstoff für die Wärmewende ins Ländle transportieren. Ende 2024 waren die ersten 24 Kilometer von Heilbronn in den Landkreis Ludwigsburg in Betrieb gegangen. Welcher Abschnitt wann fertig wird, richtet sich nach der Bedarfsentwicklung, schreibt Terranets auf einer Landingpage.
Die EnBW-Tochter hatte das Projekt von Open Grid Europe (OGE) und deren Vorvorgängerin Eon Ruhrgas übernommen. Bei der Trassenplanung setzte Terranets
BW auf eine freiwillige frühzeitige Bürgerbeteiligung. Es kamen 100
Bürgeranregungen, die teilweise zu Umplanungen führten.
Terranets
BW hat bereits Erfahrung im Bau von H2-ready Pipelines: 2022 ging die 70
Kilometer lange Nordschwarzwaldleitung in Betrieb. Die 250
Kilometer lange SEL wird das bisher 2.750
Kilometer lange Netz von Terranets signifikant erweitern.
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Gesamttrasse der Süddeutschen Erdgasleitung. Der Abschnitt von Heilbronn bis in den Kreis Ludwigsburg ist seit Ende 2024 in Betrieb Quelle: Terranets BW |