Einer Deloitte-Umfrage zufolge ist die Bevölkerung in Sachen E-Auto nach wie vor zurückhaltend. Vierzig Prozent von 1.000
Befragten halten demnach das ab 2035 von der EU geplante Verkaufsverbot für neue Verbrennerautos für sinnvoll, doch 36
Prozent lehnen dies als schlechte oder sogar sehr schlechte Entscheidung ab. Die verbleibenden 24
Prozent sind demnach neutral. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag 2021 das Ziel von mindestens 15
Millionen Elektroautos bis 2030 festgeschrieben. Deutschland sollte zum Leitmarkt für Elektromobilität werden.
Allerdings ist aktuell China in dieser Position. Wegen Haushaltsproblemen musste die Bundesregierung Ende 2023 den Zuschuss für E-Autos abrupt streichen, weswegen die Verkaufszahlen stark zurückgingen. „Um die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, sind verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, mahnte Harald Proff, Leiter der Autosparte des Beratungsunternehmens Deloitte.
Basis der Schätzung von gut 11
Millionen Batterieautos im Jahr 2030 ist ein Rechenmodell, in das etliche für die Kaufentscheidung wichtige Faktoren einfließen. Dazu zählen die Entwicklung von Strom- und Benzinpreisen ebenso wie die Preise der Kfz-Versicherung und Kaufprämien. Am 1.
Oktober waren nach Zahlen des Kraftfahrzeug-Bundesamts knapp 1,6 Millionen batterieelektrische Autos in Deutschland zugelassen.
Jugend eher zum Umstieg bereitDie Deloitte-Berater gehen dennoch davon aus, dass sich Elektroautos international durchsetzen werden. „Die Unternehmen sind gut beraten, stärker in die Batterieforschung zu investieren, so die Fahrzeugpreise zu senken und die Akzeptanz der E-Mobilität zu stärken“, sagte Proff. Auffallend sei, dass jüngere Menschen dem Verbrennerverbot der Europäischen Union viel offener gegenüberstehen als ältere Generationen. Mehr als die Hälfte der Befragten (57
Prozent) im Alter zwischen 18 und 34
Jahren sprechen sich dafür aus, nur rund ein Fünftel ist dagegen.
Mit steigendem Alter nimmt auch die ablehnende Haltung zu, am größten ist sie bei den 55- bis 64-Jährigen. Hier bewerten 56
Prozent der Konsumenten die EU-Entscheidung als schlecht oder sehr schlecht. „Entscheidend sind mehr günstige E-Fahrzeuge, denn diese werden vorwiegend von den Verbrauchern nachgefragt“, riet Proff. Das sollte einhergehen mit einem flächendeckenden und zuverlässigen Netz von Ladestationen. Fast jeder Zweite der Befragten wünscht sich zudem mehr Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs.