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Georg Eble
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Dienstag, 10.12.2024, 15:13 Uhr
Regenerative
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Fast 18 Milliarden für EEG-Förderung verbraucht
Die Vermarktung des geförderten Ökostroms hat im November ungeachtet der höchsten Marktwerte des Jahres weniger eingespielt als im Vormonat. Der Bund glich wieder aus.
Bei geringen Einnahmen aus der Vermarktung des subventionierten Ökostroms ist das Guthaben auf dem EEG-Konto im Laufe des Novembers mit einem weiteren Zuschuss aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) des Bundes gewachsen.

Laut der Kontoabrechnung vom 30. November, den die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 10. September veröffentlichten, hat der KTF in jenem Monat weitere knapp 1,5 Milliarden Euro ins EEG-Konto dazugebuttert. Damit und mit den Vermarktungseinnahmen stieg das Guthaben von 0,4 auf 0,8 Milliarden Euro.

Damit hat der Bund in den ersten elf Monaten insgesamt 17,8 Milliarden Euro aufs EEG-Konto überwiesen. Der Betrag rückt an die magischen 19,4 Milliarden Euro heran, die haushälterisch bisher fürs Gesamtjahr genehmigt sind. Und es fehlt noch das Defizit des Dezembers zur Gesamtrechnung. 10,6 Milliarden Euro stehen im regulären Haushalt 2024 des KTF. Weitere 8,8 Milliarden Euro hatte noch der damalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) im Mai als überplanmäßige Ausgabe genehmigt und dem Haushaltsausschuss gemeldet.

Heißt: Nach Lage der Dinge darf der KTF dieses Jahr nur noch 1,6 Milliarden Euro überweisen. Fällt das Defizit höher aus, also höher als 2,4 Milliarden Euro, wenn man das Guthaben einrechnet, müsste Finanzminister Jörg Kukies (SPD) eine neue überplanmäßige Ausgabe genehmigen und anzeigen. Ein so hoher Verlust in einem Dezember ist aber eher unwahrscheinlich.

Im nächsten Jahr dürfte der KTF ebenfalls Subventionen aufs EEG-Konto beisteuern, obwohl mit Sicherheit kein Haushalt 2025 stehen wird, weil die Auszahlung der EEG-Vergütungen eine Pflichtaufgabe ist.

Kostendeckungsgrad erhöht sich ein wenig

Ungeachtet der höchsten Marktwerte pro Kilowattstunde Wind- und Solarstrom in diesem Jahr (wir berichteten) nahmen die ÜNB im November aus der Vermarktung geförderten Ökostroms nur 144 Millionen Euro ein. Das ist zwar mehr als die 100 Millionen Euro im November 2023, aber weniger als die 173 Millionen Euro im Vormonat Oktober 2024. Dies ist auf die relativ lange Dauer von Dunkelflauten zurückzuführen.

Die hohen Marktwerte dürften allerdings auch die Auszahlungshöhe der EEG-Förderung gebremst haben: von gut 1,8 Milliarden Euro im Oktober auf 1,2 Milliarden Euro. Zum Beispiel erhalten Betreiber von Erneuerbaren-Kraftwerken nicht mehr die Subvention „Marktprämie“, wenn ihre Direktvermarkter für sie am Markt pro kWh gleich viel oder mehr erlösen. Ebenso fällt die Marktprämie bei mehr als drei negativen Stundenpreisen hintereinander in der Day-Ahead-Auktion weg. Das war auch im November der Fall. Der Kostendeckungsgrad des EEG-Systems erhöhte sich im November gegenüber Oktober von 8,6 auf 11,9 Prozent.

Die EEG-Kontostände von 2011 bis November 2024 stehen auf einer Transparenzseite der ÜNB zum Herunterladen bereit.