Susanne Harmsen
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Freitag, 08.11.2024, 14:10 Uhr
Berlin
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Gasag-Übernahme durch Berliner Senat gescheitert
Der Berliner Senat will wichtige Energienetze übernehmen, was bei Strom, Wasser und Fernwärme bereits gelang. Der Gasversorger Gasag und sein Netz bleiben vorerst in privater Hand.
Das Berliner Gasnetz bleibt vorerst in privater Hand. Die Landesregierung hält eine Anteilsmehrheit am zuständigen Unternehmen Gasag für „nicht realisierbar“, teilte die
Wirtschaftssenatsverwaltung auf Anfrage mit. Dies meldete das RBB-Inforadio am 7. November. Die Übernahmegespräche mit den Energiekonzernen Engie und Eon sind demnach gescheitert. Diese halten jeweils mehr als 30 Prozent an Gasag.
Das letzte Drittel liegt beim schwedischen Energieversorger Vattenfall. Von diesem hatte das Land in der ersten Jahreshälfte das Fernwärmenetz übernommen und sich dabei auch eine Option auf den Kauf der Gasag-Anteile gesichert (wir berichteten). Mittelfristiges Ziel des Senats war, auch die Anteile von Engie und Eon zu übernehmen. Doch die Verhandlungen mit den beiden Unternehmen führten nicht zum Erfolg.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft teilte nun mit, dass auch die Anteile von Vattenfall nicht erworben werden. „Im Ergebnis der Gespräche ist der Senat am 5. November zu der Entscheidung gekommen, dass eine Ausübung der von Vattenfall eingeräumten Option zum Erwerb der Vattenfall-Anteile an der Gasag zum jetzigen Zeitpunkt strukturell nicht zielführend ist“, hieß es.
Ziel soll auf anderem Weg erreicht werden
Der Senat sieht die Mehrheit an Gasag als unabdingbar an, „um die energie- und klimapolitischen Ziele des Landes Berlins sowie die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Sinne der Stadt erreichen zu können“. Das Land werde seine Bestrebungen zur Schaffung einer integrierten Wärmeplattform in Berlin auf anderem Wege fortsetzen, kündigte die Landesregierung nun an.
Seit Jahren hat der Senat zentrale Energienetze in öffentliche Hand überführt. So sind das Strom-, Wasser- und Fernwärmenetz bereits rekommunalisiert. Das Stromnetz war im Jahr 2021 für etwas mehr als zwei Milliarden Euro zurückgekauft worden.