Speicherproduktion und Stromvermarktung: Vattenfall sieht großes Potenzial für Batteriespeicherprojekte in Deutschland.
300 MW Batteriespeicherkapazität pro Jahr will der Energiekonzern Vattenfall künftig in Deutschland fertigstellen. „Wir erwarten einen enormen Zubau an Batteriespeicherkapazitäten, vor allem für den kurzfristigen täglichen Flexibilitätsbedarf. Denn Systemflexibilität ist notwendig, um Netze zu stabilisieren und Preissprünge im Markt abzufedern“, wird Daniel Drexlin-Runde, der bei Vattenfall die Vermarktung flexibler Speicher und Anlagen mit aufgebaut hat, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert.
Dabei will Vattenfall nicht nur Speicherprojekte realisieren, sondern auch die Vermarktung übernehmen – sowohl für eigene Speicher als auch für Batterien anderer Marktteilnehmer. Diese will Vattenfall zu einem Fixpreis unter Vertrag nehmen und für einen bestimmten Zeitraum wie eine eigene Anlage bewirtschaften. Vattenfall plant, auf diese Weise in den kommenden Jahren bis zu 1.500 MW Großbatterieleistung im Strommarkt zu platzieren. Vermarktet werden soll der Strom im Großhandel und auch auf dem Regelenergiemarkt.
Zurückgreifen will Vattenfall dabei auf seine Erfahrungen in Betrieb und Vermarktung von Strom aus Pumpspeicherkraftwerken. Vattenfall betreibt in Deutschland Pumpspeicherwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 2.800 MW, darunter die beiden größten deutschen Pumpspeicherwerke Goldisthal in Thüringen mit 1.060 MW und Markersbach im Erzgebirge mit 1.050 MW. „Die kurzfristige Vermarktung von Strom aus flexiblen Anlagen quer durch Großhandel und Regelenergiemärkte auf Basis von Automatisierungstools und Algorithmen ist für uns daher nichts Unbekanntes, sondern routinierte und geübte Praxis“, betont Drexlin-Runde.