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Quelle: Die Steag-Zentrale in Essen.
Stefan Sagmeister
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Freitag, 23.09.2022, 11:16 Uhr
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Steag verliert Aufsichtsratschef
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Kraftwerksbetreibers Steag, Gerhard Jochum, gibt nach nur sieben Monaten seinen Posten zurück. 
„Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der Steag GmbH, Gerhard Jochum, hat sein Amt niedergelegt und scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Gremium aus“, teilte das Unternehmen mit Sitz in Essen mit. Anscheinend kommt die Entscheidung überraschend, Jochum war erst im Februar gekommen. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin gibt es bislang nicht. Der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) sei mit der Suche beauftragt, heißt es weiter.

Jochum wird in einer Pressemeldung folgendermaßen zitiert: „Nachdem nun klar ist, dass die erfreulich schnelle Gesundung von Steag und die mehr denn je attraktiven Zukunfts-Perspektiven der Steag auch eine Beschleunigung des Verkaufsprozesses bedeuten, ist es nach meiner Einschätzung früher als zunächst erwartet, wieder an der Zeit, dem Wunsch der Anteilseigner zu entsprechen, jetzt wieder unmittelbar Verantwortung zu übernehmen, um die Umsetzung des Verkaufsprozesses auch aus dem Aufsichtsratsvorsitz heraus zu steuern und mitzugestalten.“ 

Wie die WAZ allerdings meldet, habe sich Jochum mit einer Sonderuntersuchung bei einigen Steag-Verantwortlichen unbeliebt gemacht. Es soll dabei laut Regionalzeitung um Beraterhonorare im dreistelligen Millionenbereich gehen. Jochum habe deswegen eine Sonderuntersuchung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young angestoßen.

Eigner des Energieerzeugers Steag ist die Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH (KSBG). In der KSBG haben die Städte Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken ihre Anteile – zum Teil über ihre Stadtwerke – an der Steag gebündelt. Seit Längerem hatten die Gesellschafter angekündigt, die Anteile an dem Energieunternehmen mit Sitz in Essen verkaufen zu wollen.