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Marie Pfefferkorn
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Donnerstag, 08.09.2022, 15:54 Uhr
Großbritannien
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Liz Truss will Preise für Gas und Strom einfrieren
Die neue konservative Premierministerin von Großbritannien zieht die Notbremse bei Energiepreisen. Bisher hätte der bereits vorhandene Preisdeckel stufenweise steigen sollen.
Die neue britische Premierministerin Liz Truss will die Gas- und Strompreise bei 2.500 Pfund (rund 2.800 Euro) pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt einfrieren. Das sagte die konservative Politikern am 8. September im Unterhaus in London.

Mit der Maßnahme will die Regierung Millionen Haushalte vor dem Abrutschen in die Armut bewahren. Die Energiepreisbremse soll von Oktober an für zwei Jahre gelten. Bereits angekündigte Hilfen von 400 Pfund (rund 460 Euro) pro Haushalt bleiben erhalten. Auch Unternehmen sollen mit einem Unterstützungspaket von den rasant steigenden Preisen am Weltmarkt abgeschirmt werden.

Eigentlich sollte der Energiepreisdeckel für einen durchschnittlichen Haushalt in Großbritannien im Oktober auf rund 3.500 Pfund steigen. Prognosen zufolge wurde mit weiteren Anhebungen auf bis zu 7.000 Pfund im nächsten Jahr gerechnet. Für die Differenz wird nun der britische Staat aufkommen.

Die Kosten für die Maßnahme dürften Schätzungen zufolge bei umgerechnet 115 Mrd. Euro liegen. Die oppositionelle Labourpartei kritisierte die Belastung der Steuerzahler.

Eine stärkere Abschöpfung von Übergewinnen großer Energieunternehmen schloss Truss dagegen aus. Wichtiger sei es, den Unternehmen Investitionen in die Erschließung neuer Gas- und Erdölvorkommen in der Nordsee sowie erneuerbarer
Energien zu ermöglichen. Auch das Moratorium für Fracking soll aufgehoben werden.