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Davina Spohn
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Montag, 26.07.2021, 11:13 Uhr
Klimaschutz
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Kosten für Umweltschutz weiter gestiegen
Das Produzierende Gewerbe hat, das Baugewerbe ausgenommen, 2019 rund 41,3 Mrd. Euro zur Erfüllung von Umweltstandards aufgewendet. Dies zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Alle drei Jahre erhebt das Statistische Bundesamt (Destatis) die laufenden Aufwendungen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland. 2019 machten etwa 10.000 Unternehmen Angaben zu ihren laufenden Kosten. Jetzt liegen die Zahlen vor.

Laut Destatis gaben die befragten Unternehmen 2019 in Summe 41,3 Mrd. Euro für den Umweltschutz aus. Bei der letzten Erhebung 2016 beliefen sich die Ausgaben insgesamt noch auf 31,8 Mrd. Euro, so Destatis auf Nachfrage der Redaktion. Da aber die Ausgaben für die EEG-Umlage sowie Aufwendungen für das Duale System 2019 erstmals erhoben worden sind, sei ein Vergleich mit den Vorjahren nur eingeschränkt möglich, so die Behörde.

Laut Destatis fallen die Kosten insbesondere beim Betrieb von Umweltschutzanlagen und -einrichtungen an. Hierfür gaben die Unternehmen 2019 rund 29,2 Mrd. Euro und damit 70,8 % der Gesamtkosten an. Überwiegen handelt es sich um Folgekosten aus Investitionen in Anlagen und Maßnahmen, die Emissionen beseitigen, reduzieren oder vermeiden. Aber auch Gebühren, Beiträge und andere nicht anlagenbezogene Umweltschutzdienstleistungen zählen dazu − wie etwa für Entsorgung durch private Firmen und Beratungsleistungen.

Aufgesplittet nach Umweltbereichen, in die die Unternehmen investierten, macht die Abfallentsorgung und -verwertung mit 18,6 Mrd. Euro den größten Anteil aus, gefolgt vom Gewässerschutz (9,5 Mrd. Euro). Den hohen Anteil an Aufwendungen in diesen klassischen Umweltbereichen führt Destatis darauf zurück, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten hier fast vollständig dem Umweltschutz zuzurechnen sind. Darunter fallen auch die Gewinnung von Roh- und Baustoffen durch Unternehmen des Dualen Systems oder die Energiegewinnung aus Abfall. 

Auf den Klimaschutz entfielen 9,4 Mrd. Euro bzw. 22,8 % der laufenden Aufwendungen. Der Rest entfällt auf die Luftreinhaltung und sonstige Umweltbereiche wie der Schutz und die Sanierung des Bodens und von Grund- und Oberflächenwasser sowie Lärm- und Erschütterungsschutz.
 
Umweltschutzaufwendungen des Produzierenden Gewerbes im Jahr 2019.
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Quelle: Destatis